Programmarchiv

Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.

Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.

Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.

Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.


Veranstaltungen

Termin Informationen:

  • Fr
    21
    Jun
    2019

    Ha-I-Ku

    20:00Eintritt 10/8€

    Musikalischer Haiku-Slam mit Alex Nowitz und Tomomi Adachi

     

    Haiku wird stets in einem Augenblick verfasst, es besteht aus 17 melodisch klingenden Silben. Die Idee und die Wortwahl spielen bei der Haiku-Dichtung eine wesentliche Rolle und transformieren sich im Idealfall zu einem ausbalancierten Haiku aus 17 Lauteinheiten. Der Stimmkünstler und Komponist Alex Nowitz und der Improvisationsmusiker Tomomi Adachi gebrauchen Haiku als eine phonetische Substanz und entwickeln im Duett mithilfe von Live-Elektronik eine eigene Klangwelt. Ihr musikalischer Austausch reflektiert dabei die Urform des Haiku – das Kettengedicht Haikai, das immer von mehreren Haiku-Dichtern im Kollektiv verfasst wurde.

    Alex Nowitz ist Komponist für Gesang, Instrumental- und elektroakustische Musik. Er verfasste eine Reihe an Kammermusikstücken sowie erst kürzlich zwei für Orchester. Im Zentrum seiner Arbeit steht jedoch die Stimme. Er kreierte Opern, Tanz- und Sprechtheater. Alex Nowitz ist als Gesangskünstler, Tenor, Countertenor sowie als Pfeifer bekannt. Im Frühjahr 2019 verteidigte er seine Doktorarbeit "Monster I Love: On multivocal arts" an der Universität der Künste Stockholm.

    Tomomi Adachi ist Performer und Komponist, der eigene Werke und Improvisationen, aber auch experimentelle Komponisten wie John Cage, Cornelius Cardew und Christian Wolff zur Aufführung bringt. Für seine Performances benutzt Adachi häufig selbst entworfene elektronische Instrumente wie etwa das „Infrared Sensor Shirt“, das ihm erlaubt, musikalische Ereignisse durch Körperbewegungen fernzusteuern. Ein wichtiger Teil seiner musikalisch-künstlerischen Praxis ist der experimentelle Umgang mit seiner Stimme, die er oft mit den Möglichkeiten der Elektronik vereint.

     

     


Workshops & Infoabende

Termin Informationen:

  • So
    19
    Mai
    2019

    Pinsel-Kunst

    16:00Beitrag: 10€

    Tuschemalerei-Workshop in englischer und deutscher Sprache

    Im alten Japan fungierten als wesentliche Schreibutensilien Tusche und Pinsel. Nicht nur Haiku, sondern auch Illustrationen des 17. und 18. Jahrhundert wurden damit kreiert. Dafür brauchte es nicht nur eine besondere Einsicht in die Ästhetik der Monochromie, sondern auch spezielle Fertigkeiten in der Pinseltechnik.

    Die Künstlerin Haruka Sasaki entwickelte ihren eigenen Stil in der sogenannten Sumi-e – der Tuschemalerei. In ihren Zeichnungen haben Meditation und Spiritualität, basierend auf  buddhistischer sowie auf shintoistischer Praxis in Japan, eine starke Bedeutung. Essenziell wird hier auch eine ruhige Atemführung benötigt, auf die präzise Bewegungen des Pinsels folgen. In ihrem Malworkshop für Kinder und Erwachsene gibt sie Anleitungen zu Methoden und Techniken, mit denen sich innere Inspirationen auf dem Papier in Farben und Formen als Haiku darstellen lassen.

    Bitte beachten Sie, dass es nur eine beschränkte Teilnehmerzahl gibt. Vergessen Sie also nicht sich anzumelden.

    Diese Veranstaltung findet im Rahmen vom Festival „Shapes of Haiku“ für Literatur, Kunst und Musik im Bergmannkiez statt, gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds und die JaDe-Stiftung: www.shapesofhaiku.triorin.com

     

    Künstlerin:

    Haruka Sasaki ist in Nagano geboren und aufgewachsen. Seit 2011 lebt sie in Berlin. In ihrer Kindheit lernte sie den schintoistischen Miko-Tanz (ehem. Tanz von Schamaninnen, die Götter-Prophezeiungen aussprachen) und die zen-buddhistische Tradition kennen. Diese Erfahrungen beeinflussten ihr Leben und prägte ihren künstlerischen Werdegang. In ihrer Arbeit setzt sie stark  auf die Empfindung für Farben und Gleichgewicht und gleichzeitig auf eine sensible Pinselführung. Die lebendigen Linien in ihren Bildern zeugen von purer Lebensenergie und vermitteln jedem etwas Ursprüngliches.