Programmarchiv

Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.

Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.

Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.

Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.


Veranstaltungen

Termin Informationen:

  • So
    27
    Mrz
    2022

    MADDELÄNE Eine Schwarz-weiße Liebe in Deutschland 2020

    18:30Lettrétage in der Veteranenstraße 21, Eintritt auf Spendenbasis

    Lesung mit Madeleine Bantleon

    13 Geschichten über eine Familie zwischen Afrika und Europa – die Straße von Gibraltar führt durchs Wohnzimmer. Maddeläne heißt eigentlich Madeleine und mit Nachnamen Ndongo-Schulze. Ihr Mann ist Afrikaner, zur Familie gehören noch ihre beiden Kinder Marie und Iba. Die vier leben in einem Berliner Mietshaus. Maddeläne gibt sich Mühe als berufstätige Frau und Mutter, und manchmal wird es ihr zu viel. Sie flieht auf den Dachboden zu Wäsche, Lichterkette und Tee. Dann sprudelt es aus ihr heraus und sie erzählt von ihrem alltäglichen Spagat zwischen den Welten.

    In 13 Monaten auf dem Dachboden kommt vieles zur Sprache: der Wendekreis des Krebses, Südfrüchte unter der Gürtellinie, hautfarbene Buntstifte, karierte Kinder, Alpträume und das unvermutete Auftauchen des deutschen kolonialen Erbes. Sie benennt offenen und versteckten Rassismus – auch ihren eigenen. Sie spricht über ihre Liebe und ihre Sorgen um ihren Mann und ihre Kinder und sie versucht, immer mit einem Lächeln nach unten zu gehen und nie den Dreck von der Straße mit in die Wohnung zu schleppen. Maddeläne hat Angst vor wiederaufkeimendem Fremdenhass und Rechtspopulist*innen.

    Madeleine Bantleon wurde 1964 geboren. Sie ist tätig im Bereich der bildenden und darstellenden Künste und unterrichtet unter anderem als Referentin für „Globales Lernen“. „Maddeläne“ ist ihre erste literarische Veröffentlichung. Die Berlinerin lebt seit mehreren Jahrzehnten in afro-deutschen Familienzusammenhängen, sie ist verheiratet und hat zwei Kinder.


Workshops & Infoabende

Termin Informationen:

  • Mi
    04
    Apr
    2018

    Die arabische Moderne

    20:00Eintritt 5/3 €

    Zeitgenössische arabische Kultur: Von Beschreibung zu Veränderung (Linguistische und soziologische Perspektiven). Mit Mohammed Chawich .

    Chawich analysiert in seinem Vortrag die Hauptströmungen der arabischen Kultur aus linguistischer und soziologischer Sicht und diskutiert die Konzepte 'Modernität' und 'Tradition' aus neuer Perspektive. Seine These ist, dass es eine besondere Version der Moderne in der arabischen Welt gibt, eine arabische Moderne, die unabhängig und eigenkonstitutiv ist.

    Durch diese These werden die folgende Fragen aufgeworfen, die in der Veranstaltung diskutiert werden sollen:

     

    1) Wie sollen die Grundkomponenten der zeitgenössischen arabischen Kultur klassifiziert werden?

    2) Was ist traditionell und was ist modern an diesen Komponenten?

    Beispiele: wie „traditionell“ ist 'Islamismus' und wie „modern“ ist der arabische 'Modernismus'?

     

    ©Constanze Josting

    Mohammed Chawich ist Palästinenser, geboren 1961 in Damaskus, und veröffentlicht seit 1989 Artikel und Bücher zumThema "zeitgenössische arabische Kultur".

    Publikationen (nur in arabischer Sprache erschienen):

    (Entfremdung und Liebe- Psychologie der entfremdeten Persönlichkeit), Beirut 1995.
    (Für eine authentisierte Kultur), Beirut / Damaskus 2007.
    Malik Bin Nabi und die aktuelle Situation), Damaskus 2007.
    Gescheiterte Renaissance), Damaskus 2008.
    (Almaqasid-Approach bei al-Qaradawi), Damaskus 2009.
    (Wer ist aktiv? das angemessene Bewusstsein in einer gefährdeten Gesellschaft) - Beirut 2015
    (Die zeitgenössische arabische Kultur – von Analyse zu Veränderung) 2018.

     

    Veranstaltung in arabischer Sprache. Fragen und Diskussionsbeiträge sind in Englisch und Deutsch möglich, der Vortrag selbst wird nicht gedolmetscht.

    Moderation: Amani Al-Siefy