Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.
Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.
Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.
Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.
Veranstaltungen
Termin Informationen:
-
Di.04Feb.202520:00Lettrétage in der Veteranenstraße 21, Eintritt frei
textOUR – Kollektivität & Care: ein poetischer Polylog. das ad hoc meets The Poetry Project
Lesung & Gespräch
Für das erste textOUR Event im neuen Jahr trifft das ad hoc das literarische Dialogprojekt The Poetry Project. Auf Arabisch und Deutsch treten Ali Alzaeem und Jaklin Schilbaya in Resonanz mit dem von Lesung zu Lesung online wachsenden Gedichtgewebe (zu finden unter www. ourtextour.de) auf. Sara Hauser und Johanna Hühn, beide Mitglieder von das ad hoc, knüpfen an die neu entstandenen Gedichte an.
Ali Alzaeems arabischsprachiges Gedicht wird von Sandra Hetzl ins Deutsche übersetzt. Die deutschsprachigen Gedichte der anderen Sprachkünstler:innen übersetzt Sam Zamrik ins Arabische.
Die vier Lyriker*innen teilen ihre Schreiberfahrungen, diskutieren verschiedene Formen kollektiver Fürsorge, das Schreiben in und zwischen Sprachen und beleuchten näher, wie das Verwoben-Sein in kollektiven Strukturen und Projekten den eigenen künstlerischen Prozess beeinflusst.
Den Abend moderiert die literarische Übersetzerin, Autorin und Kuratorin Sandra Hetzl.
Dieses Projekt wird gefördert durch die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt.
(c) Anne Freitag Ali Alzaeem ist im syrischen Idlib aufgewachsen, im Sommer 2015 kam er als Jugendlicher mit seiner Familie nach Deutschland. Er schreibt Gedichte, interessiert sich für Politik und Wirtschaft. Er hat in Berlin die Schule fertig gemacht und studiert mittlerweile Logistik.
(c) Jaklin Schilbaya Jaklin Schilbaya schreibt Lyrik, ist Initiatorin antirassistischer Projekte und als Social Media Managerin sowie Redakteurin tätig. Ihre Schreibkunst begann sie als Ausdruck ihrer Alltagsgedanken, mit dem Ziel, diese in Kunst zu verwandeln und anderen neue Perspektiven zu bieten.
(c) Sara Hauser Sara Hauser (* 1986 in Calw) ist Lyrikerin, Literaturvermittlerin und Dozentin für inklusive Deutschdidaktik. In Tübingen und Stockholm studierte sie Philosophie, Jura, Internationale Literaturen und Literarisches Schreiben. Seit 2019 schreibt sie mit jungen Menschen mehrsprachig und kreativ und promoviert seit 2024 zu diesem Themenfeld. Sara ist Teil des Lyrikkollektivs das ad hoc. Ihre Gedichte erschienen u.a. im Jahrbuch der Lyrik und in Stoff aus Luft. www.sara-hauser.com
(c) Natalia Reich Johanna Hühn schreibt Lyrik und übersetzt gelegentlich. 2021 erschien „mein körper, der da wäre“ in der Reihe DOCK 11 EXPANDED. Weitere Veröffentlichungen u.a. in BELLA triste, mosaik, Das Narr.
(c) Sandra Hetzl Sandra Hetzl schreibt und übersetzt arabische Gegenwartsliteratur, beispielsweise Werke von Haytham El Wardany, Rasha Abbas, Kadhem Khanjar, Aboud Saeed, Bushra al-Maqtari, Aref Hamza und Assaf Alassaf. Neben Lyrik und Prosa hat sie über zwei Dutzend Theaterstücke ins Deutsche übertragen, unter anderem von Mohammad Al Attar, Mudar Alhaggi, Wael Kaddour und Rabie Mroué. Sie ist die Gründerin von teneleven.org, einem Agenturkollektiv für zeitgenössische arabische Literatur. Gelegentlich arbeitet sie auch als körperlose Stimme.
(c) Paula Winkler Sam Zamrik ist queere*r Autor*in, Übersetzer*in und politische*r Bildner*in aus Damaskus, Syrien. Zamrik arbeitete als Bandmanager*in und Songtextschreiber*in im Rahmen der Underground Musikbewegung "New Wave of Syrian Metal". An der Universität Damaskus studierte Zamrik Anglistik und beteiligte sich an der Gründung eines Dichterclubs für englisch verfasste Lyrik, der Studierenden einen geschützten Raum für freien Ausdruck bot. Als Stipendiat*in am Bard College Berlin, erwarb Zamrik einen BA in Politik und Literatur. Veröffentlicht wurden einzelne Texte von der WIR MACHEN DAS-Initiative Weiter Schreiben sowie in verschiedenen deutschen Zeitungen wie taz und Tagesspiegel. Zamriks zweisprachiges Lyrikdebüt »Ich bin nicht« erschien 2022 im Hanser Berlin Verlag, das für die 2023 Lyrikempfehlungen der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung
ausgewählt wurde. Zamrik wurde 2022 mit dem Wunderblock Award ausgezeichnet.The Poetry Project ist ein innovatives, literarisches Dialogprojekt, das junge Menschen mit Fluchthintergrund dabei begleitet, ihre Erfahrungen in Gedichten auszudrücken. Das Projekt macht sich insbesondere die Gedichtform zunutze, um Gefühle und Geschichten in Versen aufzubewahren. Dinge, die zunächst unsagbar scheinen mögen, werden so in ein kunstvolles Gespräch verwandelt.
das ad hoc ist ein Berliner Lyrikkollektiv, das sich 2019 aus Teilnehmer*innen der Lyrikwerkstatt open poems gründete. Es besteht aus 10 Personen, verbunden durch ihre Begeisterung für Lyrik und dem Wunsch, der Wettbewerbsökonomie im Literaturbetrieb einen alternativen Raum entgegenzusetzen. Die Mitglieder des Kollektivs unterstützen sich gegenseitig, tauschen sich über ihre Schreibprozesse und ihre Schreibsituationen aus und teilen ihre Erfahrungen im Literaturbetrieb miteinander. Außerdem trifft sich das Kollektiv zu Textbesprechungen und realisiert kollektive Poesie-Projekte. Dabei verfolgen die Mitglieder unterschiedliche ästhetische Schwerpunkte und Anliegen und bringen unterschiedliche Perspektiven ein: einige sind als Dichter*innen ausgebildet, andere sind neben dem Dichten z.B. Bildende Künstler*innen, Theatermacher*innen oder Wissenschaftler*innen. Für alle ist das Kollektiv
künstlerischer und persönlicher Schutz-, Experimentier- und Resonanzraum.Wir möchten darauf hinweisen, dass der Fahrstuhl im Gebäude leider momentan nicht funktioniert. Aus diesem Grund ist der Zugang zurzeit eingeschränkt. Dafür möchten wir um Entschuldigung bitten.
Workshops & Infoabende
Termin Informationen:
-
Di.19Nov.201919:00Eintritt frei
Die ersten vier Seiten
Workshop mit Gisela Lehmeier und Hans Peter Roentgen
Vier Seiten, mehr lesen Lektor*innen und Agent*innen oft nicht von Manuskripten. Denn schon die ersten vier Seiten verraten viel über einen Text. Und auch die Leser*innen in der Buchhandlung oder bei Amazons Leseproben gehen so vor.
Ob der Anfang spannend ist, ob die Dialoge und der Stil stimmen, und, und, und ...
Im Berliner Lektorat wollen wir Ihnen zeigen, wie das geht. Wie Lektor*innen arbeiten, wie sie Texte einschätzen und – ganz wichtig! – was unterschiedliche Fachleute zu Ihrem Text zu sagen haben.
Sie können uns Ihre ersten vier Seiten (max. 7.000 Anschläge) vorab an lektorat@textkraft.de zuschicken, wir wählen dann nach dem Zufallsprinzip drei bis vier pro Abend aus. Die Teilnahme ist kostenlos, Spenden werden aber gern gesehen.
Moderiert wird die Veranstaltung von:
© Helen Nicolai Gisela Lehmeier, Lektorat Feinschliff, arbeitet als freie Lektorin und Texterin für Autor*innen und Unternehmen. Ihr Angebot umfasst auch Schreibcoaching, Manuskriptberatung und Recherche. Sie ist Sprecherin der Berliner Regionalgruppe des Verbandes der freien Lektorinnen und Lektoren (VfLL), Homepage: www.lektoratlehmeier.de.
© Frank Gerigk Hans Peter Roentgen, Lektorat Textkraft, hat mehrere Schreibratgeber verfasst (u. a. Vier Seiten für ein Halleluja, Spannung, der Unterleib der Literatur) und ist Mitglied im Verband deutscher Schriftsteller (VS) und Koordinator für die AG Selfpublishing im Verband freier Lektorinnen und Lektoren (VfLL). Homepage: www.hproentgen.de
Info zu Workshops in der Lettrétage:
Sämtliche Inhalte der Workshops werden von den Workshop-Leiter*innen verantwortet. Die Teilnahmebeiträge gehen nicht an die Lettrétage, sondern sind direkt an den Veranstalter des Workshops zu zahlen.