Programmarchiv

Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.

Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.

Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.

Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.


Veranstaltungen

Termin Informationen:

  • Sa
    04
    Jan
    2020

    12 Jahre hochroth

    20:00Eintritt frei

    Verlagsabend und Lesung mit Timo Berger, Michael Ebmeyer, Alexander Estis, Andrea Fontán, Yamen Hussein, Lisa Jeschke und Odile Kennel

    Das europoäische Verlagsnetzwerk hochroth lädt zu seinem traditionellen Jahresauftakt mit Lesungen aus dem aktuellen Programm und einem Rückblick auf das literarische Jahr 2019 ein. hochroth ist ein europäisches Verlagskollektiv mit acht eigenständigen Standorten, die sich der Publikation von Literatur, dabei schwerpunktmäßig Lyrik, widmen. Im Mittelpunkt des Netzwerks stehen die intensive Kommunikation und Zusammenarbeit mit den Autor*innen, hochwertige Buchgestaltung, sowie die Teilnahme am gegenwärtigen literarischen Leben und internationaler Austausch. Am 4. Januar lesen Timo Berger, Michael Ebmeyer, Alexander Estis, Andrea Fontán, Yamen Hussein, Lisa Jeschke und Odile Kennel.

    Timo Berger, geboren 1974 in Stuttgart, lebt als Übersetzer und Journalist in Berlin. Er ist Mitbegründer der Latinale, dem mobilen lateinamerikanischen Poesiefestival. Zuletzt veröffentlichte er als Herausgeber „Buenos Aires. Eine literarische Einladung“ (Wagenbach, Berlin, 2019) und zusammen mit Benjamín Chávez „Contagio del fuego“, eine Anthologie zeitgenössischer Lyrik aus Bolivien und Deutschland (Editorial 3600, La Paz, 2018).
    Timo Berger liest aus „Die Marilyn Monroe Santo Domingos“ von Frank Baez.

    Frank Baéz, geboren 1978 in Santo Domingo, Dominikanische Republik, ist Schriftsteller. Von ihm erschienen Gedichte, Reiseberichte und Kurzgeschichten, unter anderem der Erzählband „Págales tú a los psicoanalistas“ (2007) sowie die Gedichtbände „Postales“ (2008) und „Este es el futuro que estabas esperando“ (2017). Baéz ist Mitherausgeber der Lyrikzeitschrift Ping Pong und Mitglied des Spoken-Word-Kollektivs El Hombrecito.

    Frank Baéz: "Die Marilyn Monroe Santo Domingos". Aus dem dominikanischen Spanisch von Timo Berger. hochroth Wiesenburg 2019.

     

    Michael Ebmeyer, geboren 1973, veröffentlichte die Romane „Plüsch“, „Achter Achter“, „Der Neuling“ und „Landungen“. Seine Lyrik erschien u. a. in Macondo, Zwischen den Zeilen und im TITEL Kulturmagazin, sowie auf den beiden Alben der Gruppe Fön, in der er Texter, Sprecher und Gitarrist war. Zudem übersetzt er aus dem Spanischen, Englischen und Katalanischen. Er liest aus „Sprengkopf“ von Néstor Mendoza.

    Néstor Mendoza, geboren 1985 in Mariara, Venezuela, ist Lyriker, Essayist und Verleger. Er studierte Erziehungswissenschaft und Lateinamerikanistik an der Universidad de Carabobo, Valencia, Venezuela. Redaktionsmitglied der Zeitschrift „Poesía“. Lyrikveröffentlichungen: „Andamios“ (Equinoccio, 2012 – Premio Nacional Universitario Alfredo Armas Alfonzo), „Pasajero“ (Dcir, 2015) und „Ojiva“ (Ediciones El Taller Blanco, 2019). Néstor Mendoza lebt in Bogotá.

    Néstor Mendoza: "Sprengkopf". Aus dem venezolanischen Spanisch von Michael Ebmeyer. hochroth Heidelberg 2020.

     

    Alexander Estis, geboren 1986 in Moskau, Studium der deutschen und lateinischen Philologie, danach Lehrtätigkeit an Universitäten und Hochschulen. Lebt als freier Autor und Dozent in Aarau. Den Schwerpunkt seiner Arbeit bilden literarische Kleinstformen.

    Alexander Estis: "Sprüche des Russen". hochroth Bielefeld 2019.
    https://www.hochroth.de/5822/alexander-estis-sprueche-des-russen/

     

    Andrea Fontán, geboren 1956 in Buenos Aires, schreibt Lyrik und Prosa. Sie veröffentlichte die Lyrikbände „Un gesto de otro mundo“ (2006), „Teano“ (2011), „Lejos todavía“ (2014), „Los gritos del vacío“ (2016) und „Alas de agua“ (2016) sowie den Roman „La tormenta que nos une“ (2017) und den Erzählband „Camino polvoriento“ (2015).

    Andrea Fontán: "Blütenblätter zwischen den Fingern | pétalos entre los dedos". Aus dem argentinischen Spanisch von Astrid Nischkauer. hochroth Heidelberg 2020.

     

    Yamen Hussein, geboren 1984 in Homs. Schon früh verfasste er regimekritische Artikel, wurde von der Universität verwiesen und musste anschließend aufgrund mehrfacher Morddrohungen aus Syrien fliehen. Seine Flucht über den Libanon und die Türkei nach Deutschland verarbeitet er in dem auf Arabisch erscheinenden Lyrikband „3439 km“. 2014 kam er als Stipendiat des Writers-in-Exile-Programms nach München. 2017 erschienen mehrere Gedichte von ihm in der PEN-Anthologie „Zuflucht in Deutschland. Texte verfolgter Autoren“ und 2018 sein erstes Buch auf Deutsch: „Salam Yamen – Lieber SAID: Dialog“ – ein Austausch zwischen ihm und dem Dichter Said aus Teheran. Yamen Hussein lebt seit 2017 in Leipzig.

     

    Lisa Jeschke, geboren 1985, lebt – nach längerem Aufenthalt in Großbritannien – seit 2016 in München. Neben Lyrik macht sie Performances und ist Mitherausgeberin des Verlags MATERIALIEN.

    Lisa Jeschke: "Die Anthologie der Gedichte betrunkener Frauen", hochroth München 2019
    https://www.hochroth.de/5915/lisa-jeschke-die-anthologie-der-gedichte-betrunkener-frauen/

     

    Odile Kennel übersetzte Ricardo Domeneck, Angélica Freitas, Jacques Darras, Damaris Calderón, Robin Coste Lewis und andere Dichter*innen. 2013 erschien ihr Lyrikband "oder wie heißt diese interplanetare Luft" (dtv), 2019 der Band "Hors Texte" beim Verlagshaus Berlin. Sie veröffentlichte zwei Romane, "Was Ida sagt" (dtv 2011) und "Mit Blick auf See" (dtv 2017), mit dem sie für den Alfred-Döblin-Preis nominiert war. Odile Kennel liest aus "Senhor Roubado" von Raquel Nobre Guerra.

    Raquel Nobre Guerra, geboren 1979 in Lissabon, ist Lyrikerin und Philosophin. Sie promoviert über die Kategorie des Fragments bei Fernando Pessoa. Bisher veröffentlichte sie die Gedichtbände "Groto Sato" (Mariposa Azul 2012), "Saudação a Álvaro de Campos" (Manuel Cintra 2013), "Quarto 28: Sms de amor e ódio" (Amor-Livro, Residências no Largo 2013), "Senhor Roubado" (Douda Correria 2016).

    Raquel Nobre Guerra: "Senhor Roubado". Aus dem Portugiesischen von Odile Kennel. hochroth Berlin 2019

     


Workshops & Infoabende

Termin Informationen:

  • Mo
    01
    Apr
    2019

    Haiku und Bild - Lass uns Haiku kennenlernen!

    16:00Eintritt frei

    Workshop für Kinder und Jugendliche zum Welt-Kinder-Haiku-Wettbewerb (Alter: 8–16 Jahre)

    Vor langer, langer Zeit in einem fernen Land sprang ein Frosch vor den Augen eines alten Mannes platschend in einen Teich hinein. Daraufhin schrieb der Mann das Haiku-Gedicht: „Furu ike ya / Kawazu tobikomu / Mizu no oto [zu Deutsch: Der alte Teich. / Ein Frosch springt hinein / das Geräusch des Wassers]“. Der Mann war Basho, der heute als Haiku-Meister weltweit bekannt ist.

    Was ist das Haiku überhaupt? Bevor man sich mit dem Haiku beschäftigt, muss man zunächst fleißig Japanisch lernen? Nein!

    Das Haiku auf Deutsch hat eine beinah 100 Jahre alte Tradition. Die Berliner Haiku-Dichterin Petra Klingl gibt eine Einführung in das deutsche Haiku. Was ist das Zauberrätsel mit den Ziffern 5-7-5? Warum ist der Bezug auf die Natur bei der Haiku-Dichtung wichtig? Petra antwortet auf diese Fragen. Alle Teilnehmer*innen können selber probieren, einen solchen Haiku zu schreiben!

    Mit einem selbst geschriebenen Haiku könntet ihr euch beim Welt-Haiku-Kinder-Wettbewerb bewerben. Wir bieten euch auch noch weitere Termine an, euer Haiku-Werk mit Bild fertig zu stellen: 11.04 und 15.04 um 16 Uhr

    Dieser Workshop findet im Rahmen von „Shapes of Haiku“. Festival für Literatur, Kunst und Musik im Bergmannkiez statt, gefördert von Hauptstadtkulturfonds und der JaDe-Stiftung. www.shapesofhaiku.triorin.com

    Eine öffentliche Lesung zu den einzelnen Workshops findet am 13. April umd 20:00 bei uns in der Lettrétage statt. Link zur Veranstaltung hier.

    Künstlerin:

    ©Privat

    Petra Klingl, Dichterin, wurde 1957 in Suhl im Thüringer Wald geboren. Mit 17 Jahren schrieb sie ihre ersten Gedichte, die sie während ihres Studiums der Landwirtschaft in Berlin vertiefte. Erst im Jahre 2010 erschien ihr erster Gedichtband: „Wenn der Mond Auto fährt“ entstand. Im gleichen Jahr entdeckte sie die japanische Gedichtform „Haiku“ und verliebte sich sofort. Sie trat in die Deutsche Haiku-Gesellschaft ein und ist mittlerweile im Vorstand tätig. 2016 veröffentlichte sie ihre erste Haiku-Sammlung sowie aktuell eine Broschüre „Haiku schreiben“ mit Hinweisen zum Schreiben.