Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.
Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.
Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.
Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.
Veranstaltungen
Termin Informationen:
-
Di.13Dez.202220:00Lettrétage in der Veteranenstraße 21, Eintritt 7€/5€
KOOKread: Texte in die Performance werfen
Mit Temye Tesfu, Kinga Tóth, und Hans Unstern
© Dorothea Tuch Erzählen, was auf uns zukam: KOOKread beschäftigt sich am 13. Dezember in der Lettrétage in Berlin-Mitte mit dem Performativen in Literatur und Musik.
Literatur ist mehr als Wasserglaslesung. Der performative turn hat – ähnlich wie zuvor bereits in der Musik – ein eigenes, vielschichtiges Genre geschaffen, mit Schnittstellen zum Theater, zur Installation, zu Film, Bildender Kunst, Social Media und auch zu aktivistischen Praktiken. Performative Literatur ist zunehmend transdisziplinär, feiert das Diverse, ist multilingual, politisch und widerständig. Mit Temye Tesfu, Kinga Tóth und Hans Unstern wollen wir Vertreter:innen aus unterschiedlichen performativen Richtungen präsentieren und mit Moderator Asmus Trautsch ins Gespräch bringen.
© Valerio Moser Temye Tesfu ist Autor und Sprechlyriker, zu finden auf Literaturfestivals und in Bars, in Kulturkellern und auf Tagungen, mal vor vier, mal vor 4000 Leuten, im gesamten deutschsprachigen Raum und darüber hinaus. Tesfu kuratiert und moderiert Veranstaltungen in Potsdam, Berlin und Leipzig. Er unterrichtet als freier Dozent kreatives Schreiben und ist Gründungsmitglied der Neuköllner Lesebühnenshow »parallelgesellschaft«, einer Mischung aus Live-Literatur, Stand-Up, Konzert und Polit-Talkshow.
© Szabina Peter Kinga Tóth ist Visual-&-Sound-Poetin, Sprachwissenschaftlerin, Illustratorin und Kulturmanagerin sowie Gründerin einer Organisation für Gleichberechtigung und Frauenrepräsentation im Literaturbetrieb in Ungarn. Tóth schreibt auf Deutsch, Ungarisch und Englisch und stellt ihre Texte in Installationen und Performances dar. Sie hat Gedichtbände, Romane, Kunstkataloge und Musikalben veröffentlicht. Demnächst erscheint ihr fünfter Band, MONDGESICHTER, auf Deutsch bei Rohstoff / Matthes & Seitz.
© Jule Flierl Hans Unstern sagt von sich, nicht eine Person zu sein, sondern viele. Das gilt u.a. für Fragen nach Autor:innenschaft, Geschlechtern und ständiger musikalischer Wandlung. Nach KRATZ DICH RAUS (2010) und THE GREAT HANS UNSTERN SWINDLE (2012) erschien 2020 Unsterns drittes Album „DIVEN“. Eigens dafür wurde eine elektro-akustische Harfe gebaut: Die V-Harfe. Auf dem Album vermengen sich kontrasexuelle Lovesongs mit Agitprop-Erzählungen aus der Untergrund-Werkstatt.
Moderiert wird die Veranstaltung von Asmus Trautsch, Dichter, Philosoph, Komponist, Veranstalter und Herausgeber der EDITION POETICON im Verlagshaus Berlin. Dort erschien auch sein aktueller Lyrikband CAIRD (2021).
KOOKread – Texte, Sounds, Diskurse ist eine Veranstaltungsreihe des unabhängigen Künstler:innen-Netzwerks KOOK e.V.
Projektleitung: Eric Schumacher
Kuratierung: Jutta Büchter, Josepha Conrad, Alexander Gumz, Eric Schumacher
In Kooperation mit der Lettrétage. Mit freundlicher Unterstützung der Senatsverwaltung für Kultur und Europa.Präsentiert von taz.
Workshops & Infoabende
Termin Informationen:
-
Fr.23Aug.202420:00 UhrLettrétage in der Veteranenstraße 21, Eintritt frei
Wie ich einmal Arlo Parks übersetzt habe
Konzert, Gespräch und Lesung mit Amanda Mukasonga / Babiche Papaya
Moderation: Dorota Stroińska(c) John Brömstrup Die Musikerin, Poetin und Schauspielerin Amanda Mukasonga alias Babiche Papaya kommt mit ihrem neuen Album „Belle“ in die Lettrétage und erklärt uns, was „lila Spin“ ist, was ein Skateboard mit Nikotin zu tun hat und was die babylonische Sprachverwirrung für ihre Kunst bedeutet.
Ihre Musik ist außergewöhnlicher Rap. In den Songs, die oft nur zwei Minuten lang sind, entstehen aus ihren Wortkaskaden neue Welten. Ein bissiger, unterspannt vorgetragener Blick auf alles.
In welchem Zusammenhang steht nun ihre Musik mit den geschmeidigen und zugleich oft düsteren Songtexten von Arlo Parks? Wie kam es dazu, dass sie deren Gedichtband "The Magic Border" übersetzt hat? Wie hat sie ihr musikalisches Universum in dieses Buch eingebracht? Und vor allem: Wie ist sie mit diesen ganzen „unübersetzbaren“ Wörtern und Formulierungen umgegangen („Tannenzapfenmarmelade“)?An diesem Abend wird sich einmal aus nächster Nähe angesehen, was die Kunst von Amanda Mukasonga ist, es wird sich mit ihr und dem Publikum ins Gespräch begeben und es werden die Menschen hinter der Kunst kennengelernt – während über allem die Frage schwebt: Was ist eigentlich Übersetzen?!
Gefördert vom Projektfonds des Deutschen Übersetzerfonds im Rahmen des Workshops „Übersetze deinen Lieblingssong oder: Was wir übersetzen, wenn wir übersetzen“.
Wir möchten darauf hinweisen, dass der Fahrstuhl im Gebäude leider momentan nicht funktioniert. Aus diesem Grund ist der Zugang zurzeit eingeschränkt. Dafür möchten wir um Entschuldigung bitten.