Programmarchiv

Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.

Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.

Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.

Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.


Veranstaltungen

Termin Informationen:

  • So
    24
    Nov
    2019

    Il était une fois 10 traducteurices

    19:00Eintritt frei

    Lesung und Gespräch mit den Stipendiat*innen des Goldschmidt Programms

    © Stéphanie Lux

    Das Georges-Arthur-Goldschmidt-Programm ist ein zweimonatiges Stipendium für junge Übersetzer*innen mit der Kombination Französisch-Deutsch und andersherum.  Drei Wochen arbeiten zehn Teilnehmer*innen in Ateliers an einer Vielzahl von Texten aus unterschiedlichsten Genres - allein, mit Mentor*innen und, natürlich, miteinander. Das ist bereichernd, spannend, oft auch heiter und natürlich anstrengend.

    In der fast schon traditionellen Abschlusslesung in der Lettrétage  werden einige der Stipendiat*innen Ihre Texte im Original und in Übersetzung präsentieren. Daneben werden die Inhalte der einzelnen Etappen und wie sie auf das spätere Berufsleben vorbereiten vorgestellt.

    Wie finde ich ein Buch, das zu mir passt? Wie pitche ich einen Roman? Worauf muss ich bei Vertragsverhandlungen achten? Und natürlich: Wie geht’s mit dem Übersetzen weiter, wenn ich erst wieder allein bin?

    Gefördert und organisiert wird das Stipendium von der Frankfurter Buchmesse, dem Deutsch-Französischen Jugendwerk, der Schweizer Pro-Helvetia-Stiftung und dem Bureau International de l’Édition Française.

    Die Veranstaltung wird auf Französisch und Deutsch stattfinden.

    Stipendiat*innen

    ©Frankfurter Buchmesse Nurettin Ciçek

    Anabelle Assaf (Deutschland) studierte Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Französische Philologie, Publizistik und Angewandte Literaturrwissenschaften in Berlin und Montréal. In ihrer Abschlussarbeit (M.A.) beschäftigte sie sich mit der Geschichte und den Aussichten des kanadischen Buchmarkts. Sie arbeitet als freie Lektorin und Literaturagentin der connACT lit.agency, sowie als Übersetzerin englisch- und französischsprachiger Texte. Ihr Fokus liegt auf literarischer Belletristik.

    Derzeitiges Übersetzungsprojekt: „Bonheur d’occasion“, Gabrielle Roy, Éditions Boréal, 1945/2009

    Robert Balcke (Deutschland) hat sich nach einem Bachelor in Frankreichstudien mit einem Master in Translatologie und einem Praktikum in einem Pariser Übersetzerverein auf das Übersetzen spezialisiert. Im Studium fokussierte er sich zunächst auf Fachtexte aus Wirtschaft, Finanzen und Tourismus. Nach der Teilnahme an einer einer joute de traduction am Institut français Leipzig wurde sein Interesse für die Literaturübersetzung gewecken, das er im Rahmen des Goldschmidt-Programms vertiefen will.

    Derzeitiges Übersetzungsprojekt: „Des heures heureuses“, Christian Authier, Flammarion, 2018

    Benjamin Bernard (Frankreich) übersetzt Texte aus den Bereichen Literatur,  Gesellschaftswissenschaften und bildender Kunst. Nach einem Studium an den Kunsthochschulen von Caen und Lyon zog er nach Leipzig, um sich der deutsche Sprache, den Gesellschaftswissenschaften und dem Schreiben zu widmen. Derzeit schließt er sein Studium der Translation (B.A.) an der Universität Leipzig ab. Außerdem zeichnet er und betätigt sich ehrenamtlich in einem DolmetscherInnen-Kollektiv.

    Übersetzungsprojekt: „Saisonarbeit“, Heike Geißler, Spector Books, 2014

    Émeline Berton (Frankreich), in Tours geboren, lebt und arbeitet als Fachübersetzerin in Berlin. Sie studierte französische Literatur-wissenschaften und deutsch-französische Studien in Regensburg und Clermont-Ferrand mit einem Fokus auf die Übersetzung von Paul Celans Gedichten. In ihrem Master in technischer und juristischer Übersetzung an der Universität Stendhal III in Grenoble beschäftigte sie sich mit der Neuübersetzung in der Literatur, am Beispiel der Übersetzung von Alfred Döblins „Berlin Alexanderplatz“ durch Olivier Le Lay.

    Derzeitiges Übersetzungsprojekt: „Bungalow“, Helene Hegemann, Hanser Berlin, 2018

    Jenny Bussek, Frankreich

    Jenny Bussek (Frankreich) wuchs zweisprachig auf. Sie hat an der École Normale Supérieure Lettres et Sciences humaines in Lyon und an der Universität Paris Sorbonne Literaturwissenschaft und Germanistik studiert und promovierte 2017 in Germanistik. Ihre Dissertation befasst sich mit der transkulturellen Literatur von chinesischen Autor*innen deutscher Sprache. Sie hat zwei Jahre in Peking gelebt, sechs Jahre lang an französischen und chinesischen Universitäten unterrichtet und als Drehbuchlektorin für den SWR gearbeitet. Nun möchte sie sich der literarischen Übersetzung widmen.

    Derzeitiges Übersetzungsprojekt: „Du fliegst jetzt für meinen Sohn aus dem fünften Stock“, Lingyuan Luo, dtv, 2015

    Jennifer Dummer (Deutschland) ist Übersetzerin, Bloggerin und vermittelt Québecer Kultur nach Deutschland. Sie studierte Französische sowie Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft mit dem Schwerpunkt Québec in Mainz, Berlin und Montréal. Über die Québecer Musik- und Literaturszene berichtet sie auf den Blogs jennismusikbloqc.com und quelesen.com und stellt die Kultur aus Québec und Kanada mit der Veranstaltungsreihe „Book and you“ vor.

    Derzeitiges Übersetzungsprojekt: „La Bête à sa mère“, David Goudreault, Stanké, 2015

    Laura Haber (Deutschland) ist freiberufliche literarische Übersetzerin in Berlin. Sie studierte Soziokulturelle Studien (M.A.) und Literarisches Übersetzen (M.A.). Für die Monatszeitschrift Lateinamerika Nachrichten koordiniert sie eine zweisprachige Lyrikseite. Außerdem ist sie Redaktionsmitglied des Literaturmagazins alba.lateinamerika lesen und hat für das Poesiefestival Latinale Lesungen und Übersetzerwerkstätten organisiert und moderiert. 2018 war sie Teilnehmerin des Hieronymus-Programms für Nachwuchsübersetzer des Deutschen Übersetzerfonds. Sie übersetzt aus dem Spanischen, Portugiesischen und Französischen.

    Derzeitiges Übersetzungsprojekt: „Un océan, deux mers, trois continents“, Wilfried N‘Sondé, Actes Sud, 2018.

    Gaël Le Lostec (Frankreich), geboren 1993, studierte Angewandte Fremdsprachen an der Universität Nantes, bevor er zwei Jahre als Sprachassistent in Kiel arbeitete. Danach kehrte er nach Frankreich zurück und absolvierte einen Master in Fachübersetzung an der Universität Rennes. Derzeit ist er freiberuflicher Übersetzer in den Bereichen Gartenbau, Botanik und Umwelt und hat sich entschieden, sich in Bremen niederzulassen. Er hofft, mit den Erfahrungen des Goldschmidt-Programms der literarischen Überstzung in den kommenden Jahren näher zu kommen.

    Derzeitiges Übersetzungsprojekt: „Vierzehn“, Tamara Bach, Carlsen Verlag, 2016.

    Camille Logoz (Schweiz) lebt in Lausanne, Schweiz und arbeitet als freiberufliche Literaturübersetzerin und -vermittlerin. Sie hat für verschiedene Schweizer literarische Institutionen gearbeitet und regelmäßig Auszüge ihrer Übersetzungen in Zeitungen, Zeitschriften und Anthologien veröffentlicht. Sie hat Romanistik und Germanistik an den Universitäten von Lausanne und Zürich mit Übersetzungswissenschaft und Literarischem Übersetzen als Schwerpunkt studiert.Ihre Abschlussarbeit schrieb sie zum Thema Pseudoübersetzungen.

    Derzeitiges Übersetzungsprojekt:„Mahlstrom“, Yael Inokai, Edition Blau, 2017.

    Paula Rauhut (Deutschland) hat Französische Medien- und Literaturwissenschaft in Freiburg im Breisgau, Paris und Berlin studiert. In ihrer Abschlussarbeit setzte sie sich mit der Thematik der Unübersetzbarkeit in den Werken des französischen Autors Georges Perec auseinander. Als Übersetzerin zeitgenössischer Literatur übertrug sie im Rahmen des Projekts „Allons enfants!“ Briefwechsel der Autor*innen Alice Zeniter und Pierre Ducrozet aus dem Französischen ins Deutsche, ihre Übersetzung von Leïla Slimanis Kurzgeschichte Dornröschen erschien 2017 im Berliner Verlag Klaus Wagenbach.

    Derzeitiges Übersetzungsprojekt: „L’Invention des corps“, Pierre Ducrozet, Actes Sud, 2017.


Workshops & Infoabende

Termin Informationen:

  • Do
    11
    Apr
    2019

    Haiku und Bild - Lasst uns Haiku schreiben!

    16:00Eintritt frei

    Workshop für Kinder und Jugendliche zum Welt-Kinder-Haiku-Wettbewerb

    Vor langer, langer Zeit in einem fernen Land sprang ein Frosch vor den Augen eines alten Mannes platschend in einen Teich hinein. Daraufhin schrieb der Mann das Haiku-Gedicht: „Furu ike ya / Kawazu tobikomu / Mizu no oto [zu Deutsch: Der alte Teich. / Ein Frosch springt hinein / das Geräusch des Wassers]“. Der Mann war Basho, der heute als Haiku-Meister weltweit bekannt ist.

    Was ist das Haiku überhaupt? Bevor man sich mit dem Haiku beschäftigt, muss man zunächst fleißig Japanisch lernen? Nein!

    Heute kann man nicht nur auf Japanisch sondern auch auf Deutsch Haiku schreiben. Egal mit welcher Sprache, man muss sein feines Zartgefühl zum Ausdruck bringen. Wie schafft man dies? Der japanische Haiku-Dichter Kensuke Kashiwakura und die Berliner Haiku-Dichterin Petra Klingl zeigen hierzu einen „Trick“. Beide bringen allen Teilnehmer*innen die ersten Schritte zur Haiku-Dichtung bei.

    Mit einem selbst geschriebenen Haiku kann man sich beim Welt-Haiku-Kinder-Wettbewerb bewerben. Einzureichen ist ein gemaltes Bild, in dem ein Haiku steht. Eine weitere Möglichkeit, um ein solches Haiku-Werk mit Bild fertig zu stellen, ist am 15.04 um 16 Uhr.

    Dieser Workshop findet im Rahmen von „Shapes of Haiku“. Festival für Literatur, Kunst und Musik im Bergmannkiez statt, gefördert von Hauptstadtkulturfonds und der JaDe-Stiftung. www.shapesofhaiku.triorin.com

    Eine öffentliche Lesung zu den einzelnen Workshops findet am 13. April um 20:00 bei uns in der Lettrétage statt. Link zur Veranstaltung hier.

    Künstler*innen:

    © Privat

    Kensuke Kashiwakura ist 1980 in Tochigi geboren und gilt als wichtiger Vertreter der Nachwuchsgeneration der Haiku-Szene in Japan. Seit 2014 ist er Mitglied im Taka-Haiku-Verein, einem der größten Haiku-Vereine Japans. Kashiwakura erhielt seine Ausbildung von den Haiku-Dichtern wie Maya Okuzaka sowie Keisyu Ogawa, die in der zeitgenössischen Haiku Szene eine bedeutende Rolle spielen. Neben seiner Arbeit als Redakteur im Ikubundo-Verlag beschreibt er seine alltäglichen Erlebnisse in Haiku-Form. Seine zeitnahen Momentaufnahmen vom Leben im modernen Japan werden hochgeschätzt. 2016 erhielt er den Taka-Nachwuchspreis. 2017 wurde sein Haiku-Zyklus Oyogouka [Lass uns schwimmen] für den Kadokawa-Haiku-Preis nominiert. Heute ist er als aktiver Taka-Haiku-Dichter etabliert und seine Haiku Dichtungen wurden zahlreich rezensiert. Seit 2016 ist er Mitglied der japanischen Haiku-Dichter-Gesellschaft.

     

    © Privat

    Petra Klingl, Dichterin, wurde 1957 in Suhl im Thüringer Wald geboren. Mit 17 Jahren schrieb sie ihre ersten Gedichte, die sie während ihres Studiums der Landwirtschaft in Berlin vertiefte. Erst im Jahre 2010 erschien ihr erster Gedichtband: „Wenn der Mond Auto fährt“ entstand. Im gleichen Jahr entdeckte sie die japanische Gedichtform „Haiku“ und verliebte sich sofort. Sie trat in die Deutsche Haiku-Gesellschaft ein und ist mittlerweile im Vorstand tätig. 2016 veröffentlichte sie ihre erste Haiku-Sammlung sowie aktuell eine Broschüre „Haiku schreiben“ mit Hinweisen zum Schreiben.