Die Lettrétage im September

Um ehrlich zu sein, haben wir unserer Sommerpause nicht wirklich Pause gemacht. Dafür waren wir auf den Straßen Berlins unterwegs und haben sie mit Poesie-Audio-Installationen beim PoetryAudioLab beschallt, haben den Beratungsraum wieder auf Vordermann gebracht für die „Schreiben & leben“-Beratungen und Ausstellungen haben den Mehringdamm 61 verschönert. Jetzt sind wir wieder da und starten in einen wunderbaren mit Veranstaltungen vollgepackten September.

Am 02. September starten wir mit einer Vernissage von und mit Gonzalo H. Rodriguez. In der Ausstellung präsentiert Rodriguez die Erlebnisse und Kunstwerke der fiktiven Künstlerfigur Anónimo, die eine alternative kontrafaktische Geschichte Perus erlebt hat. Ausgangspunkt für die Werke ist die Frage: Was wäre passiert, wenn die marxistisch-leninistische und maoistische Guerilla-Partei „Sendero Luminoso („Leuchtender Pfad“) tatsächlich an die Macht gekommen wäre und Peru regiert hätte?

Gleich am nächsten Tag dürfen wir wieder einmal Literally Speaking bei uns begrüßen. Die von Traci Kim moderierte Lesereihe bietet englischsprachigen Autor*innen, die Möglichkeit sich zu vernetzten indem sie ihre eigenen Texte und die von Autor*innen, die sie inspirieren, lesen und vorstellen. In diesem Monat ist das Thema „Flux“.

Die (Vor)Lesebühne Konzept*Feuerpudel kommt am 05. September wieder in die Lettrétage. Dort wird Dieter Kabow Texte von Autor*innen lesen, die sich unter das Publikum mischen. Schreibenden Menschen wird die Möglichkeit gegeben, ihre Texte unter Leute zu bringen, unerkannt darüber zu sprechen und zu beobachten, wie die Texte ankommen.

Nach alten Bekannten geht es dann mit neuen Formaten weiter:

Am 07. September finden unter dem Titel Tastes like Delusions gleich mehrere Veranstaltungen an einem Abend stattfinden: Agata Hofrichter wird aus ihrem Debütroman lesen, Fritz Bornstück, Frank Förster und Jonas Hofrichter zeigen ihre Werke in einer Ausstellung, F. S. BLUMM, Ansgar Wilken und Se Neka werden den Abend musikalisch begleiten. Moderiert von Kata Katz wird das Publikum durch den Abend voller Eindrücke geführt.

Mit einer Sonntagslesung wird uns am 08. September G. H. H. beglücken. Ab 11 Uhr wird er das gesamte Manuskript von „Was Gagarin Sah“ (Link)  vorlesen. Lauschen Sie den Geschichten von Gagarin’s Reise in seiner Raumkapsel, die sich in eine Zeitreise verwandelt.

Am Freitag, den 13. September, präsentieren Fatin Abbas und Jennifer Kronovet im Rahmen des Berlin Writers Workshop Reading ihre Texte. Bei der englischsprachigen Lesung werden die beiden Autorinnen aus ihren aktuellen Werken vorlesen. Fatin Abbas wird Auszüge aus demnächst erscheinenden Buch „The Interventionists“ lesen. Jennifer Kronovet ist Lyrikerin und Übersetzerin und wird Ihnen ebenfalls einen Einblick in ihre Texte gewähren.

Unter dem Titel „Himmlischer Glanz“ wird am 15. September Erik Grawert-May in der Lettrétage lesen. An diesem Abend wird es um die Verwechslung mit einem Schriftsteller, Doppelgänger und Szenerien des Dramas gehen.

Dann folgt ab dem 16. September die nächste Ausstellung: Zoltán Lesi, Ricardo Portilho und Georg Leß eröffnen an diesem Tag die Ausstellung „Ein Sprung und der Hummer“. In der interdisziplinären Ausstellung verschmelzen Fiktion und Realität von Gender und Sport in den 1930er Jahren in Deutschland. Dokumente über Intersexualität und Sport, Fake News, Polizeiberichte und Hummer finden einen surrealistischen gemeinsamen Raum.

Mit „Greek Writers@Berlin“ startet am 19. September eine dreiteilige Lesereihe mit griechischen und deutschen Autor*innen. Im ersten Teil werden die Lyrikerinnen Birgit Kreipe und Vasileia Oikonomou lesen. Greek Writers@Berlin ist eine Forsetzung des Projektes Syn_Energy Berlin_Athens, das 17.- 20. Oktober 2018 in der Lettretage stattfand. Nach Teil 1 geht es weiter mit performativem Schreiben am 14. Oktober und Prosa am 21. November 2019.

Am 20. September werden „Erste Gewächse aus dem Haus unbedachter Wörter“ in der Lettrétage sprießen. Drei Autorinnen aus der literarischen Gruppe „Haus der unbedachten Wörter“ werden ihre Texte vorlesen und damit gleich eine lockere Lesereihe eröffnen. Lydia Gebel, Lena Tietgen und Annette Wenner lesen aus neuen Texten.

Wilhelm Droste und Peter Holland werden am 21. September in der Lettrétage zusammenkommen, um über Leben und Werk des vor 100 Jahren verstorbenen ungarischen Dichters Endre Ady zu sprechen. Der Autor, Übersetzer und Literaturwissenschaftler Wilhelm Droste übersetzte die Gedichte von Ady ins Deutsche und forscht zum Phänomen Endre Ady.

Und last but not least:
Am 28. September finden in der Lettrétage im Rahmen “Text kommt in Bewegung“ Lesungen und Perfomances mit Lyrik und Gebärdensprachenpoesie statt. Die Literaturinitiative handverlesen hat Kassandra Wedel und Lea Schneider, Rafael-Evitan Grombelka, Kinga Tóth, Tim Holland, Julia Hroch, Anna Hetzer, Laura-Levita Valyte, Daniela Seel, Dawei Ni und Ulf Stolterfoht für den Abend eingeladen. Taube Künstler*innen und hörende Lyriker*innen aus Berlin wollen neue Gebärdensprachpoesie schaffen und in Schriftsprache übertragen – und umgekehrt, lautsprachliche Lyrik in Deutsche Gebärdensprache.

Wir würden uns freuen, auch im September viele Literaturbegeisterte in die Lettrétage locken zu können. Wir wünschen Ihnen eine schöne Zeit und warten hinter der Bar der Lettrétage mit gekühlten Getränken auf Sie!