Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.
Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.
Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.
Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.
Veranstaltungen
Termin Informationen:
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Fr.02Okt.202020:00Eintritt 10€
Miniaturensalon // (oder der auf den Herbst verschobene Frühlingssalon)
Lesung und Konzert mit Isobel Markus, Björn Kuhligk, Ulrike Almut Sandig, Daniel Klaus, Nathalie Claude, Barbara Weitzel und Audrey Naline
Bitte machen Sie sich mit unseren Coronamaßnahmen vertraut.
Die Salonabende von Isobel Markus legen sich nicht fest. Sie verschreiben sich nicht nur einer Kunstform, sondern verbinden verschiedene Künste und Formen des künstlerischen Ausdrucks in der Idee, Kunst in ihren verschiedenen Richtungen vorzustellen und trotzdem als Ganzes begreifbar zu machen. Die Salons bieten Künstler*innen aus allen Bereichen eine gemeinsame Bühne, um Neues oder Bewährtes vorzustellen und regen im Anschluss zu einem möglichen Austausch an, wie es in den literarischen Salons in Berlin üblich war.
Das Thema dieses Salons sind die Miniaturen. Gezeigt werden kurze, individuelle Abbildnisse der Welt auf literarische, musikalische und visuelle Art. Ulrike Almut Sandig liest Auszüge ihres gerade im Schöffling Verlag erschienenen Romans „Monster wie wir“. Björn Kuhligk, Daniel Klaus und Isobel Markus lesen Texte aus den Berliner Szenen der Taz. Audrey Naline bietet ihre weissagende Literary-Show im Mini-Format. Der Abend wird musikalisch von Nathalie Claude mit Tracks aus ihrem neuen Electro Vocal-Projekt erweitert.
© Dirk Skiba Isobel Markus wurde in Celle geboren und studierte Anglistik und Bibliothekswissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin. Sie ist freie Autorin und wirkte bei Kunst- und Fotografie-Projekten mit. Ihre Kurzgeschichten wurden in Literaturzeitschriften und Anthologien veröffentlicht. 2019 erhielt sie ein Aufenthaltsstipendium in Brüssel und ist Preisträgerin des Förderpreises beim Literaturwettbewerb Hamburg. Sie schreibt für die Berliner Szenen der Taz und monatlich für die Kunstzeitschrift eXperimenta. Sie lebt mit ihrer Familie in Berlin und ist für verschiedene Verlage und Agenturen tätig.
© Achim Wagner Björn Kuhligk wurde 1975 in Berlin geboren. Neben seiner Tätigkeit als Buchhändler war er von 2002 bis 2006 Redakteur der Literaturzeitung "lauter niemand", leitete von 2006 bis 2009 die Schreibwerkstatt „open poems“ an der literaturWERKstatt Berlin / Haus für Poesie und von 2015 bis 2017 das Lyrik-Schreibzimmer am Literaturhaus Frankfurt. Er schreibt regelmäßig Glossen und literarische Reportagen für zeit online, die taz und Das Magazin. Zuletzt erschien im Frühjahr 2020 sein Buch „Kurzstrecke – Neue Berliner Szenen“ im Quintus-Verlag. Er lebt mit seiner Familie in Berlin.
© Michael Aust / Villa Concordia Ulrike Almut Sandig wurde in Großenhain geboren. Bisher erschienen von ihr vier Gedichtbände, drei Hörbücher, zwei Erzählungsbände, ein Musikalbum mit ihrer Poetry-Band Landschaft sowie zahlreiche Hörspiele. Ihre Gedichte wurden verfilmt und übersetzt, für ihr Werk erhielt sie zahlreiche Preise. Zuletzt wurde sie 2017 mit dem Literaturpreis "Text & Sprache" des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft ausgezeichnet, 2018 mit dem Wilhelm-Lehmann-Preis. Sie lebt mit ihrer Familie in Berlin.
© Lidia Tirri Daniel Klaus ist in Wiesbaden geboren und studierte Ev. Theologie in Mainz und Berlin. Er lebt nach längeren Auslandsaufenthalten in Paris und Istanbul in Berlin. Daniel war Walter-Serner-Preisträger, erhielt den Literaturförderpreis Ruhrgebiet sowie das Alfred-Döblin-Stipendium. Er schreibt Kolumnen für die taz, derFreitag und die Stuttgarter Zeitung und veröffentlichte in zahlreichen Literaturzeitschriften, Anthologien und im Radio.
© Privat Nathalie Claude steht seit ihrer Ausbildung in den USA als Jazz-Sängerin auf der Bühne. Sie arbeitete mit zahlreichen House-Produzenten, veröffentlichte Singles und produzierte Alben mit Bands. Dazu ist Nathalie Stimm-, Sprech- und Klangtrainerin. Ihre Bücher „Akzentfrei Englisch sprechen“ und „Akzentfrei Deutsch sprechen“ erschienen 2017 und 2019 im Schott-Musik-Verlag. Sie erhielt in diesem Jahr den Prestige Award als "Speech Trainer of the Year".
© Kay-Es Nils Peters (*1972) aus Hamburg benutzt in seinen Arbeiten die Mittel der Assoziation und Imagination. Malerei trifft auf Collage, trifft auf Materialassemblage, kombiniert sich mit Street Art Elementen und verbindet sich zu einer eigenen Bildsprache. Nils Peters' Arbeiten wurden bereits in zahlreichen Galerien ausgestellt (Los Angeles, London, Mumbai, Bloemfontein/Südafrika, Mailand, Berlin, Köln, Hamburg, Graz, uvm.) sowie auf diversen Kunstmessen gezeigt (Amsterdam, Brüssel, Karlsruhe, Berlin, Hamburg, Köln, Innsbruck, Hannover, Lübeck). Bisher konnte er seine Arbeiten in über 100 Ausstellungen zeigen, darunter 19 Einzelausstellungen. Eine seiner Arbeiten wurde im US-Kunstmagazin „Artbook Milwaukee“ veröffentlicht.
© Gleiswildnis Audrey Naline, schaumweingeboren, erinnert sich leider nicht mehr an ihre Vergangenheit. Ihre Resozialisierung findet im laufenden Kunstverkehr statt, auf Bühnen, im Video, auf Instagram und was überhaupt noch möglich ist. Im Nebenerwerb arbeitet Frau Naline als Medium, Wahrsagerin, Losfee im Entertainment und im Service.
Hinweis: Nach wie vor gelten besondere Maßnahmen für das Besuchen von Veranstaltungen. Bitte lesen Sie diese hier vorab nach. Wenn Sie eine Veranstaltung besuchen möchten, buchen sie Ihre Tickets bitte im Voraus über unser Online-Ticket Portal. Dies gilt ebenso für Veranstaltungen mit freiem Eintritt. Da die Veranstaltungen platzbeschränkt sind, bietet Ihnen ein Ticket die Sicherheit, auch einen Platz zu bekommen. Bitte buchen Sie nur ein Ticket, wenn Sie tatsächlich vorhaben, zu kommen. Wir danken Ihnen für Ihr Verständnis und freuen uns, unsere Türen wieder für Sie öffnen zu dürfen.
Workshops & Infoabende
Termin Informationen:
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Mo.16Sep.202419:30 UhrLettrétage in der Veteranenstraße 21, Eintritt: 6€/ 4€
Hybride Ghostlandsplitter - Neue Bücher von etcetera press berlin ABGESAGT!
Lesung
Mit Kathrin Bach, Titus Meyer, Erec Schumacher, Käthe Wenzel und Ramona de Jesús(c) privat Die Autor*innen und Künstler*innen Kathrin Bach, Titus Meyer, Erec Schumacher und Käthe Wenzel in Kooperation mit Ramona de Jesús stellen ihre neuen Bände vor, die 2024 bei etcetera press berlin erschienen sind. Gemeinsam reden sie darüber, wie es ist, einen Zwergesel zu adoptieren oder mit Gedichten kleine Häuser zu bauen, über Lebenstraumreste, Grenzutopienreisen und schwarze Magie, über Killerbunnies, Schneebesen-Bots und Sternenstaubfängerinnen, über Post Corona Popcorn und die Schlacht der Milliardäre.
etcetera press berlin ist ein Independentverlag aus Berlin. Gegründet 2020 preist etcetera press die Nische und versteht sich als interdisziplinär, experimentell, non-binär, non-profit und offen für alles, was sich abseits der Trampelpfade des etablierten Literaturbetriebs tummelt. etcetera press ist Sprachrohr von Mikrozellen und freien Radikalen. etcetera pres nutzt die Schwingungsweite von subversiven Luftteilchen und verbindet poetische Praxis mit Alltagspraxis.
Kathrin Bach studierte Kulturwissenschaften und Literarisches Schreiben in Hildesheim. 2017 erschien ihr Lyrikdebüt „Schwämme“ in der Parasitenpresse. 2024 erschien ihr Nachfolgeband „Gips“ (ebenfalls Parasitenpresse) sowie bei etcetera press berlin ihre Textsammlung “Sonntagsplitter”, die sämtliche 52 Sonntagssplitter aus 2023 und 8 Handreichungen enthält. Poetische Alltagsbeobachtungen & -wahrnehmungen, die um die großen und kleinen Dinge des Lebens kreisen, die sie seit eineinhalb Jahren jeden Sonntag im Netz veröffentlicht.
Titus Meyer schreibt technische Lyrik, hauptsächlich Anagramm- und Palindromgedichte und zahlreiche mitunter selbstentwickelte Untervarianten, die auch Areale der visuellen Poesie erkunden. Durch einen mathematischen Schreibansatz lotet er stets das Verhältnis von Formalismus und Poesie aus. Insbesondere auf Facebook dokumentiert er seine lyrische Experimentierfreude regelmäßig mit neuen Arbeiten. Bei etcetera press berlin erschien 2024 nach "Äonen o. Ä." (2023) sein Band “Ghostland”, prallgefüllt mit ausgefeilten Palindromen, raffinierten Anagrammen, Ghostland-Horror, visueller Poesie und einer Handvoll Soundfiles, die Titus Meyers poetische Verfahren ins Musikalische übertragen.
Erec Schumacher lebt und arbeitet in Berlin als Lyriker, Bildender Künstler, Herausgeber, Kurator und Aktivist. Seit 2020 veröffentlicht er eine Chapbookreihe, in der er u.a. verschiedene Formen visueller und konzeptioneller Lyrik durchspielt. Zuletzt erschienen seine Bände „survival im blattwerk“ (Black Ink Verlag, 2022), Typewritings (etcetera press berlin, 2024) und „neufundland“ (Moloko Print, 2024). Seine Chapbookreihe führt er 2024 mit „Post Corona Popcorn“ (# 25) und „did I cross the line?“ (# 26) fort.
Käthe Wenzel ist Künstlerin und Professorin für Ästhetische Praxis. Sie kapert Strukturen des städtischen Konsums und liefert Instrumente für das Überleben im neoliberalen Alltag: Survival Kits, Städtische Umwidmungen, Prothesen zur Ergänzung "mangelhafter" Körper, Maschinen und Produkte zum Überwinden der Hegemonialkultur. Sie beschäftigt sich mit Hybriden Körpern, Queer Ecologies, Zukunft und alternativen Weltentwürfen. Bei ectetera press berlin erschien 2024 ihr Band "Hybride Piktogramme". Dort versammelt sie eine Auswahl von 80 Piktogrammen ausgehend von ihrem Projekt „Urban Stickers-Kit“. Was sie eint, ist ein spielerisch-subversiver Ansatz, der herkömmliche Darstellungsweisen von Piktogrammen im öffentlichen Raum radikal hinterfragt.
Die kolumbianische Dichterin und Essayistin Ramona de Jesús hat sich auf ihre ganz eigene Art mit den hybriden Piktogrammen von Käthe Wenzel auseinandergesetzt. In acht aus einem größeren Zyklus ausgewählten poetisch-reflexiven Miniaturen geht sie auf Tuchfühlung mit der Multitude der Hybriden Piktogramme.
Wir möchten darauf hinweisen, dass der Fahrstuhl im Gebäude leider momentan nicht funktioniert. Aus diesem Grund ist der Zugang zurzeit eingeschränkt. Dafür möchten wir um Entschuldigung bitten.