Programmarchiv

Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.

Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.

Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.

Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.


Veranstaltungen

Termin Informationen:

  • Mo
    16
    Sep
    2019

    Vernissage "Ein Sprung und der Hummer"

    20:00Eintritt gegen Spende

    Eine interdisziplinäre Ausstellung über Sport und Gender im Kontext des Nationalsozialismus der 30er Jahre mit Zoltán Lesi, Ricardo Portilho und Georg Leß

    © Ricardo Portilho

    Fiktion und Realität verschmelzen in den widersprüchlichen Aussagen über den weiblichen Hochsprungwettbewerb der 1936er Olympischen Spiele. Sportlerinnen, Richter, Trainer und Journalisten erzählen ihre Versionen. Dora Ratjen steht im Mittelpunkt des Geschehens. Sie konnte am Olympia nur teilnehmen, weil Gretel Bergmann aus antisemitischen Gründen daran gehindert wurde.

    Die Subjektivität ist wichtiger als die Wahrheit, da auch Sextests wichtiger sind als der Hochsprung selbst. Es gibt keine klare Geschichte über Dora oder Heinrich Ratjen. Sie könnte ein Opfer der medizinischen Behandlung oder, wie es im Polizeibericht steht, mit “zweideutigen” Genitalien geboren worden sein. Aber kann man der nationalsozialistischen Sicherheitspolizei glauben?

    © Ricardo Portilho

    © Ricardo Portilho

    Die Dokumente der 30er Jahre über Intersexualität und Sport, Fake News, Polizeiberichte und Hummer finden in surrealistischen Kisten einen gemeinsamen Raum. Die Ausstellung und das Buch ‘In Frauenkleidung’ von Zoltán Lesi ist eine Fortsetzung seiner Arbeit mit Ricardo Portilho, der 'Sprung' Fanzine, und gibt eine detailliertere Darstellung des Themas.

    Die Ausstellung ist vom 16. bis zum 28. September besuchbar. Die Bilder kann man während der Abendveranstaltungen der Lettrétage anschauen oder nach vorheriger telefonischer Anmeldung unter +49 (0)30 692 45 38.

    © László Győrffy

    Zoltán Lesi (geb. 1982 in Ungarn) veröffentlichte zwei Gedichtbände: "Daphnis ketskéi" (2009) und "Tauchen" (2014) sowie das Kinderbuch "Karton und Matild" (2017). Seine Gedichte wurden ins Deutsche, Englische, Serbische und Polnische übertragen. Zoltán Lesi übersetzt deutschsprachige Literatur und ermöglicht den Literaturaustausch zwischen österreichischen und ungarischen Autoren. Er ist Redakteur der Weltliteratur Buchserie des Jelenkor Verlages, Mitglied der ungarischen Schriftstellergesellschaft für junge Autoren sowie Stipendiat der Akademie Schloss.

    © Daniella Domingues

    Ricardo Portilho (geb. 1979 in Brasilien) studierte Sozialkommunikation und Grafikdesign an der Universidade Federal de Minas Gerais in Belo Horizonte, Brasilien, und am Sandberg Instituut in Amsterdam. In seinen Forschungsprojekten nimmt er die Sprache des Grafikdesigns als Ausgangspunkt, um mit der Realität umzugehen und Arbeiten zu produzieren, die in verschiedenen Medien und Kontexten Gestalt annehmen können. Seine Werke wurden unter anderem 2014 bei "Cidade Gráfica", Itaú Cultural in São Paulo, Brasilien, und 2013 im Rahmen der "10. Brazil Graphic Design Biennale" ausgestellt, sowie 2008 in der Anthologie "Masters of Rietveld" veröffentlicht.

    © Andreas Töpfer

    Georg Leß, geboren 1981 in Arnsberg, lebt in Berlin. 2014 GWK-Förderpreis für Literatur, 2016 Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen für junge Künstlerinnen und Künstler. Einzelveröffentlichungen: "Schlachtgewicht. Gedichte" (parasitenpresse 2013) und "die Hohlhandmusikalität. Gedichte" (kookbooks 2019).

     


Workshops & Infoabende

Termin Informationen:

  • Sa
    08
    Jun
    2019
    So
    09
    Jun
    2019

    Telling Tales: The Art of Creating Stories

    10:30 - 16:30Beitrag: 150€

    Workshop mit Roy MacLean

    Stories can entrance, engage, even possess us. Every one of us has a story to tell; factual or fictional, cool documentary or heartfelt family journey, practical travelogue or sparkling flight of the imagination. But to become an accomplished storyteller one needs time, a conducive environment, and a sensitive guide to direct and refine individual talent.

    In June best-selling author Rory MacLean will lead an exclusive, two-day creative non-fiction writing workshop in Berlin. Participants will be guided and supported on their creative journey. Both amateur and professional writers are invited to join. No experience is necessary. The only requirement is the passion to tell a story.

    The course will include morning talks on the craft of narration and introductory workshops on gathering material, note-taking, voice and structure. Rory will underline the importance of writing from the heart, using honesty and personal experience to fill one’s creative work with feeling and excitement. Afternoons will be dedicated to exercises and, if possible, one-to-one discussions or project pitches, helping to draw out individual skills. Together Rory and the participants will unpick the transformation of our ordinary encounters, epic journeys, family histories and imaginative quests into prose. Whether you aspire to writing journalism, a blog, memoir, personal essay or documentary, take this rare opportunity to work with one of the Reader’s favourite writers and most popular tutors.

    Rory MacLean is the author of more than a dozen books including the UK top tens "Stalin’s Nose" and "Under the Dragon" as well as "Berlin: Imagine a City", a book of the year and ‘the most extraordinary work of history I’ve ever read’ according to the Washington Post. His works – wrote the late John Fowles – are among those that ‘marvellously explain why literature still lives’. A Fellow of the Royal Society of Literature, he divides his time between the UK, Canada and Berlin.

    To sign up please email hello@thereaderberlin.com. All of the info is available here.