Programmarchiv

Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.

Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.

Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.

Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.


Veranstaltungen

Termin Informationen:

  • So
    03
    Jun
    2018

    Bücherfest der Edition Romiosini

    17:00Eintritt frei

    Lesungen, Diskussionen und Filmvorführung mit Maria Topali, Torsten Israel, Alki Zei, Angeliki Vouloumanou, Marina Agathangelidou und Christos Asteriou

    © Edition Romiosini

    Die Edition Romiosini ist einer der wichtigsten Vermittler anspruchsvoller griechischer Literatur bzw. Literatur über Griechenland in deutscher Sprache. Das Universitätsprojekt der FU, das von der Stavros-Niarchos-Stiftung finanziert wird, feiert sein fünftes Bücherfest. Mit den Autorinnen Maria Topali und Alki Zei sowie dem Übersetzer und Literaturwissenschaftler Torsten Israel. Im Fokus stehen drei neue Publikationen: Der mittlerweile fünfte „Offene Brief“ der Edition Romiosini, diesmal von der Lyrikerin und Übersetzerin Maria Topali an Rainer Maria Rilke, eine Anthologie zeitgenössischer Lyrik, herausgegeben von Maria Topali und übersetzt von Torsten Israel, sowie der Roman "Die Verlobte des Achilles" von Alki Zei, übersetzt von Birgit Hildebrand.

    Programm:

    17:00 Uhr: Offener Brief: Maria Topali an Rainer Maria Rilke

    18:00 Uhr: Dichtung mit Biss

    19:00 Uhr: Stationen des neugriechischen Theaters - Vicenzos Cornaros & Anagnostaki, Chaviara/Kechaidis, Maniotis

    19:30 Uhr: "Die Verlobte des Achilles" und eine Grande Dame der neugriechischen Literatur

    20:00 Uhr: Filmvorführung "Der lange Spaziergang von Alki"

    Ausführliches Programm hier.

     

    © Themis Zafeiropoulos
    Maria Topali wurde in Thessaloniki 1964 geboren und lebt in Athen. Sie studierte Jura in Athen und in Frankfurt a. M. als Stipendiatin der Daimler-Benz-Stiftung. Sie schreibt Lyrik und Theaterstücke sowie Rezensionen und Literaturkritik in Zeitungen und Zeitschriften, und übersetzt Literatur aus dem Deutschen. Sie arbeitet im Nationalen Zentrum für Soziale Studien in Athen und ist Mutter zweier Kinder.

    © privat
    Alki Zei wurde 1925 in Athen geboren. Sie studierte Musik, Theater und Literatur in Athen, 1941–1944 schloss sie sich dem linken Widerstand gegen die deutschen Besatzer an. Sie floh 1952 vor Repressalien aufgrund ihrer politischen Weltanschauung nach Rom, 1954 in die Sowjetunion, zunächst nach Taschkent, dann nach Moskau. Nach Griechenland konnte sie erst 1964 zurückkehren, musste aber nach dem Militärputsch 1967 erneut ins Exil gehen, diesmal nach Paris. Sie kehrte erst 1981 nach Athen zurück, wo sie bis heute lebt. Zei etablierte sich als wichtige Jugendbuchautorin und wurde wiederholt mit Preisen ausgezeichnet. Doch 1987 überraschte sie mit ihrem wohl größten Erfolg, "Die Verlobte des Achilles", ihrem ersten Roman für Erwachsene, der mittlerweile einen zentralen Platz in der zeitgenössischen Literaturgeschichte einnimmt.
    Torsten Israel wurde 1967 in Leipzig geboren und lebt in Mannheim und Athen. Er studierte Griechische Philologie, Geschichte und Theaterwissenschaften in Berlin und Athen. Er veröffentlicht Literaturkritik und Essays auf Griechisch und Deutsch sowie Übersetzungen griechischer Literatur ins Deutsche.

Workshops & Infoabende

Termin Informationen:

  • Fr
    30
    Nov
    2018
    So
    02
    Dez
    2018

    3. Branchentreff Literatur

    GanztägigEintritt frei

    Literatur sichtbar machen

    Vorträge, Workshops, Diskussionsrunden, Verlagsausstellung „Berlindependent“ und viel mehr, von und für literarische Urheber*innen! Der dritte Branchentreff Literatur findet statt im Haus der Kulturen der Welt. Er wird im Rahmen unseres Projekts WiSU veranstaltet und dient der Vernetzung und dem Austausch von freiberuflich Literaturschaffenden. Dieses Jahr steht der Branchentreff unter dem Thema "Literatur sichtbar machen".

    Der Eintritt zu allen Panels/Vorträgen, Lesungen und zum Büchermarkt ist frei, die Teilnahme an den Workshops ist frei gegen Hinterlegung eines Pfandes. Bitte erwerben Sie online über unseren Ticketshop ein Ticket inkl. 5€ Pfand pro gewünschter aktiver Workshopteilnahme. Der Betrag wird Ihnen vor Ort bei Teilnahme zurückgezahlt. Hier geht es zur ANMELDUNG.

    Für Rückfragen stehen wir Ihnen gerne unter anmeldung@literaturszene.berlin zur Verfügung!

    Ein Gedicht an einer Brandwand in Berlin führte jüngst vor, wie Lyrik gesellschaftliche Debatten auszulösen vermag. Der Normalfall ist das allerdings nicht: Das Wand-Gedicht stellte sich der Stadtgesellschaft sichtbar in den Weg – üblicherweise muss man erst ein Buch aufklappen, um die Auseinandersetzung mit Literatur aktiv zu beginnen. Das zu tun ist im Zeitalter der multimedialen Aufmerksamkeits-Konkurrenz alles andere als selbstverständlich.

    Auch Literatur-Arbeit findet meist im Verborgenen statt: Während Autor*innen im Idealfall (und wirklich nur in diesem) anlässlich von Erscheinungsterminen eine gewisse mediale Aufmerksamkeit genießen, sind Übersetzer*innen und Lektor*innen oftmals wie die sprichwörtlichen fleißigen Heinzelmännchen: Wenn man aufwacht, ist die Arbeit bereits getan, und sie fallen nur auf, wenn sie einmal Fehler machen.

    Was tun also, damit die Literatur sichtbarer wird, damit sich die Literatur-Arbeiter*innen der Öffentlichkeit mehr in den Weg stellen? Ein Weg ist es vielleicht, Literatur auf Brandwände zu schreiben oder auf ähnliche Weise im Stadtbild zu präsentieren. Transdisziplinäre Künster*innen verbinden das geschriebene oder gesprochene Wort mit anderen Kunstsparten zu Gesamtkunstwerken. Jede Form von Kooperation sorgt für das leichtere Erreichen medialer und ökonomischer Wahrnehmungsschwellen. Zum Beispiel durch Gründung einer Genossenschaft. Durch Digitalisierung entstehen neue Medienformate, so dass die Literatur nicht nur näher an heutige Rezeptionsgewohnheiten rückt, sondern sich auch künstlerisch ganz neue Möglichkeiten eröffnen. Manchmal muss es aber auch ein altmodisches Litfaßsäulenplakat sein, das im öffentlichen Raum für Literaturveranstaltungen wirbt. Und wenn die leisen Töne der Literatur nicht von der Politik erhört werden, muss  möglicherweise eine stärkere Lobby her. Auf dem Dritten Branchentreff Literatur wollen wir das Thema in all seinen Facetten durchleuchten und im Rahmen von Workshops, Panels, Vorträgen und anderen Veranstaltungsformaten diskutieren. Daneben bietet der Branchentreff die Gelegenheit, sich mit Kolleg*innen und anderen Akteur*innen der freien Literaturszene zu vernetzen. Eine Verlagsausstellung am Sonntag rundet das Programm ab und macht Literatur auf dem Branchentreff im physischen Sinne sichtbar.

    Alle Informationen zum Workshop- und Vortragsprogramm unter: https://www.literaturszene.berlin/branchentreff/