Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.
Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.
Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.
Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.
Veranstaltungen
Termin Informationen:
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Di.18Juni201920:00Eintritt 5/3€
D’APRÈS ELLES #1
Szenische Lesung auf Französisch und Deutsch mit Prune Antoine, Cécile Calla, Judith Duportail, Emilie Panisset-Barachant, Amandine Thiriet und Delphine de Stoutz
© Pierre-Jérôme Adjedj La CoLec ist ein Netzwerk junger französischsprachiger Autorinnen aus Berlin. Mit D’APRÈS ELLES #1 präsentiert das Netzwerk sechs neue feministische Stimmen in einer szenischen Lesung und lädt dazu ein, die französische Schreibcommunity Berlins kennenzulernen: Prune Antoine, Cécile Calla, Judith Duportail, Emilie Panisset-Barachant, Amandine Thiriet und Delphine de Stoutz lesen und performen. Die Veranstaltung findet in französischer Sprache statt. Auszüge der Texte werden von Yasmine Salimi ins Deutsche übersetzt und von Hélène Lina Bosch und Amandine Thiriet vorgetragen. Im Anschluss an die Lesung gibt es ein Publikumsgespräch mit den Autorinnen.
La CoLec présente la première édition D’APRÈS ELLES #1, plateforme d’expression des écritures féminines et francophones de Berlin. La CoLec est le Comité de Lecture berlinois professionnel des écritures contemporaines féminines ou féministes francophones. À l'origine de ce comité/collectif, une volonté de réunir à Berlin les forces vives du théâtre et de l’écriture contemporaines de langue française. Se retrouver, nous, francophones de Berlin, professionnelles du théâtre et de l’écriture et à travers nos lectures, interroger la place de la femme dans nos sociétés.
© Mélania Avanzato Prune Antoine, geboren 1981, ist freie Journalistin. Nach ihrer ersten Non-Fiction-Erzählung La Fille et le Moudjahidine (Carnets nord, 2015), ist L’Heure d’été ihr Debüt-Roman.
Née en 1981 dans les Vosges, Prune Antoine est journaliste free-lance. Après avoir travaillé en Angleterre, en Espagne, en Hongrie, à Paris ou Bruxelles, elle vit actuellement à Berlin. Après un premier récit de non fiction, La Fille et le Moudjahidine (Carnets nord, 2015), L'Heure d'été est son premier roman.
© Julia Grossi Cécile Calla, ehemalige Le Monde-Korrespondentin in Berlin und Ex-Chefredakteurin bei ParisBerlin, ist heute freie Journalistin und arbeitet als Redakteurin für die Medusablätter, einem Blog über Frauen und Feminismus.
Cécile Calla se dit rêveuse, pleine de doutes, pratiquant la religion de l’ambivalence quitte à se perdre parfois dans les routes de l'indécision. Cette ancienne correspondante du Monde à Berlin et ex-rédactrice en chef du magazine ParisBerlin est aujourd’hui journaliste indépendante et éditrice du blogzine Medusablaetter sur les femmes et le féminisme.
© D.R. Judith Duportail ist freie Journalistin und erforscht, wie Technologie Liebe und Freiheit stürzt. Sie schreibt in Französisch und Deutsch für Aeon, The Guardian, Slate, Philosophie magazine, Les Inrocks und Le Temps. L’Amour sous algorythme ist ihre erste Non-Fiction-Erzählung.
Judith Duportail est une journaliste très indépendante. Elle enquête sur comment la technologie bouleverse – ou disrupte diront certains – l’amour et la liberté. Elle écrit en français et en anglais pour Aeon, The Guardian, Slate, Philosophie magazine, Les Inrocks ou encore Le Temps.
© D.R. Emilie Panisset-Barachant vereint als freie Autorin witzig und ernst. Mit ihrem sechsten Roman, Eclats de soi, schenkt sie uns eine intime, poetische Erzählung über eine Frau in psychiatrischer Gefangenschaft.
Emilie Panisset-Barachant est un esprit drôle et grave aussi libre qu’attachant. Après Mets de l'huile, Burrito, De poussière et de vent, K.O., Le chat, Eclats de soi est son sixième ouvrage. Récit des errances mentales d’une jeune femme internée en hôpital psychiatrique, l’autrice nous livre ici une étude poétique intime de l’enfermement.
© Pidji Photography/Pierre-Jérôme Adjedj Amandine Thiriet kann als Schauspielerin, Sängerin und Pädagogin fast alles, und teilt mit Leidenschaft ihre Gabe mit dem Publikum. Aktuell tritt sie als Sängerin auf und interpretiert Lieder ihres ersten Solo-Albums Contretemps – eine Reise durch Europa, bei der Süden und Norden aufeinandertreffen.
Comédienne, chanteuse, musicienne, pédagogue, Amandine Thiriet sait tout faire et elle nous le fait partager avec passion. Dans ce premier album, c’est l’Europe tout entière qui s’invite dans sa musique et l’accordéon musette épouse la grosse caisse des fanfares du sud de l’Italie, la guitare rock de Londres électrise le piano de Berlin et le ukulélé, la percussion enfin fait vibrer la contrebasse. Le sud et le nord ne font plus qu’un. Pour cette soirée, Amandine nous fera partager quelques uns de ses textes chantés dans une version live plus intimiste.
© Mick Vincenz Delphine de Stoutz pendelt. Zwischen den Ländern, zwischen den Sprachen, zwischen Theater und Schreiben. 2018 erscheint ihr Debüt-Roman, Adult(R). Seitdem beschäftig sie sich damit, den Codex der Frauen zu schreiben.
Delphine de Stoutz est née en 1976 au bord du lac Léman. Des études plutôt longues à cheval toujours entre deux continents. Une thèse avortée. Une carrière théâtrale tout à fait honorable. À 30 ans, installation simultanée à Berlin et à Genève. Depuis, elle pendule. Entre les langues française, anglaise et allemande. Entre Genève et Berlin. Entre le théâtre et l’écriture. Adult(R) est son premier roman.
Workshops & Infoabende
Termin Informationen:
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Di.24Sep.202420:00 Uhr (Einlass ab 19:30 Uhr)Lettrétage in der Veteranenstraße 21, Eintritt frei
textOUR. Kollektivität & Care - ein poetischer Polylog: Lesereihe das ad hoc meets parallelgesellschaft
Lesung und Gespräch
(c) Notes on In der zweiten Veranstaltung der Lesereihe textOUR trifft das ad hoc Lyrikkollektiv in Lesung und Gespräch auf das Künstler*innenkollektiv parallelgesellschaft.
Mit Text und Sound treten Tanasgol Sabbagh und Ken Yamamoto in Resonanz mit einem “Gedichtgewebe”, das von nun an Lesung für Lesung wächst (zu finden unter www.ourtextour.de). Momo Bera und Hannah Schraven, beide Mitglieder von das ad hoc, knüpfen an die neu entstandenen Gedichte an. Darüber hinaus lesen und performen die vier Sprachkünstler*innen eigene Texte. Gemeinsam mit Eliana Kirkcaldy teilen die Autor*innen ihre Erfahrungen, diskutieren verschiedene Formen kollektiver Fürsorge und beleuchten näher, wie das Verwoben-Sein den eigenen künstlerischen Prozess beeinflusst.das ad hoc ist ein Berliner Lyrikkollektiv, das sich 2019 aus Teilnehmer*innen der Lyrikwerkstatt open poems gründete. Es besteht aus 11 Personen, verbunden durch ihre Begeisterung für Lyrik und dem Wunsch, der Wettbewerbsökonomie im Literaturbetrieb einen alternativen Raum entgegenzusetzen. Die Mitglieder des Kollektivs unterstützen sich
gegenseitig, tauschen sich über ihre Schreibprozesse und ihre Schreibsituationen aus und teilen ihre Erfahrungen im Literaturbetrieb miteinander. Außerdem trifft sich das Kollektiv zu Textbesprechungen und realisiert kollektive Poesie-Projekte. Dabei verfolgen die Mitglieder unterschiedliche ästhetische Schwerpunkte und Anliegen und bringen unterschiedliche Perspektiven ein: einige sind als Dichter*innen ausgebildet, andere sind neben dem Dichten z.B. Bildende Künstler*innen, Theatermacher*innen oder Wissenschaftler*innen. Für alle ist das Kollektiv künstlerischer und persönlicher Schutz-, Experimentier- und Resonanzraum. Gelesen und performt hat das ad hoc Kollektiv bislang u. a. in der Alten Münze, beim Localize-Festival Potsdam, via Zoom, auf dem Poesiefestival 2023 und bei 48h Neukölln. Im Rahmen des Branchentreff Literatur diskutierten Mitglieder auf dem Panel “das ad hoc Lyrikkollektiv im Gespräch” über Kollektive Praxis . Ein kollektiv geschriebenes Essay erschien 2020 in der Literaturzeitschrift Transistor.parallelgesellschaft versteht sich als intersektionales, post-deutsches Künstler*innenkollektiv und Lesebühnen-Ensemble. Alle beteiligten Akteur*innen sind freischaffende Solokünstler*innen, die ganzjährig und international Theaterhäuser, Literaturfestivals, Museen, Konzertbühnen und Filmsets bespielen und als Kurator*innen und Moderator*innen abendfüllender Veranstaltungen aktiv. Als Verein ist ihr Hauptanliegen, nicht-weißen Kunstschaffenden als Plattform für Vernetzung und Austausch zu dienen – eine Plattform, die eine selbstbestimmte poetische wie politische Auseinandersetzung ermöglicht, jenseits der Rezeptions- und Diskursgewohnheiten weißer Dominanzkultur.
Die Reihe wird gefördert durch die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Kurzbios der Mitwirkenden:
Ⓒ Sergen Yener
Tanasgol Sabbagh präsentiert ihre literarischen Arbeiten in Performances, Audiostücken, Videoinstallationen und musikalischen Kollaborationen. Sie ist Mitbegründerin des Künstler*innenkollektivs parallelgesellschaft sowie der gleichnamigen Veranstaltungsreihe, die politische Kunst abseits der deutschen Leitkultur verhandelt. Gemeinsam mit der Lyrikerin Josefine Berkholz ist sie Gründerin des auditiven Literaturmagazins Stoff aus Luft: Ein Format das gesprochene und klangbasierte Literatur in den Vordergrund stellt. Tanasgol lebt in Berlin.
Ⓒ Cornelia EnderleinKen Yamamoto (*Paris, lebt in Berlin), Lyriker und Spoken Word Poet, ist Mitglied des postdeutschen Berliner Literaturkollektivs parallelgesellschaft e.V. Arbeitet seit 2010 am Gedichtzyklus „Neukölln Variationen“. Zurzeit Arbeit am Projekt ‚WAVES x WORDS‘ [Live-Hörstücke zwischen Klangkunst, Filmmusik, Soundpoetry und computergestützter Lyrik- Performance]. Seit 2004 [öffentliche] Arbeit an Lyrik und Performance-Poesie, sowie bundesweite Leitung von Schreibwerkstätten. Zahllose Lesungen/Performances in Bars, Clubs, Theaterhäusern, Museen und auf Literaturfestivals. Zuletzt Aufenthaltsstipendium für ‚Poetronische Studien‘ in Madrid (Kooperation Matadero Madrid u. Goethe-Institut Madrid) sowie Stipendium Musikfonds e.V..
Ⓒ Wilbert Juchem Momo Bera ist eine Malerin und Lyrikerin aus Berlin. Sie studiert Bildende Kunst an der Universität der Künste Berlin in der Klasse Favre. Zuletzt war sie Stipendiatin der Dorothea-Konwiarz-Stiftung für junge Malerinnen. Sie veröffentlichte unter anderem im Jahrbuch der Lyrik 23, Process*in Magazin und im PS7. Momo versteht ihr Schreiben im Sinne von Hélène Cixous als emanzipatorischen Akt.
Ⓒ Dirk Skiba Hannah Schraven studierte Kulturwissenschaften in Berlin und literarisches Schreiben in Hildesheim. Sie erprobt poetische Formate, die sich an der Schnittstelle von Text, Sound und Bild bewegen. im Sommer 2024 ist Hannah Schravens Gedichtband "außerhalb der Blessuren" bei Rohstoff/Matthes und Seitz erschienen.
Ⓒ Caroline Adler Moderation:
Eliana Kirkcaldy studierte zeitgenössischen Bühnentanz an der HfMT in Köln, sowie Kulturwissenschaft in Hildesheim, Porto und Berlin. Derzeit arbeitet sie als Redaktionsmitglied beim 2024 erscheinenden Literaturmagazin ‘Berlin Review’, sowie an einer Herausgabe von Neu-Übersetzungen von Texten der französischen Schriftstellerin Colette Peignot.Wir möchten darauf hinweisen, dass der Fahrstuhl im Gebäude leider momentan nicht funktioniert. Aus diesem Grund ist der Zugang zurzeit eingeschränkt. Dafür möchten wir um Entschuldigung bitten.