Programmarchiv

Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.

Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.

Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.

Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.


Veranstaltungen

Termin Informationen:

  • Mi
    06
    Okt
    2021

    Sanfte Debakel

    19:00 UhrLéttretage im ACUD Studio, Veteranenstraße 21, Eintritt: 5/3€

    Lesung mit Yanick Lahens, moderiert von Johanna Nuber


    Copyright: Dieulermesson Petit Frère

    Port-au-Prince ist die Stadt der „sanften Debakel“, reibungslos eingefädelt von denen, die davon profitieren. Wer sich ihnen in den Weg stellt, riskiert sein Leben. Wie Raymond Berhier, ein Richter, der „zu viel wissen wollte“.

    Sechs Monate später sucht seine Tochter Brune den Tod ihres Vaters mithilfe der Musik zu verarbeiten, während ihr Onkel Pierre seine Verbindungen spielen lässt, um Einblick in die Ermittlungen zu erhalten. Um Brune und Pierre herum Ézéchiel, revolutionärer Straßenkämpfer und Poet, Waner, Adept der Gewaltlosigkeit, Cyprien, ein ehrgeiziger junger Anwalt, und der französische Journalist Francis, der sich für eine Reportage in Haiti aufhält. Während sich die Zusammenhänge nach und nach herausschälen, enthüllt jede Person ihr Innerstes.
    Der „vielstimmiger Gesang aus Furcht, Trauer und Sehnsucht“ (Thekla Dannenberg, perlentaucher.de), liest sich wie eine Vorwegnahme der jüngsten Ereignisse. „Yanick Lahens bringt die schillernde Ambivalenz ihrer Heimat und den ratlosen Blick von außen literarisch gekonnt auf den Punkt“, urteilte Cornelius Wüllenkemper im Deutschlandfunk Platz 1 der Litprom-Bestenliste Weltempfänger Sommer 2021

     

    Copyright: Iris Geneviève Lahens

    Yanick Lahens, geboren 1953 in Port-au-Prince, interessierte sich früh für die traditionelle Kultur Haitis. Nach einem Studium der Literaturwissenschaften an der Sorbonne lehrte sie an der Ecole normale supérieure in Port-au-Prince und setzte sich für die kreolische Sprache im Erziehungswesen ein. Zu ihren bekanntesten literarischen Werken zählen Tanz der Ahnen (Dans la maison du père), Morgenröte (La couleur de l’aube) und Bain de lune. Für letzteres Werk erhielt sie den renommierten Prix Fémina. 2018-2019 war Yanick Lahens Inhaberin des Lehrstuhls Mondes francophones am Collège de France.


Workshops & Infoabende

Termin Informationen:

  • Mi
    13
    Jun
    2018

    Berliner Lektorat: Rückblenden

    19:00Eintritt frei

    Referent: Hans Peter Roentgen

    Rückblenden springen aus der Erzählzeit in die Vergangenheit. Sie erzählen, was vorher geschah. Mit Rückblenden kann man den Leser*innen Details über das Leben der Held*innen erzählen, warum sie wurden, was sie sind, warum sie bestimmte typische Handlungsweisen haben. Oder über den Ort, die Historie und die Vorgeschichte des Plots erzählen. Das kann aber auch leicht in die Hose gehen, wenn es die Leser*innen aus der eigentlichen Geschichte herausreißt. Welche Techniken es für Rückblenden gibt, wie man sie so einbaut, dass sie die Spannung nicht killen und wie man feststellt, welche Rückblenden überhaupt nötig sind, darum geht es in dieser Veranstaltung.