Programmarchiv

Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.

Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.

Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.

Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.


Veranstaltungen

Termin Informationen:

  • Mi
    01
    Feb
    2023

    Bücher von Hipstern, Hippies und Hedonisten?

    19:00 UhrLettrétage in der Veteranenstraße 21, Freier Eintritt

    Lesung und Gespräch mit Aase Berg, Paul Berf, Thomas Böhm, Agnes Lidbeck, Ulf Karl Olov Nilsson und Tone Schunnesson


    (c) Elvira Glänte, Märta Thisner, Annika von Hauswolff

    Ein Abend im Sinne schwedischer Gegenwartsliteratur

    Der kürzlich erschienene Sonderband MORGEN IST EIN ANDERER TAG der Zeitschrift DIE HOREN bietet die Möglichkeit, neue Literatur aus Schweden – mit Texten von 30 Autor*innen – kennenzulernen. Die beiden Herausgeber*innen, die Schriftstellerin Aase Berg und der Übersetzer Paul Berf, werden an diesem Abend in einem Gespräch mit Moderator Thomas Böhm den Band vorstellen. Dazu laden sie drei Autor*innen ein, die ganz und gar nicht den Schwedenklischees entsprechen:

    Der Dichter und Psychoanalytiker Ulf Karl Olov Nilsson, auch UKON genannt, bewegt sich mit seinen Essays über die Poetik der Demenz und des Wahnsinns fernab von allem, was man über Schwedenkrimis und rote Schwedenhäuschen weiß. Agnes Lidbeck wiederum sorgt mit ihrem Roman über Weiblichkeit als endlose und ermüdende Performance für eine vertiefende Auffassung von Gleichberechtigung aus schwedischer Perspektive. Zudem zerfallen der schwedische Wohlfahrtsstaat und das schwedische Weltgewissen, wenn Tone Schunnessons Millenium-Frau tragikomisch von Reisen, Hedonismus und dem Fehlen von Wohnraum und Geld berichtet.

    Copyright: Annika von Hauswolff

    Ulf Karl Olov Nilsson (geb. 1965), auch UKON genannt, ist Dichter, Psychologe und Psychoanalytiker. Er wurde unter anderem mit dem Literaturpreis der Tageszeitung Göteborgs-Posten und in der Kategorie Sachbuch für den August-Preis nominiert. Seit 1990 hat er 20 Bücher in den Bereichen Lyrik und Essay veröffentlicht. In DIE BIBLIOTHEK DES VERGESSENS (Glömskans bibliotek. En essä om demens, vansinne och litteratur, Norstedts 2016) verknüpft er Fallbeschreibungen aus gut 20 Jahren klinischer Praxis, Ausschnitte aus seinem eigenen Leben und allgemeinen Reflexionen zur Literatur. In der beweglichen Form des Essays gestaltet er dabei schwere Fragen am Rande der Existenz auf stets unterhaltsame, spielerische und belesene Weise. Wird man zu einer vergesslicheren, müderen und verwirrteren Version seiner selbst, wenn man an Demenz leidet, oder wird man zu einem gänzlich anderen Menschen?

    Copyright: Märta Thisner

    2016 debütierte Tone Schunnesson (geb. 1988) mit dem Roman TRIPBERICHTE (Tripprapporter, Norstedts 2016). Das Buch wurde von der Kritik gefeiert, war ein Verkaufsschlager und wurde für den Debütpreis der Borås Tidning 2017 und für den Nöjesguidens Stockholmpreis 2016 nominiert. Ihr zweiter Roman DIE TAGE, DIE TAGE, DIE TAGE erschien 2020 und wurde für den European Union Prize for Literatur 2021 und den Romanpreis des Schwedischen Rundfunks 2021 nominiert. Eine Verfilmung ist geplant. Sie schreibt außerdem für Zeitungen und wirkt in Fernsehprogrammen zu Literatur und Kultur mit.

    Copyright: Elvira Glänte

    Agnes Lidbeck (geb. 1981) hat Literaturwissenschaft und Geschichte studiert und seit 2010 als Analytikerin beim Schwedischen Institut gearbeitet. Im Frühjahr 2017 erschien ihr erster Roman SICH ABFINDEN (FINNA SIG, Norstedts 2016), dessen Beschreibung einer traditionell erwarteten Art und Weise, als Frau zu leben und sich zu verhalten, viel Aufmerksamkeit weckte. Für dieses Buch erhielt sie im selben Jahr den Preis für das beste literarische Debüt der Tageszeitung Borås Tidning. Es folgten die Romane 2018 FÖRLÅTEN (DER RISS) und 2019 GÅ FÖRLORAD (VERLOREN GEHEN), die beide von Kritik und Leser*innen positiv aufgenommen wurden. 2021 erschien der Roman NIKES BOK (NIKES BUCH), ein breites Zeit-Panorama, in dem sich die Schicksale dreier Familien auf tragische Weise vermischen. Darüber hinaus hat Agnes Lidbeck Lyrik veröffentlicht und ist seit 2018 als Kulturjournalistin in Dagens Nyheter und in den Kulturprogrammen von Rundfunk und Fernsehen tätig.

    Zu dieser literarischen Gegenwartsdiskussion laden ein: die Schwedische Botschaft in Berlin und Swedish Literature Exchange/Swedish Art Council in Stockholm.


Workshops & Infoabende

Termin Informationen:

  • Mi
    17
    Apr
    2019

    Textwerkstatt - Ori im Exil

    20:00Eintritt frei

    Workshop für junge Autor*innen

     

    Die bekannte Textwerkstatt aus dem "Ori" findet zum ersten Mal in der Lettrétage statt. Neu entstehende Arbeiten junger Autor*innen werden diskutiert. Neue Teilnehmer*innen sind herzlich willkommen. Bitte Fotokopien der Texte mitbringen!