Programmarchiv

Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.

Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.

Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.

Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.


Veranstaltungen

Termin Informationen:

  • Mo
    04
    Nov
    2019

    Rebellion des 'und' / Freiheit zum 'und'

    19:00Eintritt frei

    Lesung mit Peter Bexte, Moderation: Petra Boden

    © Peter Bexte

    Oft wird das Wörtchen 'und' gebraucht, selten aber wird es bedacht. Denn ein nacktes 'und' bedeutet nichts. Man erwartet allenfalls, dass es bedeutungsvolle Ausdrücke verbindet. Das 'und' rührt an etwas nur scheinbar Unscheinbares: an das Trennen und Verbinden als grundlegend in allen Beziehungsgefügen. Trennen und Verbinden von Dingen, Menschen, Räumen, Tönen, Wörtern, Bildern, Zeiten usw. Wo all dies mit Selbstverständlichkeit geschieht, da bleibt das 'und' weitgehend unbemerkt. Wo immer dies jedoch in eine Krise gerät, da kann das 'und' sehr fraglich werden (wie alle Pärchen wissen). Da kann es geschehen, dass man »beim Und stehen bleibt«, wie der Künstler Kurt Schwitters gesagt hat. Der Abend wird eine Artikulation ambivalenter Erfahrungen, wie sie an dem Wörtchen jederzeit in Erscheinung treten können. Davon sprechen Kunst und Philosophie und das Buch »Konjunktion & Krise. Vom 'und' in Bildern und Texten« (Kadmos-Verlag Berlin 2019).

    © Stefan Berg, Yvonne Dickopf und René Stäbler

    Peter Bexte lebt seit 1980 in Berlin Kreuzberg. Nach einem Studienabschluss an der FU war er einige Jahre freiberuflich tätig für Zeitungen, Zeitschriften, Verlage und Rundfunkstationen (u.a. schrieb er Radiogeschichten für Kinder). 1996 Promotion im Fach Kunstgeschichte. 1997 bis 2000 war er Kurator in der Berliner Millenniumsausstellung 'Sieben Hügel - Bilder und Zeichen des 21. Jahrhunderts'. Seit 2008 ist er Professor für Ästhetik an der Kunsthochschule für Medien Köln. Ausführlicher CV und Publikationsliste hier.

    Petra Boden lebt seit 1974 in Berlin. An der Humboldt Universität hat sie Germanistik und Anglistik studiert und im Anschluss daran zur Geschichte der Germanistik im Dritten Reich promoviert. Die Geschichte der Literaturwissenschaften blieb der Schwerpunkt ihrer Forschungen, die sie ab 1983 an der Akademie der Wissenschaften der DDR (Berlin), ab 1991 am Zentrum für Literaturforschung (Berlin) und von 2010 bis 2015 am Deutschen Literaturarchiv (Marbach) durchführte und seither freiberuflich fortsetzt.


Workshops & Infoabende

Termin Informationen:

  • So
    19
    Mai
    2019

    Pinsel-Kunst

    16:00Beitrag: 10€

    Tuschemalerei-Workshop in englischer und deutscher Sprache

    Im alten Japan fungierten als wesentliche Schreibutensilien Tusche und Pinsel. Nicht nur Haiku, sondern auch Illustrationen des 17. und 18. Jahrhundert wurden damit kreiert. Dafür brauchte es nicht nur eine besondere Einsicht in die Ästhetik der Monochromie, sondern auch spezielle Fertigkeiten in der Pinseltechnik.

    Die Künstlerin Haruka Sasaki entwickelte ihren eigenen Stil in der sogenannten Sumi-e – der Tuschemalerei. In ihren Zeichnungen haben Meditation und Spiritualität, basierend auf  buddhistischer sowie auf shintoistischer Praxis in Japan, eine starke Bedeutung. Essenziell wird hier auch eine ruhige Atemführung benötigt, auf die präzise Bewegungen des Pinsels folgen. In ihrem Malworkshop für Kinder und Erwachsene gibt sie Anleitungen zu Methoden und Techniken, mit denen sich innere Inspirationen auf dem Papier in Farben und Formen als Haiku darstellen lassen.

    Bitte beachten Sie, dass es nur eine beschränkte Teilnehmerzahl gibt. Vergessen Sie also nicht sich anzumelden.

    Diese Veranstaltung findet im Rahmen vom Festival „Shapes of Haiku“ für Literatur, Kunst und Musik im Bergmannkiez statt, gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds und die JaDe-Stiftung: www.shapesofhaiku.triorin.com

     

    Künstlerin:

    Haruka Sasaki ist in Nagano geboren und aufgewachsen. Seit 2011 lebt sie in Berlin. In ihrer Kindheit lernte sie den schintoistischen Miko-Tanz (ehem. Tanz von Schamaninnen, die Götter-Prophezeiungen aussprachen) und die zen-buddhistische Tradition kennen. Diese Erfahrungen beeinflussten ihr Leben und prägte ihren künstlerischen Werdegang. In ihrer Arbeit setzt sie stark  auf die Empfindung für Farben und Gleichgewicht und gleichzeitig auf eine sensible Pinselführung. Die lebendigen Linien in ihren Bildern zeugen von purer Lebensenergie und vermitteln jedem etwas Ursprüngliches.