Programmarchiv

Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.

Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.

Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.

Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.


Veranstaltungen

Termin Informationen:

  • Mo
    10
    Dez
    2018

    Ibn Rushd Lecture zum Bürgerkrieg im Jemen

    20:00Eintritt frei

    Gespräch mit Dr. Ali Al-Absi und Dr. Somaja Al Thawr

    ©NastyaSensei Sens

    Seit mehr als drei Jahren erlebt der Jemen einen blutigen Bürgerkrieg unter direkter oder indirekter Beteiligung regionaler Mächte. Ein Krieg, der laut den Vereinten Nationen größtes humanitäres Leid verursacht, und für den bislang alle internationalen Bemühungen um Lösung des Konflikts gescheitert sind. Wie ist dieser Krieg einzuordnen und was ist sein historischer Hintergrund? Wie kann der Konflikt gelöst werden und wie kann die Zukunft des Jemen aussehen, angesichts der lokalen und regionalen Polarisierung infolge des Krieges?

    Der Politikwissenschafter Dr. Ali Al-Absi befaßt sich mit dem Krieg als komplexem lokalem Konflikt und der regionalen und internationalen Einflußnahme auf ihn, während die Medizinerin Dr. Somaja Al Thawr die besonderen Auswirkungen auf Frauen und Kinder aufzeigen wird.

    In der heutigen Kriegssituation, in der viele Männer gestorben oder in Haft sind, oder noch an einer der Fronten kämpfen, findet eine Verschiebung der Geschlechterrollen statt: Frauen waren nicht die Priorität der Politik im Frieden und sind es nicht im Krieg - welche Veränderungen ergeben sich, quasi im Schatten der großen politischen Geschehnisse für das Leben der Frauen, ihren Stand in der Gesellschaft? Mit welchen Herausforderungen sind die Frauen konfrontiert und welche Rolle spielen sie im Friedensprozess?

    Der Abend wird moderiert von Amany Al-Seify, Ibn Rushd Fund.

     Eintritt frei - Spenden erwünscht!

    ©Ibn Rushd Fund
    Dr. Ali Ahmed Omar Al – Absi ist 1974 in Sana'a, Jemen geboren. Er promovierte in Politikwissenschaft - Internationale Beziehungen an der Martin Luther Universität Halle Wittenberg und arbeitete als Journalist für die jemenitische Nachrichtenagentur Saba und als Wissenschaftler in deren Forschungs- und Informationszentrum. Derzeit ist er Chefredakteur des Marktmagazins der Deutsch-Arabischen Industrie- und Handelskammer.

    ©Ibn Rushd Fund

    Dr. Somaja Al Thawr ist 1979 in Sana'a geboren und erlangte 2015 den M.Sc. in Laser in Zahnmedizin an der RWTH Universität Aachen. Sie setzt sich aktiv für den Frieden und Frauenrechte im Jemen ein und gründete dort "Stop Cancer", eine Organisation für Krebspatient*innen. 2016 wurde sie zur Vizepräsidentin der Jemenitischen Gemeinde in Berlin gewählt, und ist Vorstandsmitglied der Sam Organisation für Freiheit und Menschenrechte in Wien. 2017 gründete Somaja Al Thawr "The Yemeni Book Club - Germany", einen Kulturclub, in dem sich Frauen und Männer treffen, um über Bücher zu diskutieren.

    Eine Veranstaltung des Ibn Rushd Fund for Freedom of Thought.


Workshops & Infoabende

Termin Informationen:

  • Di
    16
    Jan
    2018

    Gefühle schreiben - weg vom Klischee

    19:00Eintritt frei

    Veranstaltung mit der Gruppe Berliner Lektorat

    Immer wieder sitzt man als Lektorin vor solchen Texten: eine starke Geschichte, interessante Figuren, der Einstieg in den Roman hat einen gepackt. Es kommt die erste emotionale Szene – und plötzlich wimmelt es im Text von sprachlichen und inhaltlichen Klschees. Von Wörtern wie Herz, Schmerz, Seele und Liebe und beinahe, leise, fast und sanft. Die Figuren werfen einander bedeutungsschwangere Blicke zu, die Wörter Augen, blicken, schauen, sehen häufen sich. Die Dialoge werden steif und unglaubwürdig. Gefühle schreiben ist nicht einfach. Oft sind es die emotionalen Szenen, die die AutorInnen besonders gut machen wollen und bei denen sie genau deswegen die Leichtigkeit verlieren. So entstehen Texte, die nicht das erreichen, was sie sollen: bei den LeserInnen Emotionen auslösen.

    An diesem Abend spricht Lisa Kuppler darüber, wie man Gefühle gut und wirkungsvoll schreiben kann, wie man sprachliche Klischees vermeiden und das Setting einer Szene nutzen kann, um Gefühle bei den LeserInnen zu erzeugen. Wer einen kurzen Text einreichen möchte (höchstens 2 Normseiten), bitte bis zum 14. Januar an lisa.kuppler@krimilektorat.de senden. Im Textausschnitt soll es um starke Gefühle (Angst, Liebe, Freude, Horror etc.) gehen. Es werden zwei Texte zur Besprechung ausgewählt.

    Lisa Kuppler arbeitet seit 20 Jahren als freie Lektorin mit Schwerpunkt Genreliteratur. Sie unterrichtet Creative Writing (Nordkolleg Rendsburg, Bücherfrauen eAkademie) und coacht Autor_innen. In ihrer Freizeit schreibt sie selbst Fanfiction. Mehr bei: krimilektorat.de/lisa221b

    Weitere Veranstaltungen im ersten Quartal 2018:
    20. Februar 2018: „Exposé und Klappentext" mit Hans Peter Röntgen.
    27. März 2018: „Typische Stolpersteine im Dialog" mit Karla Schmidt.