Zitat der Woche

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jeder erdteil hat
seine tiere und farben und ich habe keine lust
auf die aufklärung eng gebundene krawatten hauptsache
viel reden und so tun als
wüssten wir bescheid ich habe keine lust auf die aufklärung kalte
häuser symmetrische raster

es gibt sachen, zu denen du dich
erst unter aufbringung sämtlicher kräfte
durchklicken kannst

ich stelle meine geschichte
zusammen die koordinaten
die schläge einst habe ich geglaubt
zwischen rot und blau zu wählen genügt

Jan Škrob: kartografie 1. In: VERSschmuggel / Překladiště (Das Wundhorn Verlag 2019). Übertragung vom Tschechischen ins Deutsche von Tom Bresemann.

Zitat der Woche

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wir
sind die facettenaugen der atome
wenn du denn steine sprechen die strassen zusammen
uns beim gehen gegen uns mut zu
wir würden
wir!
sind flut und neu
null und eins
gut und falsch

Jörg Piringer: R.N.N. MARKOV 1. In: datenpoesie (Ritter Verlag 2018), S.72

Die SYN_ENERGY Dokumentation ist da!

Das war SYN_ENERGY BERLIN_ATHENS! Vom 17. bis 21. Oktober 2018 kamen in der Lettrétage die Literaturszenen Athens und Berlins zusammen. Es wurden fünf intensive Tage, in denen Allianzen geschmiedet, diskutiert und natürlich sehr viel gelesen wurde. 24 Literaturschaffende – Autor*innen, Übersetzer*innen, Veranstalter*innen – aus fünf verschiedenen Ländern brachten ihre poetischen Positionen ein und tauschten sich aus. Spontane Gesangseinlagen gab es auch. Organisiert wurde das Festival in Kooperation mit Diablog Vision e.V. 

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Zitat der Woche

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dreizehnter Wirbel / die Nacht nach dem Horrorfilmabend

färbt ein, Mutters Traum von Vater im Flur
die Stirn eine Wunde, rastloser Fluss, Vaters Traum
von den Tannen, vom Traum in der Hand
das verplombte Gewehr an der Kirschholzwand

traf auf den Förster, Haustierschnitter, warb
um Amnestie, hör her, das Gewehr
hängt ja seit Tagen, seit Jahren nicht mehr

Rohrbruch oberhalb, ratlos kahl die Wand
bald spechtgrün übertüncht, das Kruzifix
aus einem Ostseeort, nur unsre Fotos fehlen

Georg Leß: die Hohlhandmusikalität. Gedichte (kookbooks 2019)

Übrigens: Georg Leß liest aus seinem Buch „die Hohlhandmusikalität. Gedichte“ am 26. April um 20 Uhr in der Lettrétage. Link zur Veranstaltung hier.

Der SYN_ENERGY Sammelband ist erschienen

Das griechisch-deutsche Literatursymposium SYN_ENERGY BERLIN_ATHENS versammelte vom 17. bis 21. Oktober 2018 über 20 Lyriker*innen, Prosaautor*innen, Dramatiker*innen, Übersetzer*innen, Essayist*innen und Verleger*innen aus Griechenland, Zypern, Deutschland, Österreich und der Schweiz. Es war ein großer transnationaler, transdisziplinärer und vor allem spannender Literaturdialog – organisiert von Diablog Vision e.V. in Kooperation mit der Lettrétage.

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The Difference between F. & F.

Wir freuen uns immer, wenn wir in der Lettrétage Veranstaltungen Raum geben können, die sich schwer einordnen lassen und in denen sich verschiedene Konzepte verschränken. Deshalb freuen wir uns auch auf „The Difference between F. & F.“ am Sonntag (24. Februar). Dort lädt Shannon Sullivan zu einem Abend mit „physical poetry“ ein. Gesprochenes Wort trifft auf Gitarre und Schlagzeug. Inhaltlich geht es um die Exzesse unserer Gesellschaft und ihre selbstzerstörerischen Tendenzen. Wer sich einen Eindruck verschaffen will, was sie*ihn am Sonntag erwartet – hier ist ein Video-Mitschnitt einer Performance aus dem letzten Jahr.

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„Vögel scheißen nun mal dort, wo sie stehen, wo sie fressen.“

Andrea Stift-Laube: Schiff oder Schornstein (Kremayr & Scheriau Verlag 2019), S. 73

Übrigens: Die Autorin Andrea Stift-Laube liest aus ihrem Buch „Schiff oder Schornstein“ am 9. März um 20 Uhr in der Lettrétage. Link zur Veranstaltung hier.

Der Stadtraum wird zum Klanglabor

Das PoetryAudioLab verwandelt im Sommer 2019 den Stadtraum in ein Klanglabor!

Mit dem Projekt bringen wir im Sommer 2019 poetisches Sprechen in Form von Interventionen und klanglichen Installationen in den Stadtraum. Ausgesuchte Ecken Berlins werden dabei in Laboratorien neuer literarischer Präsentationsformate verwandelt. Mit dem PoetryAdioLab verlässt Poesie die engen Grenzen des Literaturhausbetriebs, lässt Mikrophon und Wasserglas hinter sich und spaziert mitten hinein ins tägliche Leben.

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