Programmarchiv

Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.

Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.

Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.

Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.


Veranstaltungen

Termin Informationen:

  • Do.
    12
    Sep.
    2024

    Zettelwirtschaft

    20:00Lettrétage in der Veteranenstraße 21, 5/3€

    Doppellesung mit Bertram Reinecke & André Hatting

    © Bertram Reinecke

    Zwei Dichter. Eine Lesung.

    Kern von Reineckes Arbeitsweise ist das Sammeln und Archivieren sprachlicher Artefakte (Verse von Barock bis Gegenwart, historische und aktuelle Prosa-, Sachtext-, Lehrwerkauszüge). Aus diesem Material entwickelt er strenge Montagen, die oft erstaunlich flüssig wirken, sodass man ihnen die Herkunft aus einem Wust heterogener Quellen kaum ansieht. In seinem Lyrikband »Daphne, ich bin wütend« (Poetenladen, 2024) lagern sich um dieses Zentrum teils freiere, teils verslich gebundene Texte (Vokalsestine, Sonett usw.).

    Hattings Texte fallen durch eine streng durchkomponierte Mehrstimmigkeit auf, indem er »gesprochene Sprache, Slang und Dialekt, Fremdsprache, Fachsprache und vieles Niedere mehr passgenau einzufügen« weiß ins »hochsprachliche Gesamtgeschehen« (Ulf Stolterfoht). Dabei schlagen seine Texte thematisch große Bögen. Im preisgekrönten Gedicht »zettelwirtschaft« zum Beispiel vom Mauerfall in die Republik der Jetztzeit und in »uebergaenge« eine Brücke von den Anfängen der Völklinger Eisenhütte bis zum Industriedenkmal. In Texten wie »sonntag,« (auch der Titel seines 2019 erschienen Bandes) wiederum entleert er großes Pathos in Miniaturen.

    © Jörn Hausner

    Bertram Reinecke, 1974 in Güstrow geboren, studierte in Greifswald Germanistik, Philosophie und Psychologie. Er ist Absolvent des Deutschen Literaturinstituts (DLL) wo er später mehrmals Gastprofessuren inne hatte. Er lebt als freier Autor und Verleger in Leipzig. Bisher erschienen von ihm 6 Lyrikbände, der Essayband »Gruppendynamik«, ein Erzählband und ein Kantatenlibretto. Zuletzt erschien 2024 sein Lyrikband »Daphne, ich bin wütend« . Daneben entstanden Hörkunstprojekte, Vorlagen für Werke der zeitgenössischen Musik sowie essayistische Arbeiten zur Sprach- Literatur- und Kunstkritik. Sein Band »Sleutel voor de hoogduitsche Spraakkunst“ wurde seinerzeit auf der Liste der Gedichtbücher des Jahres gekürt«.

    © Neues Künstlerhaus Ahrenshoop

    Geboren an der Nordsee, lebend an der Ostsee. Seit 1994 veröffentlicht André Hatting Gedichte, Hörspiele und Radiofeatures. Seit 2007 arbeitet er überdies als Literaturkritiker u.a. für Deutschlandfunk Kultur, taz, DIE ZEIT und RISSE. 2019 erschien sein Gedichtband »sonntag,« mit einem Nachwort von Ulf Stolterfoht. Im selben Jahr gewann er den Literaturwettbewerb zum 30 Jahrestag des Mauerfalls des LiteraturRats Mecklenburg-Vorpommern e. V. und der Literaturzeitschrift RISSE mit dem Gedicht »zettelwirtschaft«.
    Seit 2021 organisiert, konzipiert und leitet Hatting Lyrik-Workshops und -Seminare zur Lehrer*innen- und Schüler*innenfortbildung, u.a. im Auftrag des hessischen Kultusministeriums.

    Die Lesungen finden auf deutsch statt.

    Wir möchten darauf hinweisen, dass der Fahrstuhl im Gebäude leider momentan nicht funktioniert. Aus diesem Grund ist der Zugang zurzeit eingeschränkt. Dafür möchten wir um Entschuldigung bitten.


Workshops & Infoabende

Termin Informationen:

  • Di.
    19
    Nov.
    2019

    Die ersten vier Seiten

    19:00Eintritt frei

    Workshop mit Gisela Lehmeier und Hans Peter Roentgen

    Vier Seiten, mehr lesen Lektor*innen und Agent*innen oft nicht von Manuskripten. Denn schon die ersten vier Seiten verraten viel über einen Text. Und auch die Leser*innen in der Buchhandlung oder bei Amazons Leseproben gehen so vor.

    Ob der Anfang spannend ist, ob die Dialoge und der Stil stimmen, und, und, und ...

    Im Berliner Lektorat wollen wir Ihnen zeigen, wie das geht. Wie Lektor*innen arbeiten, wie sie Texte einschätzen und – ganz wichtig! – was unterschiedliche Fachleute zu Ihrem Text zu sagen haben.

    Sie können uns Ihre ersten vier Seiten (max. 7.000 Anschläge) vorab an lektorat@textkraft.de zuschicken, wir wählen dann nach dem Zufallsprinzip drei bis vier pro Abend aus. Die Teilnahme ist kostenlos, Spenden werden aber gern gesehen.

    Moderiert wird die Veranstaltung von:

    © Helen Nicolai

    Gisela Lehmeier, Lektorat Feinschliff, arbeitet als freie Lektorin und Texterin für Autor*innen und Unternehmen. Ihr Angebot umfasst auch Schreibcoaching, Manuskriptberatung und Recherche. Sie ist Sprecherin der Berliner Regionalgruppe des Verbandes der freien Lektorinnen und Lektoren (VfLL), Homepage: www.lektoratlehmeier.de.

    © Frank Gerigk

    Hans Peter Roentgen, Lektorat Textkraft, hat mehrere Schreibratgeber verfasst (u. a. Vier Seiten für ein Halleluja, Spannung, der Unterleib der Literatur) und ist Mitglied im Verband deutscher Schriftsteller (VS) und Koordinator für die AG Selfpublishing im Verband freier Lektorinnen und Lektoren (VfLL). Homepage: www.hproentgen.de

    Info zu Workshops in der Lettrétage:

    Sämtliche Inhalte der Workshops werden von den Workshop-Leiter*innen verantwortet. Die Teilnahmebeiträge gehen nicht an die Lettrétage, sondern sind direkt an den Veranstalter des Workshops zu zahlen.