Programmarchiv

Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.

Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.

Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.

Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.


Veranstaltungen

Termin Informationen:

  • Mi.
    09
    Nov.
    2022

    Wo waren Sie, als die Mauer fiel?

    20:00Lettrétage in der Veteranenstraße 21, Eintritt: 5€

    Lesung und Gespräch mit Sophia Alt und Patrick Wentorp

    Copyright: pixabay (roegger)

    Als Sohn eines Mitarbeiters des Ministeriums für Staatssicherheit wächst Andreas mit einem klaren Weltbild auf: Der Sozialismus ist gut, alles was aus dem Westen kommt schlecht. Erst durch die Bekanntschaft mit dem Punker Ronny erweitert sich Andreas Horizont und schließlich stellen ihn die revolutionären Unruhen im Herbst 1989 vor eine Entscheidung – bleibt Andreas seinem Vater zuliebe zu Hause oder wagt er sich hinein in die Bürgerbewegung, wo Visionen einer neuen Gesellschaft entstehen?

    Im Rahmen ihrer Lesung aus der Erzählung DAS LAND HINTER DER MAUER lädt die Autorin Sophia Alt dazu ein, das letzte Jahr der DDR aus der Perspektive eines "Stasikindes" zu erleben. Im an die Lesung anschließenden Gespräch sind Beiträge von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen herzlich willkommen. Moderiert wird die Veranstaltung von Patrick Wentorp, Student der politischen Philosophie mit Schwerpunkt Meinungsbildung und Medienkompetenz.

    Copyright: Privat

    Sophia Alt ist die Tochter eines deutschen Vaters und einer sowjetischen Mutter. Aufgewachsen in Hessen studierte sie von 2014 bis 2020 in Magdeburg Philosophie und Neurowissenschaften. Im Rahmen ihrer Recherchen für DAS LAND HINTER DER MAUER sprach sie mit Magdeburger DDR-Bürgerrechtler*innen, die auf Montagsdemonstrationen um ihr Leben fürchteten; Stasi-Kindern, die noch heute mit ihrer Herkunft hadern und mit Menschen auf der Straße, die im Tohuwabohu der Nachwendezeit mehr als nur ihren Beruf verloren. Ihr Anliegen dabei: Eine lebendige und respektvolle Erinnerungskultur, die zum Fragen anregt: Wie haben die deutsch-deutsche Teilung, die friedliche Revolution und die Wiedervereinigung die Geschichte unseres Landes und die Biografien einzelner Menschen geprägt? Und wie können wir als Gesellschaft einander trotz teils historisch begründeter, unterschiedlicher Sichtweisen verstehen?

     


Workshops & Infoabende

Termin Informationen:

  • Di.
    19
    Sep.
    2023

    AI Talks: Cybersetzen und Maschinenliteratur

    19:30Lettrétage in der Veteranenstraße 21, Eintritt: frei

    Gespräch mit Josefine Haubold, Andreas G. Förster, Heide Franck und Martina Wildner

    (c) Kollektive Intelligenz

    Bestseller-Analyse, automatisierte Logistik und maschinelles Übersetzen – in der Buchbranche soll es viele Optionen für KI geben. Mit dem KI-Hype des Jahres 2023 ist die Zeit endgültig reif für eine tiefgründige Auseinandersetzung mit dem Phänomen der Maschinenübersetzung.

    Im Projekt Kollektive Intelligenz – Übersetzungsmaschinen und Literatur haben 14 professionelle Literaturübersetzer*innen getestet, wie sie mit DeepL arbeiten könnten und zu welchem Ergebnis sie das führt.

    Eins ist klar: Es geht nicht ohne "machine translation literacy", also Kompetenz im Umgang mit maschineller Übersetzung. Dazu gehören nicht nur das Wissen um die technische Funktionsweise von neuronalen Übersetzungsmaschinen und die typischen Herausforderungen des sogenannten Post-Editing-Prozesses, sondern auch ein Überblick über die rechtliche Situation, die sich aus der Verwendung von generativen Sprach-KI ergibt.

    Im Gespräch mit Josefine Haubold (Literaturübersetzerin) stellen Andreas G. Förster und Heide Franck (Leitungsteam »Kollektive Intelligenz«) die Projektergebnisse vor. Martina Wildner (Kinder- und Jugendbuchautorin sowie Vorstandsmitglied des Verbands deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller Berlin) gibt eine Einschätzung des aktuellen Buchmarkts in Hinblick auf generative KI aus Perspektive der Autor:innen.