Programmarchiv

Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.

Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.

Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.

Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.


Veranstaltungen

Termin Informationen:

  • Fr
    07
    Jun
    2019

    Sie sind hinter dir (her) - Wahrheit und Verschwörung

    20:00Eintritt frei

    Lesung mit Jan Skudlarek, Moderation: Tom Bresemann

    Foto: Nichole Provatas (CC BY 2.0)

    Pippi Langstrumpfs amüsante Verkehrung der Welt (»Ich mach mir die Welt, / Widewidewie sie mir gefällt«) macht heutzutage Schule – in der großen Politik, in der öffentlichen Diskussion, in den sozialen Medien. Jan Skudlarek diskutiert anhand illustrierender Beispiele die damit verbundenen Bedrohungen und Probleme. Er liefert eine dringend notwendige Orientierungshilfe und Anleitung zum Selber-Denken, um sich in dem Minenfeld aus Fake News, False Flags, Verschwörungstheorien und vergiftendem Zweifel zu behaupten.
    Denn immer mehr Menschen pflegen ihre eigene, private Wahrheit. Und man kann zwar seine eigene Meinung haben, aber nicht seine eigenen Fakten.
    Eine funktionierende Gemeinschaft braucht den Glauben an die Möglichkeit, zusammen im Austausch Wahrheit zu erkennen. Und, hält Skudlarek fest, sie braucht Zivilcourage: Die Wahrheit zu lieben bedeutet, Unwahrheiten zu widersprechen.

    "Skudlarek erweist sich dabei als aufklärerischer Analytiker ohne akademische Allüren. Sein Stil ist einfach zu lesen und stets humorvoll. [...] Auf rund 200 Seiten führt er vor, wie man bei den philosophischen Grundtugenden Erkennen, Beschreiben und Zweifeln zu Werke geht. Hierfür liefert er mit Witz und ausgeklügelten Argumentationen eine Einführung in begriffliche Unterscheidungen wie echt und unecht oder Meinung und (persönliche) Wahrheit und eine genaue Beschreibung diverser kruder Verschwörungstheorien wie jener der Flat-Earther, Reichsbürger, Impfgegner und von Menschen, die hinter jeglicher Gegenmeinung orchestrierte 'Systemmedien' vermuten. Was Skudlarek über postfaktische Diskurse und die psychologischen Mechanismen, die sie unterstützen, referiert, ist beklemmend. Wie er zum Selbstdenken und Überprüfen anregt, ist erfrischend. Skudlareks Buch ist ein einfach zugängliches und schlaues Sachbuch, wie man es sich häufiger wünschen würde." - Florian Baranyi | FALTER 12/2019

     

     

    ©Manuel Schamberger

    Jan Skudlarek, 1986 geboren, ist  promovierter Philosoph und lebt in Berlin. Er wurde als Lyriker bekannt, aber auch durch sein Buch "Der Aufstieg des Mittelfingers" (Rowohlt 2017).

    ©Schirin Moaiyeri

    Tom Bresemann wurde in Berlin geboren, wo er schreibt, herausgibt, veranstaltet und lebt. Er veröffentlichte seit 2004 in diversen Magazinen und Anthologien und publizierte drei Gedichtbände ("Makellos", "Berliner Fenster" und "arbeiten und wohnen im denkmal") sowie eine Erzählung ("Kein Gesicht").
    Und auch im Literaturbetrieb ist Tom Bresemann aktiv: 2004 gründete er zusammen mit Philip Maroldt und Björn Schäfer die "S³ LiteraturWerke in Berlin",  2006 gemeinsam mit Moritz Malsch und Katharina Deloglu die Lettrétage, die er seit 2018 als Co-Hausleiter leitet.


Workshops & Infoabende

Termin Informationen:

  • Mo
    01
    Apr
    2019

    Haiku und Bild - Lass uns Haiku kennenlernen!

    16:00Eintritt frei

    Workshop für Kinder und Jugendliche zum Welt-Kinder-Haiku-Wettbewerb (Alter: 8–16 Jahre)

    Vor langer, langer Zeit in einem fernen Land sprang ein Frosch vor den Augen eines alten Mannes platschend in einen Teich hinein. Daraufhin schrieb der Mann das Haiku-Gedicht: „Furu ike ya / Kawazu tobikomu / Mizu no oto [zu Deutsch: Der alte Teich. / Ein Frosch springt hinein / das Geräusch des Wassers]“. Der Mann war Basho, der heute als Haiku-Meister weltweit bekannt ist.

    Was ist das Haiku überhaupt? Bevor man sich mit dem Haiku beschäftigt, muss man zunächst fleißig Japanisch lernen? Nein!

    Das Haiku auf Deutsch hat eine beinah 100 Jahre alte Tradition. Die Berliner Haiku-Dichterin Petra Klingl gibt eine Einführung in das deutsche Haiku. Was ist das Zauberrätsel mit den Ziffern 5-7-5? Warum ist der Bezug auf die Natur bei der Haiku-Dichtung wichtig? Petra antwortet auf diese Fragen. Alle Teilnehmer*innen können selber probieren, einen solchen Haiku zu schreiben!

    Mit einem selbst geschriebenen Haiku könntet ihr euch beim Welt-Haiku-Kinder-Wettbewerb bewerben. Wir bieten euch auch noch weitere Termine an, euer Haiku-Werk mit Bild fertig zu stellen: 11.04 und 15.04 um 16 Uhr

    Dieser Workshop findet im Rahmen von „Shapes of Haiku“. Festival für Literatur, Kunst und Musik im Bergmannkiez statt, gefördert von Hauptstadtkulturfonds und der JaDe-Stiftung. www.shapesofhaiku.triorin.com

    Eine öffentliche Lesung zu den einzelnen Workshops findet am 13. April umd 20:00 bei uns in der Lettrétage statt. Link zur Veranstaltung hier.

    Künstlerin:

    ©Privat

    Petra Klingl, Dichterin, wurde 1957 in Suhl im Thüringer Wald geboren. Mit 17 Jahren schrieb sie ihre ersten Gedichte, die sie während ihres Studiums der Landwirtschaft in Berlin vertiefte. Erst im Jahre 2010 erschien ihr erster Gedichtband: „Wenn der Mond Auto fährt“ entstand. Im gleichen Jahr entdeckte sie die japanische Gedichtform „Haiku“ und verliebte sich sofort. Sie trat in die Deutsche Haiku-Gesellschaft ein und ist mittlerweile im Vorstand tätig. 2016 veröffentlichte sie ihre erste Haiku-Sammlung sowie aktuell eine Broschüre „Haiku schreiben“ mit Hinweisen zum Schreiben.