Programmarchiv

Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.

Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.

Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.

Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.


Veranstaltungen

Termin Informationen:

  • Mi
    30
    Nov
    2022

    Let's Talk About Class #16: Klasse rechts außen – Klassierung von rechter Gewalt im Osten

    20:00Lettrétage in der Veteranenstraße 21, Eintritt frei

    Diskussionsreihe

    Rassismus und rechte Gewalt sind beständige Probleme in Ostdeutschland. Gleichzeitig werden sie im öffentlichen Diskurs gerne in den sogenannten „Braunen Osten“ abgeschoben. Das Täter*innenprofil steht fest: pöbelnd, ungebildet, provinziell, im Plattenbau sozialisiert – ostdeutsche Nazis gelten als „die neuen Asozialen“. Was steckt hinter der Verflechtung rechter Gewalt mit klassistischen Erzählungen? Welche Abwehrmechanismen im (medialen) Umgang mit Rassismus und rechter Gewalt kommen hier zum Tragen? Und welche Folgen hat das? Auf dem Podium sind Heike Kleffner, Patrice Poutrus und Manja Präkels zu Gast.

    Die Veranstaltung der Gesprächsreihe LET’S TALK ABOUT CLASS wird von Paula Fürstenberg und Katharina Warda kuratiert und moderiert.

     

    Copyright: Martin Neuhof/Herzkampf

    Heike Kleffner ist Journalistin und Geschäftsführerin des Verbands der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt (VBRG e.V.). Sie schreibt und recherchiert seit den 1990er Jahren zu Rechtsterrorismus und rechter Gewalt und ist Mitherausgeberin der Sammelbände FEHLENDER MINDESTABSTAND: DIE CORONAKRISE UND DIE NETZWERKE DER DEMOKRATIEFEINDE  (Herder 2021) und EXTREME SICHERHEIT: RECHTSRADIKALE IN POLIZEI, JUSTIZ, BUNDESWEHR UND VERFASSUNGSSCHUTZ (Herder 2019) und REPORT RECHT GEGEN RECHT (Fischer 2022).

    Copyright: Privat

    Patrice Poutrus, geb. 1961 in Berlin; Studium der Geschichts- und Sozialwissenschaften an der HU zu Berlin; 1996-1999 und 2002-2007 Wiss. Mitarbeiter am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam e. V. (u. a. Leiter der Projektgruppe „Fremde und Fremd-Sein in der DDR"); 1999-2000 Wiss. Mitarbeiter am Lehrstuhl für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Neuzeit an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt an der Oder; 2001 Promotion mit einer Arbeit zur Geschichte des Goldbroilers in der DDR; 2007-2011 Forschungsauftrag am internationalen Forschungsverbund zur Erforschung der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft"; seit 2016 Mitglied im DFG-Netzwerk „Grundlagen der Flüchtlingsforschung"; seit 2019 Wiss. Mitarbeiter im Projekt „Diktaturerfahrung und Transformation – Partizipative Erinnerungsforschung" am Lehrstuhl für Neuere und Zeitgeschichte und Geschichtsdidaktik der Universität Erfurt; seit 1.11.2022 Gast-Professor am Zentrum für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung der Technischen Universität Berlin.

    Copyright: Christoph Voy

    Manja Präkels, geboren 1974 in Zehdenick, lebt und arbeitet als freie Autorin und Sängerin der Band »Der singende Tresen« in Berlin. Sie schreibt für Magazine, Tages- und Wochenzeitungen, vom Spiegel über die taz bis zu Jungle World und WOZ. Im Verbrecher Verlag hat sie zusammen mit Markus Liske das Erich-Mühsam-Lesebuch DAS SEID IHR HUNDE WERT! (2014) sowie den Band VORSICHT VOLK! ODER BEWEGUNGEN IM WAHN? (2015) herausgegeben. Kürzlich erschien ihr Essayband WELT IM WIDERHALL ODER WAR DAS EINE PLASTIKTÜTE?. Für ihr Romandebüt ALS ICH MIT HITLER SCHNAPSKIRSCHEN Aß wurde sie u. a. mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2018 und dem Anna Seghers-Preis ausgezeichnet.

    In Kooperation mit der Lettrétage und ACUD MACHT NEU, gefördert von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa.


Workshops & Infoabende

Termin Informationen:

  • So
    19
    Mai
    2019

    Pinsel-Kunst

    16:00Beitrag: 10€

    Tuschemalerei-Workshop in englischer und deutscher Sprache

    Im alten Japan fungierten als wesentliche Schreibutensilien Tusche und Pinsel. Nicht nur Haiku, sondern auch Illustrationen des 17. und 18. Jahrhundert wurden damit kreiert. Dafür brauchte es nicht nur eine besondere Einsicht in die Ästhetik der Monochromie, sondern auch spezielle Fertigkeiten in der Pinseltechnik.

    Die Künstlerin Haruka Sasaki entwickelte ihren eigenen Stil in der sogenannten Sumi-e – der Tuschemalerei. In ihren Zeichnungen haben Meditation und Spiritualität, basierend auf  buddhistischer sowie auf shintoistischer Praxis in Japan, eine starke Bedeutung. Essenziell wird hier auch eine ruhige Atemführung benötigt, auf die präzise Bewegungen des Pinsels folgen. In ihrem Malworkshop für Kinder und Erwachsene gibt sie Anleitungen zu Methoden und Techniken, mit denen sich innere Inspirationen auf dem Papier in Farben und Formen als Haiku darstellen lassen.

    Bitte beachten Sie, dass es nur eine beschränkte Teilnehmerzahl gibt. Vergessen Sie also nicht sich anzumelden.

    Diese Veranstaltung findet im Rahmen vom Festival „Shapes of Haiku“ für Literatur, Kunst und Musik im Bergmannkiez statt, gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds und die JaDe-Stiftung: www.shapesofhaiku.triorin.com

     

    Künstlerin:

    Haruka Sasaki ist in Nagano geboren und aufgewachsen. Seit 2011 lebt sie in Berlin. In ihrer Kindheit lernte sie den schintoistischen Miko-Tanz (ehem. Tanz von Schamaninnen, die Götter-Prophezeiungen aussprachen) und die zen-buddhistische Tradition kennen. Diese Erfahrungen beeinflussten ihr Leben und prägte ihren künstlerischen Werdegang. In ihrer Arbeit setzt sie stark  auf die Empfindung für Farben und Gleichgewicht und gleichzeitig auf eine sensible Pinselführung. Die lebendigen Linien in ihren Bildern zeugen von purer Lebensenergie und vermitteln jedem etwas Ursprüngliches.