PoetryAudioLab: Tom Bresemann über sein Projekt

Es sind nur noch fünf Tage bis zum zweiten PoetryAudioLab-Wochenende. Tom Bresemann ist am 17. und 18. August auf dem Marheineke-Flohmarkt mit dabei. Hier gibt es schon vorab einen Ausschnitt aus seinem Projekt „von jeglichem wort, das durch den mund den menschen vernewet“:

Seit 2017 läuft das Projekt „von jeglichem wort, das durch den mund den menschen vernewet“, von dem im Rahmen des POETRYAUDIOLABS Auszüge zu hören sind. Das Textprojekt erscheint fortlaufend und in verschiedenen Formaten wie Memes, auf Tonträgern, in Ausstellungen, Livesituationen, auf Objekten, in Audio- und/oder Video-Dateien, Gesprächen, Soundsequenzen sowie gedruckt. Die Texte des Projekts bilden eine Welt- und Sprechhaltung ab, die über einfache Antworten, klare, archaisch anmutende Feind-. Freund -, und Heldenbilder funktioniert. Unter der Oberfläche des Sprechens lugt der „civilist mit dem gewehr in der hand“ unverhohlen und aggressiv hervor. Das Material der Texte speist sich aus Quellen aus knapp 500 Jahren Deutsch, angefangen mit der Lutherübersetzung der Bibel, über Traktate, Reden, Korrespondenzen von Persönlichkeiten aus Politik und anderen Sachfeldern, bis hin zu Tagebucheinträgen und persönlichen schriftlichen Äußerungen von Privatpersonen und Akteuren öffentlicher Diskurse. Es geht um Kontinuitäten, Ideen, Strukturen, die bis in unsere Gegenwart hineinragen, und diese mitgestalten – explizit und implizit – nicht nur im extremistischen Sprechen der politischen Außen, sondern auch im Alltag der persönlichen Kommunikation, und in der medialen Aufbereitung der Leitartikel und ihrer Kommentarstrecken.

#vonjeglichemwort

Am 17. und 18. August werden Konstantin Ames, Mara Genschel, und Tom Bresemann ihre audio-performativen Poesieformate auf dem Marheineke-Flohmarkt präsentieren.

Das PoetryAudioLab ist ein Projekt der Lettrétage und wird gefördert von der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa.