Die Lettrétage wünscht schöne Feiertage

Foto: © poesie handverlesen

2019 geht seinem Ende entgegen und wir blicken noch einmal zurück auf ein ereignisreiches Jahr in der Lettrétage:

Im Sommer verwandelten im Rahmen des Lettrétage-Projekts PoetryAudioLab verschiedene Lyriker*innen den Berliner Stadtraum mit Installationen und Interventionen in ein Klanglabor (hier finden Sie einen Bericht mit Audio-Dateien zum Nachhören) – ein experimentelles Format an der Schnittstelle von Lyrik und Sound-Studies, das für einigen Gesprächsstoff sorgte. Im Herbst trafen die Schreibszenen Berlins und Prags bei uns zusammen: Bei Reality Czech diskutierten Literatur-Aktivist*innen beider Städte mehrere Tage lang durchaus kontrovers über Schreibräume und die gesellschaftliche Rolle der Literatur. Außerdem fand unser Projekt SYN_ENERGY Berlin_Athens mit Greek Writers@Berlin seine Nachfolgelesereihe. Besonders spannend und lehrreich war für uns die Kooperation mit der Literaturinitiative poesie handverlesen, die taube und hörende Künstler*innen für wechselseitige Übersetzungen und Performances zusammenbrachte. Drei besondere Abende (bei denen die Lettrétage aus allen Nähten platzte) wurden bei uns ausgerichtet. Wir empfehlen allen Interessierten übrigens einen Blick in die digitale Bibliothek der Initiative.

Die Lettrétage wäre nicht die Lettrétage ohne die zahlreichen freien Veranstalter*innen der Berliner Literaturszene: Literally speaking, der Berlin Writers‘ Workshop, Konzept*Feuerpudel, die Klaus-Mann-Initiative, das SAND Journal, das moor magazin und viele weitere gehören mittlerweile zu bekannten Gästen am Mehringdamm 61 und wir freuen uns, dass sie auch 2019 wieder Ideen und Abendveranstaltungen zu uns brachten.

Dazu kamen zahlreiche neue Initiativen und Gruppen aus der freien Szene: Mit La Colec feierte eine neue Gruppe französischsprachiger Autorinnen ihre erste Lesung bei uns. Literatur-Aktivist Matthias Weglage lädt mittlerweile nicht nur zu einer regelmäßigen Textwerkstatt, sondern auch zu regelmäßigen Lesungen mit spannenden Gäste ein. Das neu gegründete Ministerium für Mitgefühl tagte bei uns und das Lesereihen-Festival ULF, das im September in Nürnberg stattfand, wurde u.a. in der Lettrétage vorbereitet. Nicht zu vergessen das wichtige und unterstützenswerte Projekt „Lots*innen in die freie Szene Berlin“ des Performing Arts Programms, die neue Lesereihe für digitale Literatur The Word Electric und die Salonabendreihe „Fuchsgesichter“. Und damit ist noch nicht mal die Hälfte genannt.

Wir sagen an dieser Stelle einmal: Danke! An all diejenigen, die 2019 den Weg in die Lettrétage gefunden haben – als Publikum, als Veranstalter*innen, als Autor*innen, Diskutierende, Gestaltende. Wir freuen uns darauf, genau da im neuen Jahr (im neuen Jahrzehnt!) weiterzumachen: als Ankerinstitution für die freie Literaturszene weiterhin Impulse aus der Szene aufzunehmen, ihnen einen Raum zu bieten und sie mit unserer Infrastruktur zu unterstützen. Deshalb immer her mit den Programmvorschlägen!

Das neue Jahrzehnt beginnt in der Lettrétage traditionell mit dem hochroth-Verlagsabend. Dieses Mal liest im „Vorprogramm“ der weiterhin anonym bleibende Autor G.H.H., der bei uns schon mehrfach seine Projekte vorgestellt hat. Danach geht es weiter mit Anthologiepräsentationen, der nächsten Auflage der legendären Veranstaltungsreihe Poetic Hafla, gleich drei Romanlesungen an einem Abend, den Arche-Poetinnen, dem Textem-Verlag, der mikrotext-Verlagsparty und der Preisverleihung des Berlin Writing Prize. Auch die Beratungstage unseres Projekts Schreiben & leben gehen weiter: Am 15. Januar geht es um Kinder- und Jugendliteratur. Kathrin Köller ist selbst Autorin in diesem Bereich und steht für alle Fragen zur Verfügung. Hier können Sie sich anmelden.

Wir sehen uns am 4. Januar wieder. Bis dahin wünscht das Lettrétage-Team schöne Feiertage und einen juten Rutsch!