Programmarchiv

Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.

Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.

Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.

Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.


Veranstaltungen

Termin Informationen:

  • Do
    22
    Feb
    2018

    aNmarcurd - Ich erinnere mich nicht

    20:00Eintritt frei

    Lesung aus dem letzten Werk von Giovanni Nadiani

    Vorstellung des posthum im Drey Verlag erschienenen zweisprachigen Gedichtbands des italienischen Schriftstellers Giovanni Nadiani. Lesung aus der deutschen Übersetzung und Gespräch mit Tom Bresemann, Linde Nadiani, Elsbeth Gut Bozzetti u. a.

    "Wir sind unsere Dinge, die uns umgeben, auf denen sich der Staub ablagert. Wir sind, was uns im Gedächtnis ist. Wenn sich am Ende niemand finden würde, der in unserem Sinne handeln würde, was bliebe dann von uns?"

    Giovanni Nadiani, 1954 in Cotignola bei Ravenna geboren. Studium der Literaturwissenschaft und Germanistik sowie PhD in Translation Studies an der Universität Bologna, wo er nach seiner Promotion Übersetzungspraxis– und Theorie lehrte. Ab 1984 zahlreiche literarische Veröffentlichungen auf Italienisch und im Romagnolo, einer der vielen eigenständigen romanischen Sprachen, die sich auf der Halbinsel nach der Zersplitterung des Lateinischen entwickelt haben und eine eigene Jahrhunderte alte Literaturtradition vorweisen.
    Sein literarisches Werk umfasst etliche Lyrikbände, wie zum Beispiel „e’sech” (1989), „Tir“ (1994) und „Guardrail“ (2012), Bände mit Geschichten, mehrere CDs mit Poesie beziehungsweise Kabarett und Musik und verschiedene Theaterstücke. Seine Texte wurden ins Deutsche, Französische, Englische, Spanische und Flämische übersetzt. Er war Mitherausgeber und Übersetzer von über 30 Anthologien und Werken von deutschsprachigen, niederländischen und katalanischen Autoren sowie Mitbegründer des Literaturmagazins Tratti und der Online-Zeitschrift www.intralinea.it. Er erhielt zahlreiche bedeutende nationale Literaturpreise, unter anderem den Premio Pascoli, Premio Marin, Premio Noventa, Premio San Girolamo als Übersetzer. Mehrfach Writer in Residence des flämischen PEN-Clubs, Stipendiat des Landes Niedersachsen und Stadtschreiber von Ottendorf bei Cuxhaven. Er verstarb im Juli 2017 nach langer Krankheit in Faenza.


Workshops & Infoabende

Termin Informationen:

  • Mo
    15
    Apr
    2019

    Haiku und Bild - Lass uns malen!

    16:00Eintritt frei

    Workshop für Kinder und Jugendliche zum Welt-Kinder-Haiku-Wettbewerb

    Vor langer, langer Zeit in einem fernen Land sprang ein Frosch vor den Augen eines alten Mannes platschend in einen Teich hinein. Daraufhin schrieb der Mann das Haiku-Gedicht: „Furu ike ya / Kawazu tobikomu / Mizu no oto [zu Deutsch: Der alte Teich. / Ein Frosch springt hinein / das Geräusch des Wassers]“. Der Mann war Basho, der heute als Haiku-Meister weltweit bekannt ist.

    Was ist das Haiku überhaupt? Bevor man sich mit dem Haiku beschäftigt, muss man zunächst fleißig Japanisch lernen? Nein!

    Wer Lust hat beim Haiku Wettbewerb mitzumachen, ist nur noch einen Schritt davon entfernt: denn es wird nur noch ein Bild benötigt. Der Workshop hilft bei der Frage, wie ein Haiku in ein Bild umgesetzt werden kann. Hierbei werden die Berliner Künstlerinnen Hanaa El Dagham und Haruka Sasaki Möglichkeiten zur Gestaltung eines Haiku-Bildes zeigen und Hilfestellungen bieten.

    Dieser Workshop findet im Rahmen von „Shapes of Haiku“. Festival für Literatur, Kunst und Musik im Bergmannkiez statt, gefördert von Hauptstadtkulturfonds und die JaDe-Stiftung:  www.shapesofhaiku.triorin.com

    Eine öffentliche Lesung zu den einzelnen Workshops findet am 13. April umd 20:00 bei uns in der Lettrétage statt. Link zur Veranstaltung hier.

    Künstler*innen:

    ©Privat

    Hanaa El Degham ist bildende Künstlerin und forscht im Bereich Kultur- und Kunsterbe. Sie benutzt Malerei, Zeichnungen, Collagen sowie verschiedene andere Medien und drückt ihre Kunst auch in Form von Installationen aus. Sie sammelt Fragmente des Alltags, fügt diese wieder zusammen und verknüpft sie mit dem kollektiven Gedächtnis. Hanaa ist interessiert an Menschen und ihren Geschichten, ihre figurativen Bilder bewegen sich zwischen Farben und Linien. In ihren aktuellen Objekten benutzt sie auch alt-ägyptische Symbole. El Degham studierte Malerei und Kunstgeschichte an der Universität der Künste, Kairo.

     

    ©Privat

    Haruka Sasaki ist in Nagano geboren und aufgewachsen. Seit 2011 lebt sie in Berlin. In ihrer Kindheit lernte sie den schintoistischen Miko-Tanz (ehem. Tanz von Schamaninnen, die Prophezeiungen der Götter aussprachen) und die zen-buddhistische Tradition kennen. Diese Erfahrung beeinflusste ihr Leben und prägte ihren künstlerischen Werdegang. In ihrer Arbeit nimmt sie Bezug auf die Empfindung für Farben und Gleichgewicht und auf eine starke und gleichzeitig sensible Technik der Pinselführung. Die lebendigen Linien in ihren Bildern zeugen von purer Lebensenergie und vermitteln jedem etwas Ursprüngliches.