Programmarchiv

Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.

Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.

Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.

Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.


Veranstaltungen

Termin Informationen:

  • Fr
    05
    Nov
    2021
    Sa
    06
    Nov
    2021

    TextKörper - KörperText

    18:30 UhrLettrétage im ACUD Studio Veteranenstraße 21, Freier Eintritt

    Ein Projekt der Lettrétage in Zusammenarbeit mit der Literaturinitiative handverlesen

    Hörende und Taube Autor:innen begegnen einander als Literaturschaffende mit denkbar ungleichen künstlerischen Voraussetzungen. Wie kann dennoch oder gerade deswegen eine künstlerische Zusammenarbeit funktionieren? Das Projekt „TextKörper – KörperText“ hat es ausprobiert und vier Taube gemeinsam mit zwei hörenden Autor:innen und einem Sound Designer eingeladen, miteinander eine literarische Veranstaltung zu entwickeln. Fünf Tage hatten sie dazu im Rahmen eines Workshops Zeit. Vorgaben inhaltlicher oder ästhetischer Art gab es nicht, vielmehr formulierten die Autor:innen aus ihrer eigenen künstlerischen Praxis heraus Themen und Herangehensweisen für eine literarische Performance, von der sich das Publikum nun überraschen lassen darf. Anstatt „fertiger Ergebnisse“ werden sie Einblicke in ihren gemeinsamen Arbeitsprozess geben und damit „work in progress“ zeigen.

    Folgende Fragen begleiteten die Künstler:innen dabei: Wie können lautsprachliche literarische Texte verkörperlicht werden, wie Gebärdensprachliteratur verschriftlicht? Welche künstlerische Sprache kann gemeinsam geschaffene, körperliche Literatur abbilden, interpretieren, kommunizieren? Kann die literarisch konstitutive Körperlichkeit von gebärdensprachlicher Literatur aufgebrochen werden, können Körper- oder Geschlechtergrenzen verschwimmen? Wenn ja, wie? Kann (oder muss sogar) schriftsprachliche Literatur und ihre oralen Traditionen in ihren körperlichen Aspekten neu entdeckt bzw. neu erfunden werden?

    Die Veranstaltungen werden aus dem IMPACT-Förderprogramm der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa gefördert.

     



    Copyright: privat

    Anna Hetzer *1986 , lebt seither in Berlin. Sie veröffentlichte Songtexte, Lyrik, Übersetzungen und Essays, zuletzt erschien Kippbilder im Verlagshaus Berlin. 2017 war sie Stipendiatin der Villa Decius in Krakau, 2021 wurde sie mit einem Wolfgang-Weyrauch Förderpreis ausgezeichnet. Sie ist Mitglied des Lyrikkollektivs G13 und beteiligt sich zudem regelmäßig an künstlerischen Kooperationen.


    Copyright: Saeed Kakavand

    Tim Schwerdter ist ein in Berlin lebender Songwriter, Gitarrist, Pianist und Produzent mit vielseitigen Fähigkeiten: Er schreibt und produziert Musik für Künstler, Film, Fernsehen und Theater. Tim arbeitet mit Kunden aus der ganzen Welt (NBC/Universal, ARD Degeto, ZDF/Phoenix, Adidas USA, etc.) und komponierte die Musik für Serien wie "Culpa" oder "MAPA", die für den Deutschen Fernsehpreis 2020 nominiert wurden. Er schrieb unter anderem für Künstler:innen wie Cro, Bausa, Rockstah, Ahzumjot oder Rola.


    Copyright: Steve Stymest

    Jan Kress, Taub, *1980 in Offenbach am Main, ist Schauspieler, Tänzer und Performer. Seit 2008 lebt er in Berlin. Bekanntheitsgrad erlangte er 2014 durch das Stück "bodieSLANGuage" von The Progressiv Wave. Beim Theaterfestival Clin d'oeil in Reims/Frankreich, wurde er 2015 mit dem Preis „Bester internationaler Schauspieler“ für den Kurzfilm "Jenseits von Worten" von Oscar Lauterbach ausgezeichnet. Am Deutschen Gehörlosentheater spielte er 2016/18 in "Diener zweier Herren" und 2019 in "Die Hauptsache". 2019 zeigt er zusammen mit Rita Mazza, Steve Stymest und Athina Lange "VIER". Ein visuelles Musical in Gebärdensprache" an den Sophiensælen Berlin, in 2020 und 2021 ist er dort Artist in Residence. Im Jahr 2020 gründete er mit Sophia Barthelmes und Wille F. Zante die Gruppe fauXpas und leitete an der Parkaue Berlin den Workshop "Flash den Mob" für Taube und hörende Jugendliche. Aktuell wirkt er am RambaZamba Theater im Stück "Der Golem" mit. Jan Kress arbeitet im FELD – Theater für junges Publikum an der inklusiven Gestaltung des Programms und verschiedener Projekte.


    Copyright: Tobias Lehmann

    Dana Cermane, 20 Jahre alt, in Ogre, Lettland geboren, wohnt seit 2015 in Berlin. Schauspielerin, Bloggerin, Moderatorin und Aktivistin. Sie ist Vorsitzende bei "jubel3 mit Gebärdensprache" Teil des Teams der DGJ - Queere Referat.


    Copyright: Simon Wahlers

    Laura-Levita Valyte, Taub, kommt ursprünglich aus Litauen, lebt aber mittlerweile in Hamburg. Sie ist Künstlerin und arbeitet als Guide bei Dialog im Stillen in Hamburg. Seit vielen Jahren ist sie Tänzerin und hat 2010 bei Let’s Dance in Litauen gewonnen. Von 2013 bis 2014 war sie Mitglied der Performance-Gruppe BodieSLANGuage in Berlin. 2014 gewann sie den Preis als „Beste Schauspielerin“ beim Deutschen Gehörlosen Theater (DeGeThe). 2016 war sie für den Eurovision Songcontest in Schweden als Übersetzerin tätig. Als Künstlerin und Übersetzerin nahm sie am handverlesen Übersetzungsworkshop 2019 teil.


    Copyright: privat

    Tabea Xenia Magyar lebt und arbeitet als Choreografin, Performerin, Zeichnerin, Übersetzerin und Lyrikerin in Berlin und der Schweiz. Sie ist Teil mehrere Kollektive: Der Performance-Kollektive BlingBlingRecycling und Breakfastclub Collective und des Lyrikkollektivs G13. Tabea leitet das Büro von Gegensatz Translation Collective.

    Tickets für den 5. November:

    Tickets für den 6. November:


Workshops & Infoabende

Termin Informationen:

  • Mo
    01
    Apr
    2019

    Haiku und Bild - Lass uns Haiku kennenlernen!

    16:00Eintritt frei

    Workshop für Kinder und Jugendliche zum Welt-Kinder-Haiku-Wettbewerb (Alter: 8–16 Jahre)

    Vor langer, langer Zeit in einem fernen Land sprang ein Frosch vor den Augen eines alten Mannes platschend in einen Teich hinein. Daraufhin schrieb der Mann das Haiku-Gedicht: „Furu ike ya / Kawazu tobikomu / Mizu no oto [zu Deutsch: Der alte Teich. / Ein Frosch springt hinein / das Geräusch des Wassers]“. Der Mann war Basho, der heute als Haiku-Meister weltweit bekannt ist.

    Was ist das Haiku überhaupt? Bevor man sich mit dem Haiku beschäftigt, muss man zunächst fleißig Japanisch lernen? Nein!

    Das Haiku auf Deutsch hat eine beinah 100 Jahre alte Tradition. Die Berliner Haiku-Dichterin Petra Klingl gibt eine Einführung in das deutsche Haiku. Was ist das Zauberrätsel mit den Ziffern 5-7-5? Warum ist der Bezug auf die Natur bei der Haiku-Dichtung wichtig? Petra antwortet auf diese Fragen. Alle Teilnehmer*innen können selber probieren, einen solchen Haiku zu schreiben!

    Mit einem selbst geschriebenen Haiku könntet ihr euch beim Welt-Haiku-Kinder-Wettbewerb bewerben. Wir bieten euch auch noch weitere Termine an, euer Haiku-Werk mit Bild fertig zu stellen: 11.04 und 15.04 um 16 Uhr

    Dieser Workshop findet im Rahmen von „Shapes of Haiku“. Festival für Literatur, Kunst und Musik im Bergmannkiez statt, gefördert von Hauptstadtkulturfonds und der JaDe-Stiftung. www.shapesofhaiku.triorin.com

    Eine öffentliche Lesung zu den einzelnen Workshops findet am 13. April umd 20:00 bei uns in der Lettrétage statt. Link zur Veranstaltung hier.

    Künstlerin:

    ©Privat

    Petra Klingl, Dichterin, wurde 1957 in Suhl im Thüringer Wald geboren. Mit 17 Jahren schrieb sie ihre ersten Gedichte, die sie während ihres Studiums der Landwirtschaft in Berlin vertiefte. Erst im Jahre 2010 erschien ihr erster Gedichtband: „Wenn der Mond Auto fährt“ entstand. Im gleichen Jahr entdeckte sie die japanische Gedichtform „Haiku“ und verliebte sich sofort. Sie trat in die Deutsche Haiku-Gesellschaft ein und ist mittlerweile im Vorstand tätig. 2016 veröffentlichte sie ihre erste Haiku-Sammlung sowie aktuell eine Broschüre „Haiku schreiben“ mit Hinweisen zum Schreiben.