Programmarchiv

Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.

Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.

Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.

Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.


Veranstaltungen

Termin Informationen:

  • Sa
    26
    Mai
    2018

    Ein Abend mit dem Klever Verlag

    19:305/4 €

    Der Verleger Ralph Klever stellt seinen seit zehn Jahren in Wien ansässigen Literaturverlag vor. Es lesen Konstantin Ames und Sina Klein.

    Aus ihren aktuellen Neuerscheinungen lesen Konstantin Ames (Berlin) und Sina Klein (Wien). Konstantin Ames bezeichnet sein "sTiL.e" -Projekt als einen „großen Abgesang“ auf das schöne Buch alten Zuschnitts“; Sina Klein schneidert sich für ihren nun zweiten Gedichtband „Skaphander“ einen „Schutzanzug für extreme Druckverhältnisse“.

    Sina Klein hat mit ihrem Lyrikdebüt „narkotische kirschen“ 2014 für einiges Aufsehen gesorgt. – „Die Worte wirken wie Zutaten in einem alchemistischen Labor, die zu Zaubersprüchen zusammengefügt werden und mit denen die verborgenen Potentiale der Dinge und Elemente zum Vorschein geholt werden könnten“, schrieb Felix Schiller (Fix­poetry). Und in der Reihe „Lyrik­sommer“ im Deutschland­funk Kultur empfahl Norbert Hummelt im August 2016 die Lektüre der Texte von Sina Klein, weil „man mit ihren Gedichten nie fertig wird; eine schöne Irritation bleibt immer.“ – Nun liegt ihr zweites Buch „Skaphander“ vor, in dem das Gedicht selbst als Schutz­anzug für extreme Druckver­hält­nisse fungiert. Du und Ich rücken darin bis zur Vertau­schung zusammen, um (digitale) Räume auszuloten, Räume, die uns vielleicht nach und nach aushöhlen, weil wir sie tagtäglich vor allem mit uns selbst anfüllen.

    Konstatin Ames stellt seinen dritten Band „sTiL.e(dir) Sämtliche Landschaften“ vor. Nach Überprüfung der Zugfestigkeit rein formalistischer Zugriffe auf Welt in „sTiL.e(ins) Art und Weltwaisen“ (Sonett und Internetpornographie werden hier rhizomatisch gebraucht) und der sich daran anschließenden Satura-Aktion in „sTiL.e(zwi) Schenspiele“ folgt in „sTiL.e(dir) Sämtliche Landschaften“, Welt die Auseinandersetzung mit dem kompromisslosen poetischen Medium der Elegie. Als Rahmen wird auf althergebrachte Formate wie etwa das Städtelob bzw. die Bukolik („Pegnitzschäferei“ bis zu Brechts spätem Elegienwerk) zurück­gegriffen. Verarbeitet werden Fotografien von sog. „Elegiemaschinchen“; Monstren in der Art dessen, was Christian Morgenstern an Monstern in den „Galgenliedern“ und im „Palmström“ geschaffen hat; Bild-Collagen aus Lifestyle-Magazinen, Objets trouvés, z.B. zufälligen Vorkommnisse von Distichen innerhalb der letzten Ausgabe der Financial Times Deutschland, Ausschnitte aus Gedicht­büchern u. ä.

    © privat

     

    Sina Klein, geboren 1983 in Düsseldorf, studierte Romanistik, Anglistik und Germanistik, lebt als Lyrikerin und Übersetzerin in Wien. Im Klever Verlag ist 2014 ihr Debütband "narkotische kirschen" erschienen. 2015 wurde sie mit dem Förderpreis für Literatur des Landes NRW ausgezeichnet.

     

     

    © privat

     

    Konstantin Ames, geb. 1979 in Völklingen, saarländische Kindheit und Jugend; lebt, nach Studien in Greifswald und Leipzig, als Schriftsteller in Berlin. Seit 2010 sind vier Gedichtbücher und ein Concetto erschienen. Seine literarische Arbeit wurde mehrfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Internationalen Lyrikpreis Meran 2016.

     

     


Workshops & Infoabende

Termin Informationen:

  • Mi
    04
    Apr
    2018

    Die arabische Moderne

    20:00Eintritt 5/3 €

    Zeitgenössische arabische Kultur: Von Beschreibung zu Veränderung (Linguistische und soziologische Perspektiven). Mit Mohammed Chawich .

    Chawich analysiert in seinem Vortrag die Hauptströmungen der arabischen Kultur aus linguistischer und soziologischer Sicht und diskutiert die Konzepte 'Modernität' und 'Tradition' aus neuer Perspektive. Seine These ist, dass es eine besondere Version der Moderne in der arabischen Welt gibt, eine arabische Moderne, die unabhängig und eigenkonstitutiv ist.

    Durch diese These werden die folgende Fragen aufgeworfen, die in der Veranstaltung diskutiert werden sollen:

     

    1) Wie sollen die Grundkomponenten der zeitgenössischen arabischen Kultur klassifiziert werden?

    2) Was ist traditionell und was ist modern an diesen Komponenten?

    Beispiele: wie „traditionell“ ist 'Islamismus' und wie „modern“ ist der arabische 'Modernismus'?

     

    ©Constanze Josting

    Mohammed Chawich ist Palästinenser, geboren 1961 in Damaskus, und veröffentlicht seit 1989 Artikel und Bücher zumThema "zeitgenössische arabische Kultur".

    Publikationen (nur in arabischer Sprache erschienen):

    (Entfremdung und Liebe- Psychologie der entfremdeten Persönlichkeit), Beirut 1995.
    (Für eine authentisierte Kultur), Beirut / Damaskus 2007.
    Malik Bin Nabi und die aktuelle Situation), Damaskus 2007.
    Gescheiterte Renaissance), Damaskus 2008.
    (Almaqasid-Approach bei al-Qaradawi), Damaskus 2009.
    (Wer ist aktiv? das angemessene Bewusstsein in einer gefährdeten Gesellschaft) - Beirut 2015
    (Die zeitgenössische arabische Kultur – von Analyse zu Veränderung) 2018.

     

    Veranstaltung in arabischer Sprache. Fragen und Diskussionsbeiträge sind in Englisch und Deutsch möglich, der Vortrag selbst wird nicht gedolmetscht.

    Moderation: Amani Al-Siefy