Programmarchiv

Seit 2006 finden in der Lettrétage ca. 120 öffentliche Literaturveranstaltungen jährlich statt – Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, literarische Performances und Formate dazwischen. Bekannte und unbekannte Autor*innen und Künstler*innen verschiedener Sprachen und Nationalitäten sind hier schon aufgetreten.

Seit 2013 liegt der Programmfokus u.a. auf neuen Wegen der literarischen Präsentation und Live-Produktion: Dazu zählen u.a. die internationalen bzw. transnationalen Literaturfestivals „Soundout!“, „¿Comment!“, „Berlinisi“ und „Syn_Energy“, aber auch das viel beachtete Netzwerkprojekt „CROWD“ und multimediale Projekte wie die Reihe „CON_TEXT“ oder das „Poetry Audio Lab“. Eine vollständige Liste der Lettrétage-Projekte finden Sie hier.

Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins stellt die Lettrétage außerdem ihre Räume für Literaturveranstaltungen aller Art zur Verfügung. Zahlreiche freie Veranstalter*innen nutzen unsere Infrastruktur regelmäßig – für Literatur-Workshops, Lesereihen in verschiedenen Sprachen und Buchpräsentationen. Mehr zu den Möglichkeiten der kostenlosen Raumnutzung erfahren Sie hier.

Auf dieser Seite präsentieren wir einen nicht vollständigen Einblick in unser vergangenes Programm.


Veranstaltungen

Termin Informationen:

  • Mo
    29
    Apr
    2019

    Herr Hansen. Die Großstadt. Fukushima.

    20:00Eintritt frei

     Lesung mit Johannes Balve, Thomas Isermann und Dirk Schmoll


     

    Drei Autoren aus Berlin stellen ihre aktuellen Prosaarbeiten vor.
    Im Rahmen einer kleinen Literaturwerkstatt tauschen sich Johannes Balve, Thomas Isermann und Dirk Schmoll über einen langen Zeitraum regelmäßig über ihre Texte aus, die in ihrem Umfang von Erzählungen bis zum Roman reichen. Aus unterschiedlichen Perspektiven erzählen sie dabei von Menschen unserer Zeit: von den Schicksalen während der Reaktorkatastrophe in Fukushima (Balve), von rund fünfzig Menschen, die sich in Berlin begegnen oder aneinander vorbeileben (Isermann) und von einem zu Melancholie und Tagträumen neigenden Ministerialbeamten, der Irrwitziges erlebt (Schmoll).

    Johannes Balves Japan-Roman handelt von der großen Katastrophe im Jahr 2011. Erzählt werden verwickelte Lebensgeschichten im Zeichen der Krise und in den Spannungsfeldern von Politik, Atommafia, Wissenschaft, Philosophie und Religion.

    In Thomas Isermanns Großstadtepisoden liegen Chaos, Scheitern und kleine Fluchten wie auf einem Wimmelbild eng beieinander – unter den Blicken einer weißen Gestalt, durch die man hindurchsehen kann. In mehreren Runden springt die Erzählung von Kopf zu Kopf, in Kneipen und Cafés, im Wartezimmer, vor einer Statue, auf Verkehrsinseln, in der U-Bahn.

    Aus dem Erzählzyklus um den sonderbaren Herrn Hansen (oder ist die Welt um ihn herum sonderbar geworden?) liest Dirk Schmoll zwei Geschichten, in denen es um Kinderwünsche, Hunde, Schweine und Vegetarismus geht.

     

     

    Thomas Isermann lebt und arbeitet seit 1984 in Berlin. Als Doktor der Germanistik arbeitete er als EDV-Leiter, bis 2018 als Geschäftsführer im Großhandel und ist nebenbei langjähriger Seminarleiter zu Werken der Dichtung und Philosophie. Er verfasste Philologica zu Alfred Döblin, Arno Schmidt, Walter Benjamin und Jacob Böhme, war Ko-Autor einer Essaysammlung zum Thema "Selbstermutigung durch Kunst" und Autor der „Mondrosen-Sonette“.  Anfang 2019 erschien das Romanfragment "Scheiternde Schutzengel".

     

    Johannes Balve ist Germanist und Bildungsforscher und arbeitet seit 1990 an deutschen und ausländischen Universitäten - von 2008 bis 2011 in Tokio, danach in Kanazawa. Seit 2013 ist er nun auch in Berlin und Brandenburg als Lehrer und Dozent an Schulen und Hochschulen tätig. Neben wissenschaftlichen Aufsätzen in deutschen und internationalen Fachzeitschriften, veröffentlichte er auch Monographien - darunter eine Einführung in die Literatur- und Sprachgeschichte - wie auch literarische Erzählungen, Lyrik, ein Kinderbuch, und Reportagen über Japan.

     

    Dirk Schmoll, geboren in Wiesbaden und aufgewachsen in Sankt Augustin (bei Bonn) ist Psychiater und seit 1994 leitender Oberarzt in einem Allgemeinkrankenhaus in Berlin und lehrt im Bereich der Psychotherapie. Er ist Ko-Autor einer Essaysammlung zum Thema "Selbstermutigung durch Kunst" und Autor zahlreicher Erzählungen, eines Hörspiels und eines Kinderbuchs. Seine Texte wurden bereits in einigen Anthologien und einer Literaturzeitschrift veröffentlicht.


Workshops & Infoabende

Termin Informationen:

  • So
    18
    Feb
    2018

    Selbstfürsorgliches Schreiben

    11:00 - 18:0060,-/ erm. 50,-

    Workshop mit Rainer Stolz

    Dieser Tagesworkshop dient dem Kennenlernen verschiedener Wege und Methoden schreibender Selbstzuwendung, Selbstklärung und Selbstbegleitung – um sich sowohl im Alltag als auch in besonderen Situationen schreibend zu unterstützen und die Freundschaft mit sich selbst zu pflegen.

    In Übungen und Schreibprozessen werden z. B. folgende Themengebiete erkundet:
    · Schreiben als sinnlich-leibliche Tätigkeit
    · schreibende Wertschätzung unserer Lebendigkeit
    · „Wortschatzbildung“ (Wie spreche ich mit mir selbst? Wie kleide ich mich und mein Leben in Sprache? Welche Worte und Wendungen ziehe ich mir an? In welchen Bildern und Metaphern bewege ich mich?)
    · Möglichkeiten des konstruktiven, integrativen Selbstgesprächs
    · Selbstfürsorgliches Notieren und Journalführen
    Dieser Workshop möchte dazu anregen, Schreiben als Lebenselixier zu erfahren, sich ebenso mit der Feinheit wie mit der Kraft der Sprache zu verbinden, zu erforschen, wie Worte und Sprachbilder sowohl erden als auch beflügeln können – und dabei Neugier, Experimentierfreude und Humor walten zu lassen. Anmeldung bis 09. Februar 2018 an hallo@rainerstolz.de und nähere Informationen unter www.rainerstolz.de.