Programmarchiv

Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.

Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.

Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.

Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.


Veranstaltungen

Termin Informationen:

  • Fr
    01
    Okt
    2021

    Autorenforum Berlin 2021

    20:00 UhrLettrétage im ACUD Studio Veteranenstraße 21, Eintritt 10/7€

    Preisverleihung, Lesung und Buchpräsentation mit Michael Janßen, Kristina Julia Wedemeyer, Andrej Schulz und Carolin Hagelberg, Moderation: Alexandra Lüthen

    Fernwärme: Es geht um Liebe oder Technik, um die Weitergabe von Energie, zwischen Menschen, Tieren, Geräten, über Generationen oder ganze Zeitalter hinweg, um das Verhältnis von Natur und künstlich Geschaffenem, um Planung und Schicksal.
    Der vierte Wettbewerb des Autorenforum Berlin e.V. endet mit der feierlichen Preisverleihung, Lesung und Buchpräsentation der Anthologie "Fernwärme" (Periplaneta, 2021, Hrsg. A. Lüthen).
    Moderation: Alexandra Lüthen
    Der Preis "Aurum" wird 2021 an vier Autor*innen vergeben.

    Erster Platz: Michael Janßen, "Das Fest der Fremde"
    Michael Janßen wurde 1962 geboren. Er verbrachte seine Kindheit in Kanada und Deutschland, studierte in Göttingen Germanistik, Anglistik, Publizistik und jobbte in zahlreichen Branchen. Von 1996 bis 2021 lebte er in Budapest, wo er Deutsch unterrichtete und über 20 Jahre an seinem Prosagedicht „Abschiednehmen mit Worten“ arbeitete. Das hier veröffentlichte „Das Fest der Fremde“ entstammt diesem unter https://www.lyrikkritik.de/pechakucha/jonas-philipp-dallmann/ vorgestellten und bislang unveröffentlichtem Projekt. Seit 2021 lebt Michael Janßen in Berlin.

    Zweiter Platz: Kristina Julia Wedemeyer, "Unter Wasser"

    Kristina Julia Wedemeyer, Jahrgang 1983, ist an der Nordseeküste geboren und seit 2002 Wahlberlinerin. Sie schreibt seit dem 13. Lebensjahr Gedichte und Prosa auf Deutsch und Englisch. Seit einigen Jahren arbeitet sie auch im Grenzbereich zwischen Grafik und Text und versucht sich als Malerin. Nach dem Linguistikstudium begann sie Deutsch als Fremdsprache mit dem Schwerpunkt Alphabetisierung zu unterrichten.

    Zweiter Platz: Andrej Schulz, "Asphalt"
    Andrej Schulz, geboren 1988 in Donezk, lebt in Eberswalde. Er studierte Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Freien Universität Berlin und nahm dort an Autorenkollegs teil. 2019 war Andrej Schulz Stipendiat am Literarischen Colloquium Berlin mit seinem Romanprojekt „Saturn ohne Ringe“. Er arbeitet neben dem Schreiben bei einem Naturschutzverein.
    Dritter Platz, Carolin Hagelberg, "Spiegel & Illusion", "Das geliehene Ohr", "Das gespannte Fell"
    Carolin Hagelberg, geboren 1986 in Winsen/Luhe, ist eine in Berlin lebende freischaffende Künstlerin mit Schwerpunkt Grafik. Zudem ist sie seit einigen Jahren auch als Lyrikerin tätig und erzeugt so eine Annäherung von bildender Kunst und Text. In interdisziplinären, konzeptuellen Arbeitsvorgängen durchleuchtet sie zeitgeistige Phänomene und Konventionen, hinterfragt Geschlechterrollen und begibt sich in unterschiedliche soziale Milieus.


Workshops & Infoabende

Termin Informationen:

  • Do
    21
    Okt
    2021
    Fr
    22
    Okt
    2021

    Enter Literature. Formen der Literaturpräsentation in Theorie und Praxis

    11:00 UhrLiterarisches Colloquium Berlin, Am Sandwerder 5, 14109 Berlin-Wannsee, Teilnahme nach Voranmeldung

    Workshop des Exzellenzclusters "Temporal Communities. Doing Literature in a Global Perspective" in Kooperation mit der Lettrétage

    Obwohl sich die Autor·innenlesung spätestens mit Etablieren der Literaturhäuser in den 1980er Jahren in Deutschland immer größerer Beliebtheit erfreut, wird sie im Gegensatz zu anderen, ebenfalls textbasierten Künsten aus wissenschaftlicher Sicht mit Zurückhaltung bedacht. Dabei geht die Lesung oft über die vermeintliche Abgeschlossenheit des Textes in Buchform hinaus, vor allem wenn es sich um performative und transdisziplinäre Spielarten von Literaturpräsentationen handelt. Verbunden mit dem Wahrnehmungswechsel vom Lesen zu einer das Lesen erweiternden Form durch Hören und Sehen sind Fragen nach der Medialität der Lesung und ihren Kontexten. In welchem Verhältnis stehen die Stimme und der Körper des/r Autors·in sowie andere mediale Dimensionen (Sound, Bilder, Video) zum Text und welche Auswirkungen hat das auf die Konzeption von Autor·innenschaft? Schreibt sich die Darbietung selbst in einen Text ein? Welche Rolle spielt das Publikum, also die reale Anwesenheit von Leser·innen für die Aufführung von Texten? Wenn sich die mediale Präsenz der Schrift auf Ton, Bild, Bewegung oder Aktion hin erweitert, wird das Interesse besonders auf die ästhetische Autonomie der Darbietung gelenkt. Kann die Lesung dann als genuine Erscheinungsform von Literatur, als eigenes Werkmedium gewertet werden?

    Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigt sich der zweitägige Workshop, dessen Ausgangspunkt die am Eröffnungsabend  gezeigten künstlerischen Praktiken  bilden. Die offene Diskussion zu einzelnen Themengebieten der Autor·innenlesung wird jeweils von wissenschaftlichen Impulsvorträgen und daran anschließenden Repliken der beteiligten Künstler·innen eingeleitet.

    Eine Veranstaltung des Exzellenzclusters »Temporal Communities. Doing Literature in a Global Perspective« in Kooperation mit der Lettrétage und dem Collegium Hungaricum Berlin

     

    Programm

    Donnerstag, 21. Oktober 2021
    10:15 – 10:45 Uhr
    Ankunft und Check-in

    10:45 – 11:05 Uhr
    Vorstellung Format und Ablauf und Einführung ins Gesamtthema
    Lena Hintze, FU Berlin/EXC »Temporal Communities«

    11:05 – 12:05 Uhr
    Dialogisches Panel (20 Min. Impuls + 5 Min. Replik + Diskussion):Ist jedes performte Gedicht eine Lyrik-Performance?
    Anna Bers, Georg-August-Universität Göttingen
    Martina Hefter

    12:05 – 13:00 Uhr
    Pause

    13:00 – 14:00 Uhr
    Dialogisches Panel (20 Min. Impuls + 5 Min. Replik + Diskussion): »Ausdruck macht Eindruck«. Über die Grenzen des Hörens hinaus - ein Versuch
    Rebecka Dürr, Universität Hamburg, Forschungsprojekt „Poetry in the Digital Age“
    Kinga Tóth

    14:00 – 15:00 Uhr
    Dialogisches Panel (20 Min. Impuls + 5 Min. Replik + Diskussion): Fixiertes Sprechen als Aufführung: Akustische Literatur und elektroakustische Dichtung auf Speichermedien
    Marc Matter, Universität Hamburg, Forschungsprojekt „Poetry in the Digital Age“
    Carsten Schneider

     

    Freitag, 22. Oktober 2021
    10:00 – 10:30 Uhr
    Ankunft & Check-in

    10:30 – 11:30 Uhr
    Dialogisches Panel (20 Min. Impuls + 5 Min. Replik + Diskussion):  Noch einmal: Wer spricht die Gedichtperformance? 10 Bemerkungen in lyrikologischer Tradition
    Peer Trilcke, Universität Potsdam/EXC »Temporal Communities«
    Mathias Traxler

    11:30 – 12:30 Uhr
    Dialogisches Panel (20 Min. Impuls + 5 Min. Replik + Diskussion):
    Eingehaust und stillgelegt. Der Körper der Leserin
    Cornelia Ortlieb, FU Berlin/EXC »Temporal Communities«
    Yevgenia Belorusets

     12:30 – 13:30 Uhr
    Pause

    13:30 – 14:30 Uhr
    Dialogisches Panel (20 Min. Impuls + 5 Min. Replik + Diskussion): Die Lesung als performative Praxis – Überlegungen zur Inszenierung von Autor·innenschaft und Gemeinschaft
    Kai Padberg, FU Berlin/EXC »Temporal Communities«
    Mara Genschel

     14:30 – 15:30 Uhr
    Abschlussdiskussion

    Teilnahme nach Voranmeldung unter lena.hintze@fu-berlin.de