Programmarchiv

Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.

Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.

Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.

Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.


Veranstaltungen

Termin Informationen:

  • Fr
    24
    Jun
    2022

    BERLINER SALONAGE – FRAUENART – BACK, NOW & THEN – Vol. 2

    19:30Lettrétage in der Veteranenstraße 21, Freier Eintritt

    Lesung mit Eva-Lena Loerzer, Mischa Mangel, Katrin Hoffert, Frank Schliedermann, Musik von Cassis B. Staudt

    Hanna Markus: Anforderungen

    Die Berliner Salonageverbindet die Tradition der historischen Berliner Salons mit gegenwärtiger Kunst. Gastgeberin Isobel Markus bietet Künstler*innen verschiedener Richtungen eine thematische Bühne, auf der sie Neues aus ihrer Arbeit vorstellen und mit dem Publikum in Austausch treten können.

    Am Freitag, den 24. Juni 2022 findet in der Lettrétage die zweite Veranstaltung aus der Reihe BERLINER SALONAGE – FRAUENART – BACK, NOW & THEN statt. Die Berliner Salonage wird von der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa im Rahmen der Spartenoffenen Förderung für Festivals und Reihen zweijährig gefördert. Der Abend steht unter dem Motto MÜTTER & KINDER – KINDER & MÜTTER und setzt sich lyrisch und literarisch mit der Frage nach dem Wandel des Mutterbildes, „Rabenmüttern“, der kindlichen Perspektive auf psychisch erkrankte Mütter und neuen Bildern von der Rolle der Mutter auseinander.

    Dazu liest Eva-Lena Loerzer Ausschnitte aus dem Material zu ihrem Roman; Mischa Mangel liest Auszüge aus seinem Debütroman EIN SPALT LUFT; Katrin Hoffert zeigt analoge Collagen aus der Werkgruppe RESTREALITÄT und Frank Schliedermann liest die Short Story BO aus der Anthologie *INNEN – FRAUENGESCHICHTEN, erschienen im VHV-Verlag. Musik: Cassis B. Staudt mit Kompositionen am Akkordeon.

    Moderation: Isobel Markus

    Copyright: Nathalie Claude

    Isobel Markus studierte Anglistik und Bibliothekswissenschaft an der Humboldt-Universität Berlin. Sie ist freie Autorin und wirkte bei Kunst- und Fotografie-Projekten mit. Ihre Kurzgeschichten wurden in Literaturzeitschriften und Anthologien veröffentlicht. Sie schreibt Miniaturen für die BERLINER SZENEN der taz. Im August 2021 erschien ihr erstes Buch STADT DER AUSGEFALLENEN LEUCHTBUCHSTABEN im Quintus-Verlag. Im März 2022 ist auch dort ihr Debüt-Roman DER SATZ erschienen. In der Lettrétage Berlin veranstaltet sie regelmäßig Salonabende. Die Berliner Salonage präsentiert Künstler*innen verschiedener Genres, regt einen Austausch mit dem Publikum an und wird seit diesem Jahr von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa gefördert. Isobel lebt mit ihren Kindern in Berlin.

    Copyright: Martina Horakova

    Eva-Lena Lörzer, geboren 1983 in Berlin, schreibt seit 2012 Kolumnen und Reportagen für die taz. Derzeit arbeitet sie an ihrem ersten Roman. In der Berliner Salonage liest sie Ausschnitte aus ihrem Material.

    Copyright: Suhrkamp Verlag

    Mischa Mangel, geboren 1986 in Herne, lebt in Berlin und hat in Hildesheim Kreatives Schreiben & Kulturjournalismus studiert, außerdem dort und in Marseille Kulturvermittlung / Médiation Culturelle de l’Art und in Berlin Lehramt für die Fächer Deutsch und Französisch. Er war Finalist des Literaturpreises Prenzlauer Berg 2015, nominiert für den Franz-Tumler-Literaturpreis 2021 und unterrichtet Schreib- und Literaturdidaktik an der Freien Universität Berlin. In der Berliner Salonage liest er einige Auszüge aus seinem Debütroman EIN SPALT LUFT, der um die Beziehung eines Sohnes zu seiner psychisch kranken Mutter kreist.

    Copyright: privat

    Katrin Hoffert (*1968 in Berlin-Charlottenburg) studierte bis 1996 an der Berliner -damals noch - Hdk freie bildende Kunst. Seitdem ist sie freiberuflich tätig, stellt aus und war Mitbetreiberin zweier Produzenten-Galerien. Ihre Arbeiten, in denen fotografische Weltnotizen auf die vielfältigen Möglichkeiten handgemachter Bildherstellung treffen, wurden mit Preisen und Stipendien ausgezeichnet, zuletzt dem NEUSTART-KULTUR- Stipendium der Stiftung Kunstfonds. Zusätzlich entwickelt sie Projekte in kultureller Bildung für die Bundesinitiative Kultur macht stark und leitet künstlerische Workshops und Kurse im Rahmen der Erwachsenenbildung. Seit 1999 ist sie Mutter eines Sohnes. In der Berliner Salonage zeigt sie analoge Collagen aus der Werkgruppe RESTREALITÄT.

    Copyright: Daniel Daglioglu

    Frank Schliedermann (Jg. 1973) arbeitete viele Jahre als Werbetexter für Autos, Deos, Motorsägen und Haarwuchsmittel, ehe er begonnen hat, Kurzgeschichten zu schreiben. Seitdem wurden mehrere seiner Texte in Anthologien und Zeitschriften veröffentlicht sowie bei Wettbewerben prämiert, u.a. erhielt er 2020 den Hamburger Literaturpreis. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder. In der Berliner Salonage liest er die Short Story BO aus der Anthologie *INNEN - FRAUENGESCHICHTEN, erschienen im VHV-Verlag.

    Copyright: Sandra Buschow

    Komponistin Cassis Birgitt Staudt schrieb während ihrer Arbeit in NYC im Team von Jim Jarmusch (Co-Produzentin COFFEE AND CIGARETTES, Goldene Palme, Cannes) viele Songs und hatte die Idee für FERRY TALES (für den Oscar nominiert). Heute schreibt sie Scores für Spiel- und Dokumentarfilme mit ihrer eigenen musikalischen Handschrift. Highlights sind immer noch ihre Songs, ihre Klang-Skulpturen und Filmmusik-Sinfonien. Sie tourte sowohl mit ihrer eigenen Band - heute: BEAUTY AND THE BS featuring CASSIS B am Akkordion und die Bassgöttin, Greta Brinkman als auch unter der Leitung von Michael Gira (Swans) im Rahmen der Band ANGELS OF LIGHT. Über Cassis' letzte Platte schrieb ein Journalist: “Cassis B songs take us to wide-open Cinema Land explored with a sweetly lethal accordion. Accompanied by Greta Brinkman (Moby, Debbie Harry) on bass, Cassis B’s slick and warped ballads deal with tears and escape. They urge us to close our eyes and sink on down. A cool journey away from the modern normal.” cassisb.combeautyandthebs.de. In der Berliner Salonage zeigt sie ihre Kompositionen am Akkordeon.

     


Workshops & Infoabende

Termin Informationen:

  • Fr
    30
    Nov
    2018
    So
    02
    Dez
    2018

    3. Branchentreff Literatur

    GanztägigEintritt frei

    Literatur sichtbar machen

    Vorträge, Workshops, Diskussionsrunden, Verlagsausstellung „Berlindependent“ und viel mehr, von und für literarische Urheber*innen! Der dritte Branchentreff Literatur findet statt im Haus der Kulturen der Welt. Er wird im Rahmen unseres Projekts WiSU veranstaltet und dient der Vernetzung und dem Austausch von freiberuflich Literaturschaffenden. Dieses Jahr steht der Branchentreff unter dem Thema "Literatur sichtbar machen".

    Der Eintritt zu allen Panels/Vorträgen, Lesungen und zum Büchermarkt ist frei, die Teilnahme an den Workshops ist frei gegen Hinterlegung eines Pfandes. Bitte erwerben Sie online über unseren Ticketshop ein Ticket inkl. 5€ Pfand pro gewünschter aktiver Workshopteilnahme. Der Betrag wird Ihnen vor Ort bei Teilnahme zurückgezahlt. Hier geht es zur ANMELDUNG.

    Für Rückfragen stehen wir Ihnen gerne unter anmeldung@literaturszene.berlin zur Verfügung!

    Ein Gedicht an einer Brandwand in Berlin führte jüngst vor, wie Lyrik gesellschaftliche Debatten auszulösen vermag. Der Normalfall ist das allerdings nicht: Das Wand-Gedicht stellte sich der Stadtgesellschaft sichtbar in den Weg – üblicherweise muss man erst ein Buch aufklappen, um die Auseinandersetzung mit Literatur aktiv zu beginnen. Das zu tun ist im Zeitalter der multimedialen Aufmerksamkeits-Konkurrenz alles andere als selbstverständlich.

    Auch Literatur-Arbeit findet meist im Verborgenen statt: Während Autor*innen im Idealfall (und wirklich nur in diesem) anlässlich von Erscheinungsterminen eine gewisse mediale Aufmerksamkeit genießen, sind Übersetzer*innen und Lektor*innen oftmals wie die sprichwörtlichen fleißigen Heinzelmännchen: Wenn man aufwacht, ist die Arbeit bereits getan, und sie fallen nur auf, wenn sie einmal Fehler machen.

    Was tun also, damit die Literatur sichtbarer wird, damit sich die Literatur-Arbeiter*innen der Öffentlichkeit mehr in den Weg stellen? Ein Weg ist es vielleicht, Literatur auf Brandwände zu schreiben oder auf ähnliche Weise im Stadtbild zu präsentieren. Transdisziplinäre Künster*innen verbinden das geschriebene oder gesprochene Wort mit anderen Kunstsparten zu Gesamtkunstwerken. Jede Form von Kooperation sorgt für das leichtere Erreichen medialer und ökonomischer Wahrnehmungsschwellen. Zum Beispiel durch Gründung einer Genossenschaft. Durch Digitalisierung entstehen neue Medienformate, so dass die Literatur nicht nur näher an heutige Rezeptionsgewohnheiten rückt, sondern sich auch künstlerisch ganz neue Möglichkeiten eröffnen. Manchmal muss es aber auch ein altmodisches Litfaßsäulenplakat sein, das im öffentlichen Raum für Literaturveranstaltungen wirbt. Und wenn die leisen Töne der Literatur nicht von der Politik erhört werden, muss  möglicherweise eine stärkere Lobby her. Auf dem Dritten Branchentreff Literatur wollen wir das Thema in all seinen Facetten durchleuchten und im Rahmen von Workshops, Panels, Vorträgen und anderen Veranstaltungsformaten diskutieren. Daneben bietet der Branchentreff die Gelegenheit, sich mit Kolleg*innen und anderen Akteur*innen der freien Literaturszene zu vernetzen. Eine Verlagsausstellung am Sonntag rundet das Programm ab und macht Literatur auf dem Branchentreff im physischen Sinne sichtbar.

    Alle Informationen zum Workshop- und Vortragsprogramm unter: https://www.literaturszene.berlin/branchentreff/