Programmarchiv

Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.

Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.

Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.

Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.


Veranstaltungen

Termin Informationen:

  • Sa
    15
    Feb
    2020

    lustmensch

    20:00Eintritt frei, Spenden erbeten

    Lecture Performance mit Justyna Niznik und Holger Mertin

    © Jakob Rullhusen

    In der Lecture Performance "lustmensch" versuchen Justyna Niznik und Holger Mertin auf zwei verschiedenen, miteinander verschlungenen Wegen Ekstase zu erreichen. "Ecstase ist die höchste Form der lustvollen Erregung" (Alexander Lowen). Es ist ein reinigender, kathartischer Moment, kann aber auch eine Flucht aus harter Realität sein. Darüber hinaus ist Ekstase eine Provokation und eine Möglichkeit, etwas Unaussprechliches zu sagen.

    Das Format der Lecture Performance gibt die Möglichkeit, Sachverhalte an der Schnittstelle von Verbalem und Non-Verbalem zu verhandeln und zu vermitteln. Die Lecture Performance verbindet Konzepte aus den performativen Künsten mit den Wissenschaften und sucht neue Verknüpfungspunkte. Auch das Künstler*innen-Duo Mertin und Niznik widmet sich künstlerisch Fragestellungen, die in der Schnittmenge von Kunst und Wissenschaft liegen. Ihre Suche nach Ausdrucksmöglichkeiten setzt dort an, wo die sprachlichen Ausdrucksformen 'aufhören'. Da die beiden Duo-Mitglieder aus unterschiedlichen Nationen kommen – Justyna aus Polen, Holger aus Deutschland – gehört eine kulturelle Hermeneutik für sie zur Alltagspraxis. Diese findet in den Konzert-Performances des Duos auf musikalisch-künstlerischer Ebene statt. Durch den Aspekt 'Lecture' kommt der Faktor ‚verbale Sprache’ hinzu, der neue Möglichkeiten des Ausdrucks und der Auseinandersetzung mit dem Wort als solchem und seiner Bedeutung und Anwendung eröffnet. Die Performativität des Themengebiets wird so dargestellt und mit künstlerischen Formaten in Dialog gestellt.

     

    © Fabien Raclet

    Holger Maik Mertin ist Klang-Design-Aktionist, Multiperkussionist, Musikethnologe (M.A.) und Autor. Er arbeitet transdisziplinär zusammen mit Protagonist*innen der internationalen Musik- und Kunst-Szene sowie in kunstfremden Sparten. In seiner künstlerischen und wissenschaftlichen Ausbildung an den Universitäten Frankfurt a. M., Köln und London hat er sich mit rhythmischen Musik-Traditionen im soziologisch-philosophischen Kontext befasst.
    „Der Raum als Instrument“ ist sein aktuelles künstlerisches Forschungs- und Performanceprojekt, das er Solo und mit anderen Performer*innen realisiert.

    In seiner seit 2009 bestehenden Konzert & Performance-Reihe „Drums And More“ spielte er mit Musiker*innen und darstellenden Künstler*innen wie AnnenMayKantereit, Jonas Burgwinkel, Sebastian Studnitzky, Milan Sladek, dem Ballett des Stadttheaters Pforzheim u.a.
    In Verbindung mit Formaten des zeitgenössischen Tanzes arbeitete er u.a. mit Stephanie Thierschs Mouvier, Jan Burkhardt, Nina Patrizia Hähnel, Harake Dance Company und Vera Sander.

    Als Solist spielte er u.a. mit dem WDR Rundfunkorchester Köln und der Nürnberger Staatsphilharmonie. Solo-Performances spielte er mehrfach auf der Frankfurter Musikmesse, im WDR Köln und Siegen und beim Cologne City Dance 2016.

     

    © Fabien Raclet

    Justyna Niznik, geboren in Krosno (Polen), trat bereits mit 7 Jahren in ein musikalisches Förderprogramm ein und erhielt seitdem zahlreiche Wettbewerbs-Preise und Auszeichnungen, wie u.a. ein Stipendium des polnischen Premierministers.

    Sie war Konzertmeisterin beim Cölner Barockorchester (CBO) und Solistin in diversen Kammermusikensembles. In dem Ensemble Mertin-Niznik bringt sie die klassische Musikwelt mit den zeitgenössischen Künsten in Verbindung.
    Sie studierte an der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar und an der Hochschule für Musik und Tanz Köln.

    2011 war sie mit dem European Union Baroque Orchestra (EUBO) auf vier Europa-Tourneen. Sie ist außerdem gefragte Solistin und Improvisatorin bei Cross-Over Projekten wie beispielsweise beim SpezialMaterial-Label (Zürich/Schweiz) und der Formation Liebezeit-Mertin.


Workshops & Infoabende

Termin Informationen:

  • So
    19
    Mai
    2019

    Pinsel-Kunst

    16:00Beitrag: 10€

    Tuschemalerei-Workshop in englischer und deutscher Sprache

    Im alten Japan fungierten als wesentliche Schreibutensilien Tusche und Pinsel. Nicht nur Haiku, sondern auch Illustrationen des 17. und 18. Jahrhundert wurden damit kreiert. Dafür brauchte es nicht nur eine besondere Einsicht in die Ästhetik der Monochromie, sondern auch spezielle Fertigkeiten in der Pinseltechnik.

    Die Künstlerin Haruka Sasaki entwickelte ihren eigenen Stil in der sogenannten Sumi-e – der Tuschemalerei. In ihren Zeichnungen haben Meditation und Spiritualität, basierend auf  buddhistischer sowie auf shintoistischer Praxis in Japan, eine starke Bedeutung. Essenziell wird hier auch eine ruhige Atemführung benötigt, auf die präzise Bewegungen des Pinsels folgen. In ihrem Malworkshop für Kinder und Erwachsene gibt sie Anleitungen zu Methoden und Techniken, mit denen sich innere Inspirationen auf dem Papier in Farben und Formen als Haiku darstellen lassen.

    Bitte beachten Sie, dass es nur eine beschränkte Teilnehmerzahl gibt. Vergessen Sie also nicht sich anzumelden.

    Diese Veranstaltung findet im Rahmen vom Festival „Shapes of Haiku“ für Literatur, Kunst und Musik im Bergmannkiez statt, gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds und die JaDe-Stiftung: www.shapesofhaiku.triorin.com

     

    Künstlerin:

    Haruka Sasaki ist in Nagano geboren und aufgewachsen. Seit 2011 lebt sie in Berlin. In ihrer Kindheit lernte sie den schintoistischen Miko-Tanz (ehem. Tanz von Schamaninnen, die Götter-Prophezeiungen aussprachen) und die zen-buddhistische Tradition kennen. Diese Erfahrungen beeinflussten ihr Leben und prägte ihren künstlerischen Werdegang. In ihrer Arbeit setzt sie stark  auf die Empfindung für Farben und Gleichgewicht und gleichzeitig auf eine sensible Pinselführung. Die lebendigen Linien in ihren Bildern zeugen von purer Lebensenergie und vermitteln jedem etwas Ursprüngliches.