Programmarchiv

Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.

Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.

Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.

Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.


Veranstaltungen

Termin Informationen:

  • Do
    26
    Jul
    2018

    ... aber ist es denn auch ein Roman? Gattungen und die Logik des Buchmarkts

    20:00Eintritt frei

    Podiumsdiskussion zu Gattungen und der Logik des Buchmarkts im Rahmen der Summer School „Genre Trouble - Poetik und Politik der Gattungen“ an der Friedrich Schlegel Graduiertenschule für literaturwissenschaftliche Studien (Freie Universität Berlin) mit Maria Barankow, Meike Feßmann, Claudia Hamm (Übersetzerin, u.a. von Emmanuel Carrère, Ivan Jablonka, Nathalie Quintane) und Martina Wunderer, Moderation: Maren Jäger.

     

    Kurzgeschichten verkaufen sich schlecht. Die oft praktizierte Lösung, um sie trotzdem zu veröffentlichen: einfach als Roman deklarieren. Denn die werden lieber gelesen. Wird schon keiner merken.

    In der Podiumsdiskussion fragen wir, warum sich Bücher besser verkaufen, wenn sie als „Roman“ oder „Sachbuch“ beworben werden. Bestimmen gattungsspezifische Marketingstrategien bereits das Lektorat? Oder werden sie gar zur Schere im Kopf im Schreibprozess der Autor*innen? Was ist dann mit gattungsüberschreitenden Experimentaltexten? Wie können kleinere Verlage ihr Programm ausrichten, um sich einen Platz am Markt zu erkämpfen? Importieren Übersetzungen neue Gattungen, unterwandern sie gängige Gattungsgrenzen? Hat die Digitalisierung Auswirkungen auf Gattungen? Welche Gattungen werden in der Literaturkritik bevorzugt, welche von Preisjurys? Und schließlich: Ist die Leserschaft wirklich so konservativ?

    Zu diesen Fragen diskutieren: Maria Barankow (Lektorin für Sachbücher bei Ullstein), Meike Feßmann (Literaturkritikerin), Claudia Hamm (Übersetzerin, u.a. von Emmanuel Carrère), Martina Wunderer (Lektorin für zeitgenössische deutschsprachige Literatur bei Suhrkamp), Moderation: Maren Jäger (Postdoc im HU Graduiertenkolleg „Kleine Formen“).

     

    © Marie Krutmann
    Maria Barankow arbeitet als Lektorin bei den Ullstein Buchverlagen. Sie akquiriert imprintübergreifend für das Sachbuch, schwerpunktmäßig für Ullstein Hardcover, Ullstein fünf und Ullstein Extra sowie punktuell für die Belletristik. Sie studierte Literaturwissenschaften in Köln und London und betreut Autoren wie Schorsch Kamerun, Lynsey Addario, Christian Berkel oder Wolfgang Ischinger.

    © Fotostudio Passepartout
    Meike Feßmann, 1961 in München geboren, promovierte über Else Lasker-Schüler und lebt als freie Literaturkritikerin und Essayistin in Berlin. Sie rezensiert u.a. für die Süddeutsche Zeitung, den Tagesspiegel und den Deutschlandfunk. 2006 erhielt sie den Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik. Sie war Jurorin des Deutschen Buchpreises, des Preises der Leipziger Buchmesse sowie von 2009 bis 2017 beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt.

    © Michael Donath
    Claudia Hamm, geb. in Jena, ist Theaterregisseurin, Autorin und Übersetzerin aus dem Französischen. Sie arbeitete u.a. am Burgtheater Wien und den Sophiensaelen Berlin sowie mit ihrem Ensemble 15febbraio/Turin an zahlreichen Theatern und Festivals in Italien, Frankreich, der Schweiz und Deutschland. Für ihre Übersetzungen der dokumentarischen Ich-Romane von Emmanuel Carrère erhielt sie 2016 den Literaturpreis des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft und war mit „Das Reich Gottes“ für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert. Derzeit übersetzt sie das genresprengende Buch „Laëtitia“ des Historikers und Schriftstellers Ivan Jablonka.

    © privat
    Martina Wunderer, geboren 1983 in Südtirol, Studium der Vergleichenden Literaturwissenschaft und Cultural Studies in Wien und Berlin, Lehrtätigkeit an der FU Berlin, seit 2010 im Lektorat für Deutschsprachige Literatur des Suhrkamp Verlags tätig.

    © Roswitha Sparwasser
    Maren Jäger (geb. 1977) promovierte 2006 über Die Joyce-Rezeption in der deutschsprachigen Erzählliteratur nach 1945. 2002-2017 war sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin an Universitäten in Mainz, Essen und Flensburg. Seit April 2017 ist sie PostDoc im Graduiertenkolleg „Literatur- und Wissensgeschichte kleiner Formen“ an der HU Berlin (Habilprojekt: Brevitas – Kürze zwischen Ästhetik und Ökonomie). Sie ist Mitglied von Literaturpreisjurys (Peter Huchel-Preis, Preis für Internationale Poesie).

     

     

     

     

     


Workshops & Infoabende

Termin Informationen:

  • Sa
    03
    Mrz
    2018

    Sicher sprechen leicht gemacht

    10:00 - 17:00Teilnahmegebühr 97,-

    Sprechworkshop mit Juliane Jacobsen in kleiner Gruppe (max. 10 TN)

    Die Bühne ist für viele Autoren kein Wohlfühlort: die Hände werden schwitzig, der Mund trocken und das Gehirn gleicht einem schwarzen Abgrund, in dem alles zu verschwinden droht, was man jemals zu wissen glaubte. Dann machst Du den Mund auf und die Stimme klingt wie bei einem kranken Frosch. Die gute Nachricht ist, mit dem richtigen Training kannst auch Du selbstbewusst und gut bei Stimme Deine Lesung halten! Bisher musste man dazu entweder eine Schauspielausbildung machen oder mit einem Stimmcoach arbeiten, der vor allem auf Sänger spezialisiert ist. Beides ist aber für die Belange eines Autors völlig übertrieben und geht zum Teil an dessen Bedürfnissen vorbei. Gemeinsam werden die 5 Säulen einer gelungenen Lesungspräsentation erarbeitet. Am Ende hat jeder Teilnehmer für jede dieser Säulen verschiedene Übungen kennengelernt, mit denen er sich gezielt vorbereiten kann, Lampenfieber bekämpfen und seine eigene Präsenz – sowohl stimmlich als auch energetisch – während der Lesung zu optimieren vermag.

    © Katrin Hellwig

    Juliane Jacobsen (1975) schreibt und lektoriert Bücher für Kinder verschiedener Altersgruppen. Mit ihrem ersten Kinderbuch hat sie nach guten Lesungen gesucht, von denen sie lernen könnte. Die Ausbeute war mager. Sie begann selbst zu lernen und zu recherchieren, wie Lesungen lebendig werden. Mittlerweile hilft sie anderen Autorenkollegen dabei, ihre Bücher mit tollen Lesungen bekannter zu machen. Sie ist Mitorganisatorin der Buch Berlin, verantwortlich für die Buch Berlin Tagung und Mitglied im Bundesverband junger Autoren (BVjA). Derzeit lässt sie sich als Stimmcoach zertifizieren (Claim Your Voice/Jonathan Bender).

    Neben dem Schreiben, Lektorieren und Coachen arbeitet sie als Elementare Musikpädagogin und lebt mit ihrer großen Patchworkfamilie in der Nähe von Berlin.

    Bei dem obigen Workshop handelt es sich nicht um eine von der Lettrétage ausgerichtete Veranstaltung. Sowohl die inhaltliche wie auch die preisliche Gestaltung obliegen der Workshopleitung.