Die Lettrétage im Radio

Zum Jahresbeginn wurde Lettrétage-Mitgründer Moritz Malsch in der Sendung „Quergelesen“ im Inforadio des rbb interviewt. Er sprach mit Ute Büsing über die Situation der freien Literaturszene, über die strukturelle Unterfinanzierung freier Veranstaltungsformate und generelle Entwicklungen der Literaturstadt Berlin. Dabei bekräftigte er noch einmal Forderungen des Netzwerk freie Literaturszene Berlin (NFLB) nach einer Lesereihenförderung. Das ganze Gespräch können Sie hier nachhören.

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Zitat der Woche

feuer eine Kugel auf mich
in Zeitlupe
die durch alle Glieder dringt und vermische
etwas von jedem einzelnen
auf der Spitze
wie auf der Farbpalette eines Malers
der mich nackt skizziert
die Kontur des Körpers mit einer
Stift-Kugel nachzeichnet
wenn du fertig bist
entsorgt die Polizei die wertlose Leiche auf der Müllkippe und du hast
auf der Kugelspitze
ein einziges Farbgemisch
restlos mich.

„Dann schieß doch auf mich“ von Ronen Altman Kaydar
Aus dem Hebräischen von Gundula Schiffer

Aus dem Gedichtband „Was es bedeuten soll. Neue hebräische Dichtung in Berlin“ (parasitenpresse 2019). Dieser wird im Februar bei uns im Rahmen einer Buchvorstellung und Lesung präsentiert.

Interview mit Tomomi Adachi und Violaine Lochu

Was ist Soundpoetry und wie funktioniert die Stimme als ein Instrument? Am Samstagabend werden Violaine Lochu und Tomomi Adachi für “Genesis of a Language”, eine soundpoetische Performance mit Stimmexploration, Gestik und der Erschaffung einer Metasprache, zusammenkommen. Während sie noch an Sprache, Stimme und Kostüm arbeiten, hat sich Dillwyn Thier (DT) schon mal mit ihnen für ein Interview getroffen. Im Gespräch erzählen sie von ihren individuellen Arbeitsweisen, Soundpoetry und Ihrer Konzeption von Sprache.

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Soundpoetry, ein Vorgeschmack

© Valérie Sonnier

Am Samstag steht unsere letzte Abendveranstaltung für das Jahr 2019 an.
Violaine Lochu und Tomomi Adachi kommen zusammen für „Genesis of a Language“ – eine soundpoetische Performance mit Stimmexploration, Gestik, und der Erschaffung einer Metasprache. Die beiden werden gemeinsam Texte, fremde sowie vertraute stimmliche Klänge, verschiedene Medien und Körpersprache zum Einsatz bringen. Und beide kommen mit ihrer eigenen Performance-stilistik. Hier haben wir ein paar Videos, die euch vorab schon in die Klangwelten der beiden Künstler*innen eintauchen lassen.

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Zitat der Woche

Umso mehr sie die Augen verschließt, hört sie die Tastatur, als besäße jedes Zeichen einen anderen Ton, die Tastatur wird plötzlich zu einem Klavier. Es vermischen sich Eindrücke, leise hört sie ein medizinisches Gerät aus dem Nebenraum, es vermengen sich mit geschlossenen Augen die Eindrücke, ein Lied, nein es ist kein Lied, es ist eine Kulisse, sie steht inmitten einer Kulisse, alles sind Kulissen, sie möchte ihre Augen nicht öffnen.

aus Serpent, Nr. 6, Mai 2019

Neue Beratungstermine bei Schreiben & leben

Die kostenfreien Beratungstage unseres Projekts Schreiben & leben gehen weiter! Im Dezember und Januar gibt es wieder drei neue Termine. Weitere Beratungstage sind in Planung. Freiberuflichen Autor*innen, Übersetzer*innen, Lektor*innen, freien Literaturveranstalter*innen u.a. bietet das Projekt die Möglichkeit, Einzelberatungen (ca 45 Min) zu verschiedenen Themenbereichen und mit erfahrenen und erfolgreichen Freiberufler*innen der Literaturszene in Anspruch zu nehmen.

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Zitat der Woche

die Zusammenkunft zweier Blicke
im Chor der Augenfarben
aneinander vorbeigehen
das Stehenbleiben und die Demenz
Eklipse und Eklat, Ellipse und Elan
einer längst-unlängst versunkenen Berührung
die Sehnsucht nach im Erscheinen Entschwundenem
nach Gaben von Nichts einer glücklichen Fügung
Klänge der Kehle einer Du-Amphore

„Blicktransit“ von Alexandru Bulucz
aus: Lichtungen, 142/XXXVI. Jg./ 2015

Zitat der Woche

Der Meeresspiegel bewegte sich auf die Gärten zu. Langsam leckte er über das Gras und verschlang den Löwenzahn, als würde er von einem unsichtbaren Mond oder Himmelsmagneten angezogen. Es ist bekannt, dass nur die Tamarisken Salzwasser vertragen; Tomate, Artischocke und Kartoffel verwandelten sich in Meerespflanzen, einige Früchte konnten die Frauen aber retten und sie — wer weiß schon, zu wessen Erstaunen — sogar noch in den Küchen zur Schau stellen, ungewöhnliche Formen, mit Salzkristallen verkrustet.

Auszug aus „Teufelssprache“ von Veronika Simoniti.
aus dem Slowenischen von Tamara Kerschbaumer, Literae Slovenicae 2017