Programmarchiv

Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.

Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.

Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.

Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.


Veranstaltungen

Termin Informationen:

  • Sa
    07
    Sep
    2019

    Tastes Like Delusions

    20:00Eintritt frei

    Lesung, Ausstellung, Konzert, DJ-Set

    Ich sehe was, was Du nicht siehst. Ich höre was, was Du nicht hörst. Noch nicht. Es schmeckt bunt, schallt in die Ohren, dringt ins Hirn, durch die Augen zu den Sternen. Einen Abend lang, einen Abend kurz. Wenn ich es Dir zeige, wirst Du es vielleicht nie vergessen, vielleicht aber auch sofort. Wir können gemeinsam daran lecken, wenn Du willst. Es hat mir gerade zugeflüstert, dass es Dich mag. Also komm mit und stell lieber keine Fragen.

    Agata Hofrichter ist freie Autorin. Sie studierte Publizistik- und Kommunikationswissenschaft, Kunstgeschichte, Sozial- und Kulturanthropologie und Medien und Politische Kommunikation an der Freien Universität Berlin und an der Universidad Cardenal Herrera in Valencia. Ihre Texte erschienen in Medien wie Frieze, Monopol, taz, Spex oder i-D. In der Lettrétage liest sie ein Fragment aus ihrem ersten Roman um die wahrnehmungsgestörte Protagonistin Nova.

    Fritz Bornstück studierte zunächst Mathematik und Philosophie, dann Kunst bei Friedemann Hahn in Mainz und schließlich an der Universität der Künste Berlin bei Leiko Ikemura, wo er 2009 zum Meisterschüler von Thomas Zipp ernannt wurde. 2010 bis 2012 absolvierte er ein Postgraduate-Studium bei De Ateliers, Amsterdam. Er erhielt das Arbeitsstipendium des Senats von Berlin.  Fritz Bornstück wird von der Galerie Mikael Andersen, Kopenhagen, und von der Galerie Maïa Muller, Paris, vertreten.

    Frank Förster studierte bis 2013 Bildhauerei an der Universität der Künste Berlin und an der Musashino Art University in Tokyo. Er absolvierte sein Studium als Meisterschüler bei Professor Karsten Konrad. Seitdem war er in zahlreichen Ausstellungen vertreten und erhielt bedeutende Kunstpreise.

    Jonas Hofrichter studierte Klassische Archäologie an der Humboldt Universität zu Berlin, bevor er 2006 sein Studium der Bildenden Kunst an der Universität der Künste Berlin begann. Er studierte bei Professor Dirk van der Meulen, Professor Valérie Favre und schließlich als Meisterschüler und Tutor der Klasse für Malerei und angrenzende Bereiche bei Professor Thomas Zipp. Jonas Hofrichter wird seit 2012 von der Galerie Kai Erdmann, Hamburg, vertreten.

    F.S.Blumm macht melodiöse Experimente mit Gitarre, Stimme und umgekehrten Gegenständen. Er geht nicht in die Breite, sondern in die Tiefe und erzeugt Musik mit Sinn für die Schönheit im Detail. Blumms Lebenslauf schmücken Veröffentlichungen auf Morr-Music, Sonic-Pieces, Karaoke-Kalk, Pingipung und Staubgold. Kollaborationen mit Ellinor Blixt, David Grubbs, Lee "Scratch" Perry, Harald "Sack" Ziegler, Nils Frahm und Andi Otto.

    Der Musiker, Künstler und Konzertveranstalter Ansgar Wilken gestaltet seit den 90er-Jahren Konzertplakate und Schallplattencover für verschiedene Bands und Projekte. Seine Zeichnungen und Risographien wurden zuletzt in der Bremer Galerie Herold gezeigt. Der Verlag Pogobooks veröffentlichte zwei handgebundene, limitierte Kunstbücher. Der Blog „They Found my Body by the River“ versammelt seine sämtlichen musikalischen und künstlerischen Arbeiten.

    Hinter dem Namen Se Neka steckt ein römischer Philosoph – und eine Teilzeit-Tagträumerin und Newcomer-DJ, die regelmäßig die Ehre hat, in einem der feinsten Electro-Läden Berlins, dem Beate Uwe, aufzulegen. Jetzt kommt sie in die Lettrétage:
    Deeper als Deephouse
    Slower als Slowhouse
    Schneckno und Techno

    Moderation: Kata Katz


Workshops & Infoabende

Termin Informationen:

  • Do
    11
    Apr
    2019

    Haiku und Bild - Lasst uns Haiku schreiben!

    16:00Eintritt frei

    Workshop für Kinder und Jugendliche zum Welt-Kinder-Haiku-Wettbewerb

    Vor langer, langer Zeit in einem fernen Land sprang ein Frosch vor den Augen eines alten Mannes platschend in einen Teich hinein. Daraufhin schrieb der Mann das Haiku-Gedicht: „Furu ike ya / Kawazu tobikomu / Mizu no oto [zu Deutsch: Der alte Teich. / Ein Frosch springt hinein / das Geräusch des Wassers]“. Der Mann war Basho, der heute als Haiku-Meister weltweit bekannt ist.

    Was ist das Haiku überhaupt? Bevor man sich mit dem Haiku beschäftigt, muss man zunächst fleißig Japanisch lernen? Nein!

    Heute kann man nicht nur auf Japanisch sondern auch auf Deutsch Haiku schreiben. Egal mit welcher Sprache, man muss sein feines Zartgefühl zum Ausdruck bringen. Wie schafft man dies? Der japanische Haiku-Dichter Kensuke Kashiwakura und die Berliner Haiku-Dichterin Petra Klingl zeigen hierzu einen „Trick“. Beide bringen allen Teilnehmer*innen die ersten Schritte zur Haiku-Dichtung bei.

    Mit einem selbst geschriebenen Haiku kann man sich beim Welt-Haiku-Kinder-Wettbewerb bewerben. Einzureichen ist ein gemaltes Bild, in dem ein Haiku steht. Eine weitere Möglichkeit, um ein solches Haiku-Werk mit Bild fertig zu stellen, ist am 15.04 um 16 Uhr.

    Dieser Workshop findet im Rahmen von „Shapes of Haiku“. Festival für Literatur, Kunst und Musik im Bergmannkiez statt, gefördert von Hauptstadtkulturfonds und der JaDe-Stiftung. www.shapesofhaiku.triorin.com

    Eine öffentliche Lesung zu den einzelnen Workshops findet am 13. April um 20:00 bei uns in der Lettrétage statt. Link zur Veranstaltung hier.

    Künstler*innen:

    © Privat

    Kensuke Kashiwakura ist 1980 in Tochigi geboren und gilt als wichtiger Vertreter der Nachwuchsgeneration der Haiku-Szene in Japan. Seit 2014 ist er Mitglied im Taka-Haiku-Verein, einem der größten Haiku-Vereine Japans. Kashiwakura erhielt seine Ausbildung von den Haiku-Dichtern wie Maya Okuzaka sowie Keisyu Ogawa, die in der zeitgenössischen Haiku Szene eine bedeutende Rolle spielen. Neben seiner Arbeit als Redakteur im Ikubundo-Verlag beschreibt er seine alltäglichen Erlebnisse in Haiku-Form. Seine zeitnahen Momentaufnahmen vom Leben im modernen Japan werden hochgeschätzt. 2016 erhielt er den Taka-Nachwuchspreis. 2017 wurde sein Haiku-Zyklus Oyogouka [Lass uns schwimmen] für den Kadokawa-Haiku-Preis nominiert. Heute ist er als aktiver Taka-Haiku-Dichter etabliert und seine Haiku Dichtungen wurden zahlreich rezensiert. Seit 2016 ist er Mitglied der japanischen Haiku-Dichter-Gesellschaft.

     

    © Privat

    Petra Klingl, Dichterin, wurde 1957 in Suhl im Thüringer Wald geboren. Mit 17 Jahren schrieb sie ihre ersten Gedichte, die sie während ihres Studiums der Landwirtschaft in Berlin vertiefte. Erst im Jahre 2010 erschien ihr erster Gedichtband: „Wenn der Mond Auto fährt“ entstand. Im gleichen Jahr entdeckte sie die japanische Gedichtform „Haiku“ und verliebte sich sofort. Sie trat in die Deutsche Haiku-Gesellschaft ein und ist mittlerweile im Vorstand tätig. 2016 veröffentlichte sie ihre erste Haiku-Sammlung sowie aktuell eine Broschüre „Haiku schreiben“ mit Hinweisen zum Schreiben.