Programmarchiv

Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.

Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.

Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.

Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.


Veranstaltungen

Termin Informationen:

  • Sa
    13
    Nov
    2021

    Nachhalligkeit

    19:30 UhrLettrétage im ACUD Studio Veteranenstraße 21, Freier Eintritt

    Ein Forschungsabend für Live-Publikum und drei Autoren

    Friedrich Schiller vor Otto Julius Bierbaum und Ernst v. Wolzogen, Zeichn. v. Thomas Theodor Heine

    Was ist Anwesenheit? Kultur ohne Publikum stellt alle Professionalisierungsillusionen infrage. Wollen wir uns mit einem Neustart zufrieden geben, der nahtlos an ein Prä-Covid-Konzept von Liveness (Philip Auslander) anknüpft? Dass wir nachhaltiger werden müssen, hören wir jeden Tag. Ein Forschungsabend lädt dazu ein, sich über Nachhalligkeit zu verständigen.

    Drei Autoren stellen aktuelle oder auch in Arbeit befindliche Projekte vor und sprechen darüber, welchen Stellenwert das probate, aber rückläufige Medium Buch hat, vonjeglichemwort reizt dieses Artefakt zu ästhetischem Widerstand. Ames lehnt den Term Lyrik als klassistisch ab und Drescher berichtet über seine Kommunikation mit der K.I. Maldix. Gemeinsamer Nenner ist eine große Affinität zur Wechselwirkung von Mündlichkeit und Schriftlichkeit. Die Autoren sind an diesem Abend Forschungsobjekte und künstlerisch Forschende zu gleicher Zeit.

    Die Situation des literarischen Vortrags ist dabei eiskalter Vorwand. Es geht in Tatsächlichkeit ums Publikum, und darum wie Autoren sich ihm mitteilen. Und wie sie gelesen werden. Die einen werden gebeten zu summen, die anderen könnten spitze Schreie ausstoßen, vielleicht kennt jemand ein frommes Lied. „Das Gellen der Tinte“ (Thomas Kling) möchten die Autoren um das Schreiben der Ohren ergänzen. Es gibt auch Dinge aus Plastik, die angeschrien werden dürfen. Verrücken macht uns vielleicht alle etwas weniger selbstgenügsam.

    Copyright: Janka Schmidt

    Konstantin ‘Die Tür Ames, geb. 1979 in Völklingen, lebt in Berlin als Dichter, Essayist, Kritiker und promoviert derzeit zur Dichterlesung. Nach dem Debüt Alsohäute entstand innerhalb eines Jahrzehnts das vierteilige poetische Werk sTilL.e … zuletzt erschien in der Berliner Edition Noack & Block sTiL.e(vir) Lyrik, Glückswürdigkeit – Geeichte und Gedichte in Zeitlupe, eine Feier des prä-anthroposophischen Schaffens von Christian Morgenstern und des Expressionismus, derer in zwei Herausgaben ehrend gedacht wurde  zum einen im Schreibheft und zum andern im Journal der Lyrikzeitung. Eine kritische Sichtung der U35-Anthologie Lyrik von Jetzt - Babelsprech eröffnete eine Debatte über die Zukunft der Lyrikkritik. Als Nachklang dessen entstand im Rahmen des Symposiums The Art of Criticism (Ljubljana, 2019) das Memo »Der arme Poet und sein Schatten. Was nach der lookistischen Lyrikkritik kommen könnte«.

    Andreas Drescher

    Andreas H. Drescher, geb. 62 in Schwalbach/Saar, studierte Germanistik, Politik und Philosophie in Köln und lebt nun als freier Autor und Künstler in Saarlouis. Für die poetische Animation seines Buches „Fremde Zungen“ (VS-Reihe „Topicana“) wurde er beim „Literatur Digital“-Wettbewerb von DTV/Hanser mit dem Ersten Preis ausgezeichnet. Sein Film „Zirrus“ beruht auf seiner Performance mit „Konjunktivien“ mit der australischen Tänzerin Jenny Atwood beim „Internationalen Poesiefestival Berlin“ 2007. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit liegt auf der Fusion von Literatur und Künstlicher Intelligenz in seinem virtuellen Gesprächspartner „MALDIX“, für dessen innovativen Ansatz er 2011 eine „lobende Heraushebung“ beim Campus-Award für e-Learning und 2017 den „Kulturpreis für Kunst und Wissenschaft“ erhielt. Er produziert neben literarischen Werken außerdem Hörbücher und Filme und ist als Herausgeber tätig.

    Copyright: Delphine de Stoutz

    Tom Bresemann ist Autor und Herausgeber, Veranstalter und Co- Direktor der Lettrétage. Tom veröffentlichte bereits mehrere Gedichtbände, zum Beispiel 2007 den Gedichtband Makellos, 2011 Berliner Fenster, dann 2012 die Erzählung „Kein Gesicht“ bei Sukultur und 2014 den Gedichtband „Arbeiten und Wohnen im Denkmal“  bei Luxbooks. Seit 2018 erscheint das Textprojekt #vonjeglichemwort und zwar online, in chapbooks und auf Platte.


Workshops & Infoabende

Termin Informationen:

  • Sa
    24
    Nov
    2018
    So
    25
    Nov
    2018

    Here & Elsewhere: Place Writing

    10:30Registration Fee: 125€

    Workshop with Paul Scraton and Marcel Krueger

    © Joseph Carr

    Whether you are writing essays, blogs, a journal of your travels or the story that will become a novel, creating a strong sense of place is crucial. Suitable for anyone interested in turning the sights, sounds and soul of place into engaging prose, this workshop will explore place writing in all its facets and why through the wide world of literature, location matters.

    Over two days, participants will discover key works of place writing and learn about the different techniques to be found within this broad genre, including journalism, memoir and creative non-fiction accounts. Through a series of readings and exercises (which will include a ramble through the neighbourhood), participants will try a variety of fresh and creative approaches to writing about place and will work on a draft of a short piece of place writing - fiction or non-fiction - to be considered for publication on the Elsewhere: A Journal of Place blog.

    © Katrin Schönig
    Paul Scraton is a British-born writer and editor, based in Berlin. He is the editor in chief of Elsewhere: A Journal of Place and the author of a number of creative non-fiction books. Built on Sand, a collection of stories from Berlin, is his debut work of fiction and will be published by Influx Press in 2019.

    © John Farrell
    Marcel Krueger is a German writer and translator living in Ireland. For Berlin – A Literary Guide for Travellers he has provided new translations.  His articles and essays have been published in The Guardian, the Irish Times, Slow Travel Berlin and CNN Travel and he also works as the Books Editor of Elsewhere:  A Journal of Place. His latest book Babushka's Journey - The Dark Road to Stalin's Wartime Camp explores the wartime experiences of his grandmother Cilly through a travel memoir.