Programmarchiv

Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.

Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.

Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.

Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.


Veranstaltungen

Termin Informationen:

  • Do
    04
    Nov
    2021

    Familie

    19:30 UhrLéttretage im ACUD Studio, Veteranenstraße 21, Eintritt: 8/5€

    Lesung mit Cennet Alkan, Margarete Groschupf, Wilfried Happel, Signe Ibbeken, Sabine Schönfeldt und Musik von Udo Agnesens
    Copyright: privat

    Sitzen Kinder mit Schraubstöcken an Mund, Armen und Beinen, geköpfte Gänse, pausbäckige Väter mit Schneidwerkzeug und Mütter mit gefalteten Händen am oder auf dem Tisch, dann nennt die Spezies Mensch dies ein Familienfest. Es schmatzt und schimpft, zischt und tritt, des einen Rede reizt des anderen Demütigungslust. Familie, der Hort des schlechten Benehmens.

    Wo sonst dürfte man noch verrückt spielen? Wo sonst ist man unsterblich, kann wiederauferstehen als bleicher Vater, der eben noch tot im Rollstuhl saß, und Mutter, die ihre Gebeine zusammensteckt, um fröhlich vor sich hinpfeifend den ewigen Tisch zu decken, den Tisch der Familie. Kann hier auch Gutes entstehen? Die Autor*innen Cennet Alkan, Margarete Groschupf, Wilfried Happel, Signe Ibbeken und Sabine Schönfeldt präsentieren in ihren Kurzgeschichten ihre Beobachtungen. Begleitet werden sie dabei von dem Komponisten und Pianisten Udo Agnesens.


    Copyright: Liliana Capari

    Cennet Alkan, geb. 1987 in Berlin, Ausbildung zur Schauspielerin am ETI Berlin, schreibt Lyrik und Kurzgeschichten und dreht Kurzfilme. 2019 wurde ihr Film "Le campus est mon campement" u.a. im Kurzfilmwettbewerb "Grenzenlos" bei Arte gezeigt.


    Copyright: Melchior Groschupf

    Margarete Groschupf lebt in Lassan, Vorpommern. Sie schreibt Erzählungen und Hörspiele, unterrichtet Kreatives Schreiben und Literatur an der Uni Hamburg. Studierte Germanistik und Amerikanistik in Tübingen und den USA, Fotografie in Berlin.


    Copyright: Marius Müller

    Wilfried Happel, geb. 1965 in Nürnberg, lebt in Berlin. Er schreibt Lyrik, Prosa und Stücke für die Bühne (Verlag der Autoren). Bei pudelundpinscher ist er mit seinem Prosaband "Abstecher ins bürgerliche Jenseits" (2009) vertreten. Weitere Prosa: "Der Schlurz und andere grausame Geschichten", Böhland & Schremmer (Berlin, 2021).


    Copyright: Freia Königer

    Signe Ibbeken, Schauspielerin und Autorin, veröffentlicht Kurzprosa und Erzählungen in Literaturzeitschriften und Anthologien, Auszeichnungen: u.a. Wiener Werkstattpreis, 2018 erschien ihr Prosadebut: „auf einer lichtung steht ein tiefgefrorenes reh“ bei PalmArtPress Berlin.


    Copyright: Christian Keil

    Sabine Schönfeldt schreibt Hörspiele, Minidramen, Kurzgeschichten und zurzeit an einem Roman. Ihre Hörspiele "Die Restlichen" und "Machen Sie, was Sie wollen" wurden ausgzeichnet, ihre Kurzgeschichte "Old Mama & Little Child" gewann den Literaturpreis Nordost.


    Copyright: privat

    Udo Agnesens, geb. 1961, ist Komponist und Pianist. Sein Repertoire umfasst das Klassisch-Romantische, die zeitgenössische Musik und Musik des 20. Jahrhunderts bis hin zu experimentellen Produktionen und Elektromusik. Agnesens Kompositionen belegen sein beständiges Suchen nach immer neuen Möglichkeiten - auch im scheinbar Überkommenen - mit Gespür für neue Konventionen.


Workshops & Infoabende

Termin Informationen:

  • Mo
    10
    Feb
    2020

    Selbstfürsorgliches Schreiben – monatliche Gruppe

    18:00 - 21:00Beitrag: 30/20 €

    Workshop mit Rainer Stolz

    © Lars-Arvid Brischke

    Im Selbstfürsorglichen Schreiben lernen die Teilnehmer*innen verschiedene Wege und Methoden schreibender Selbstzuwendung, Selbstklärung und Selbstbegleitung kennen, um sich sowohl im Alltag als auch in besonderen Situationen schreibend zu unterstützen und die Freundschaft mit sich selbst zu pflegen.

    Mit Hilfe von Übungen aus dem kreativen und literarischen Schreiben, Ansätzen aus dem Selbstcoaching und der Empathischen Kommunikation schreiben die Teilnehmenden sich in Räume innerer Bewegungen hinein. Sie wenden sich zum Beispiel ihren Gefühlen, Bedürfnissen und Werten zu, vergegenwärtigen sich Ressourcen in ihrem Leben oder kommen mit inneren Anteilen ins Gespräch.

    Über die angeleiteten Erkundungen und Schreibprozesse hinaus, denen sich jede*r für sich im Rahmen der Gruppentreffen widmet, gibt es auch Übungen und Spiele im Miteinander sowie Raum, um sich über die Erfahrungen auszutauschen und einander zu inspirieren. Auch Spür- und Körperübungen fließen hin und wieder ein, um den Aspekt der verkörperten Erfahrung (Embodiment) auch im Schreiben einzubeziehen.

    So entsteht ein regelmäßiges Forum für schreibende Lebensforschung, sowohl individuell als auch gemeinsam, und dies auf der Basis von Vertrauen und Verbindung in einer Gruppe, in der vielerlei Facetten von Lebendigkeit eingebracht werden können.

    Mit dem Selbstfürsorglichen Schreiben möchte Workshopleiter Rainer Stolz dazu anregen, Schreiben als ein Lebenselixier zu erfahren, das entlasten, in Fluss bringen und Energien freisetzen kann. Sprache soll zu einem Kraftfeld aus Worten und Bildern werden, die sowohl erden als auch beflügeln können. Dabei helfen Neugier, Experimentierfreude und Humor.

    Einstieg nach Absprache möglich

    Kontakt & weitere Infos: hallo@rainerstolz.de, www.rainerstolz.de

     

    Infos zu Workshops in der Lettrétage:

    Sämtliche Inhalte der Workshops werden von den Workshop-Leiter*innen verantwortet. Die Teilnahmebeiträge gehen nicht an die Lettrétage, sondern sind direkt an den Veranstalter des Workshops zu zahlen.