Programmarchiv

Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.

Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.

Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.

Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.


Veranstaltungen

Termin Informationen:

  • Mo
    02
    Sep
    2019

    Vernissage "Anónimo"

    19:00Eintritt frei

    Ausstellung über eine kontrafaktische Geschichte Perus

    © Gonzalo H. Rodriguez

    "Anónimo" ist die Bezeichnung für eine Künstlerfigur, über die kaum etwas bekannt ist. Einzig ihr künstlerisches Werk, das in Teilen wieder aufgetaucht ist, lässt Rückschlüsse auf einen historischen Zeitabschnitt zu, in dem in Peru ein grausames Terrorregime herrschte. Die aufgefundenen Kunstwerke dokumentieren die gewaltsame Machtergreifung der ultra-maoistischen Guerillagruppe "Leuchtender Pfad" ("Sendero Luminoso") im Jahre 1990 und die darauffolgende vierjährige Herrschaft.

    Die Geschichte dieser Terrorherrschaft, die so nie stattgefunden hat, erzählt sich aus dem Archiv eines anonymen Künstlers, das von Forscher*innen und Sammler*innen zusammengetragen wurde und nun auf seine historische Bedeutung hin befragt wird. Das Archiv wird zum Dreh- und Angelpunkt einer Befragung der Vergangenheit, die auf die Zeichnungen, Malereien, Objekte und Videos einer Künstlerfigur baut, die selbst nicht mehr befragt werden kann. Das Ergebnis ist ein Katalog aus Index-Karten, die die Herkunft der jeweiligen Kunstwerke zu klären versuchen und damit auch ihre möglichen Geschichten erzählen möchten.

    Die Ausstellung ist vom 3. bis zum 6. September besuchbar.

    Hier gibt es mehr Infos zum Projekt.

    © Daniela Doutch

    Gonzalo H. Rodríguez wurde 1981 in Lima, Peru, geboren. Er studierte Bildende Kunst an der Katholischen Universität und Design an der Universität San Francisco in Quito, Ecuador. 2009 legte er sein Diplom an der Kunsthochschule für Medien Köln im Bereich Videokunst und experimenteller Film ab. In seinen multimedialen Installationen und Performances untersucht er unterschiedlichste Formen der Narrativierung als Fiktionalisierungsprozesse. Seine Arbeiten wurden international auf verschiedenen Festivals, in Museen und Theatern gezeigt, zum Beispiel im CalArts, Kunstmuseum Bonn und Pact-Zollverein. Preise erhielt er u.a. im Rahmen der Kurzfilmtage Oberhausen und der Videonale. Er lebt und arbeitet seit 2006 in Köln.


Workshops & Infoabende

Termin Informationen:

  • Mo
    01
    Apr
    2019

    Haiku und Bild - Lass uns Haiku kennenlernen!

    16:00Eintritt frei

    Workshop für Kinder und Jugendliche zum Welt-Kinder-Haiku-Wettbewerb (Alter: 8–16 Jahre)

    Vor langer, langer Zeit in einem fernen Land sprang ein Frosch vor den Augen eines alten Mannes platschend in einen Teich hinein. Daraufhin schrieb der Mann das Haiku-Gedicht: „Furu ike ya / Kawazu tobikomu / Mizu no oto [zu Deutsch: Der alte Teich. / Ein Frosch springt hinein / das Geräusch des Wassers]“. Der Mann war Basho, der heute als Haiku-Meister weltweit bekannt ist.

    Was ist das Haiku überhaupt? Bevor man sich mit dem Haiku beschäftigt, muss man zunächst fleißig Japanisch lernen? Nein!

    Das Haiku auf Deutsch hat eine beinah 100 Jahre alte Tradition. Die Berliner Haiku-Dichterin Petra Klingl gibt eine Einführung in das deutsche Haiku. Was ist das Zauberrätsel mit den Ziffern 5-7-5? Warum ist der Bezug auf die Natur bei der Haiku-Dichtung wichtig? Petra antwortet auf diese Fragen. Alle Teilnehmer*innen können selber probieren, einen solchen Haiku zu schreiben!

    Mit einem selbst geschriebenen Haiku könntet ihr euch beim Welt-Haiku-Kinder-Wettbewerb bewerben. Wir bieten euch auch noch weitere Termine an, euer Haiku-Werk mit Bild fertig zu stellen: 11.04 und 15.04 um 16 Uhr

    Dieser Workshop findet im Rahmen von „Shapes of Haiku“. Festival für Literatur, Kunst und Musik im Bergmannkiez statt, gefördert von Hauptstadtkulturfonds und der JaDe-Stiftung. www.shapesofhaiku.triorin.com

    Eine öffentliche Lesung zu den einzelnen Workshops findet am 13. April umd 20:00 bei uns in der Lettrétage statt. Link zur Veranstaltung hier.

    Künstlerin:

    ©Privat

    Petra Klingl, Dichterin, wurde 1957 in Suhl im Thüringer Wald geboren. Mit 17 Jahren schrieb sie ihre ersten Gedichte, die sie während ihres Studiums der Landwirtschaft in Berlin vertiefte. Erst im Jahre 2010 erschien ihr erster Gedichtband: „Wenn der Mond Auto fährt“ entstand. Im gleichen Jahr entdeckte sie die japanische Gedichtform „Haiku“ und verliebte sich sofort. Sie trat in die Deutsche Haiku-Gesellschaft ein und ist mittlerweile im Vorstand tätig. 2016 veröffentlichte sie ihre erste Haiku-Sammlung sowie aktuell eine Broschüre „Haiku schreiben“ mit Hinweisen zum Schreiben.