Programmarchiv

Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.

Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.

Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.

Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.


Veranstaltungen

Termin Informationen:

  • Sa.
    10
    Mai
    2025

    Das große Verdrängnis unserer Zeit

    20:00Lettrétage in der Veteranenstraße 21, Eintritt 5€

    Lesung

    (c) kul-ja!

    Die Autoren Willi van Hengel (Berlin) und Peter Zemla (Bayreuth) begegnen sich mit ihren jüngsten ebenso surrealistisch wie humoristisch-grotesk geprägten literarischen Geschöpfen.

    Das Leben des Protagonisten in van Hengels neustem Werk "Entstellung des Gesichts. Eine Verirrung" (kul-ja! publishing, Februar 2025) spitzt sich zu. Nach dem Tod des Vaters nimmt er einen neuen Job in einem wissenschaftlichen Verlag an; dabei verliebt er sich in seine Kollegin. Doch was nach einem verheißungsvollen Neuanfang aussieht, entpuppt sich als Illusion:

    Vergangenheit und Traumata des Namenlosen schwappen an die Oberfläche – und damit auch der Gedanke, dass die wichtigste Person seines Lebens, die Mutter, ebenfalls bald sterben könnte. Gefangen in dieser Angst, treibt es ihn ins vermeintlich Unausweichliche.

    (c) kul-ja!

    Peter Zemlas Protagonist, Melchior Ferner, unbescholtener Leiter eines Hallenbades, hingegen fischt eine städtische Vorladung aus der Post – die ihn zu seiner eigenen Exekution lädt. Trotz Anfechtungen, trotz der Aufforderungen von Frau und Tochter, Widerstand zu leisten, entschließt er sich zu kooperieren. Womit Ferner nicht gerechnet hat: das bizarre Personal im Rathaus, einschließlich diverser darin spukender Geister, weiß nichts mit dem entschlossenen Delinquenten anzufangen. "Die Hinrichtung" (kul-ja! publishing, Juli 2024) von Peter Zemla ist ein kafkaesker Tumult zwischen Traum und Realität, zwischen himmelschreiender Tragik und grotesker Komik. Vom Tod höchstselbst erzählt.

    (c) kul-ja!

    Beide Autoren beweisen einen eigenwillig poetischen Umgang mit dem Tod in ihrer Literatur, bei dem der Galgenhumor natürlich nicht zu kurz kommen darf. Durch den Abend führt die Schriftstellerin, Literaturwissenschaftlerin und Verlegerin Julia Kulewatz.

    (c) Willi van Hegel

    Willi van Hengel wurde an einem Montag geboren, und zwar am 13. Mai 1963 in Oberbruch an der holländischen Grenze. Fußball und Philosophie haben es ihm angetan, Johan Cruyff, Friedrich Nietzsche und Jacques Derrida. Sein 1. Roman "Lucile" aus dem Jahr 2006 ist aus Frauensicht geschrieben. Danach folgten 2008 der Roman "Morbus vitalis" sowie 2010 der Gedichtband "Wunderblöcke", so wie er seine lyrischen Prosaminiaturen nennt. Zwischenzeitlich zog es ihn der Liebe wegen nach Berlin an den weißen See, wo in unmittelbarer Nähe neben einigen kurzen Stücken auch seine beiden abendfüllenden Theaterstücke "de Janeiro – ein Punk ertrinkt in Weißensee" (2018) und "flanzendörfer" (2021) uraufgeführt wurden. 2022 erschien der Roman "Dieudedet oder sowas wie eine Schneeflocke", 2024 gemeinsam mit Magnus Tautz das Hörbuch "Wir werden über die Einfachheit unserer Liebe staunen". Seinen Lebensunterhalt verdient van Hengel als Lektor im Deutschen Bundestag.

    (c) Rasmus Klump

    Peter Zemla, 1964 in Bamberg geboren, lebt heute in Bayreuth. Prosa- und Lyrikveröffentlichungen in zahlreichen Anthologien und Literaturzeitschriften, u. a. Lichtungen, Am Erker, Jahrbuch der Lyrik (2021, 2023, 2024) und WORTSCHAU. 2017 produzierte und sendete der Bayerische Rundfunk sein Hörspiel "Mein Bruder". 2018 war er Stadtschreiber von Pfaffenhofen an der Ilm und für den Dresdner Lyrikpreis nominiert. 2020 wurde seine Erzählung "Das Spielzeug" mit dem Walter-Serner-Preis des rbb und des Literaturhauses Berlin ausgezeichnet.


Workshops & Infoabende

Termin Informationen:

  • Sa.
    08
    Juni
    2019
    So.
    09
    Juni
    2019

    Telling Tales: The Art of Creating Stories

    10:30 - 16:30Beitrag: 150€

    Workshop mit Roy MacLean

    Stories can entrance, engage, even possess us. Every one of us has a story to tell; factual or fictional, cool documentary or heartfelt family journey, practical travelogue or sparkling flight of the imagination. But to become an accomplished storyteller one needs time, a conducive environment, and a sensitive guide to direct and refine individual talent.

    In June best-selling author Rory MacLean will lead an exclusive, two-day creative non-fiction writing workshop in Berlin. Participants will be guided and supported on their creative journey. Both amateur and professional writers are invited to join. No experience is necessary. The only requirement is the passion to tell a story.

    The course will include morning talks on the craft of narration and introductory workshops on gathering material, note-taking, voice and structure. Rory will underline the importance of writing from the heart, using honesty and personal experience to fill one’s creative work with feeling and excitement. Afternoons will be dedicated to exercises and, if possible, one-to-one discussions or project pitches, helping to draw out individual skills. Together Rory and the participants will unpick the transformation of our ordinary encounters, epic journeys, family histories and imaginative quests into prose. Whether you aspire to writing journalism, a blog, memoir, personal essay or documentary, take this rare opportunity to work with one of the Reader’s favourite writers and most popular tutors.

    Rory MacLean is the author of more than a dozen books including the UK top tens "Stalin’s Nose" and "Under the Dragon" as well as "Berlin: Imagine a City", a book of the year and ‘the most extraordinary work of history I’ve ever read’ according to the Washington Post. His works – wrote the late John Fowles – are among those that ‘marvellously explain why literature still lives’. A Fellow of the Royal Society of Literature, he divides his time between the UK, Canada and Berlin.

    To sign up please email hello@thereaderberlin.com. All of the info is available here.