Die Lettrétage im September

Foto: Mirko Lux

Der September rückt näher und das heißt: wieder Veranstaltungen in der Lettrétage! Wir sind mächtig aufgeregt und freuen uns sehr, Sie alle bald wieder bei uns begrüßen zu dürfen – mit Abstandsregeln, Hygienekonzept und einem vollen Programm direkt aus der freien Literaturszene Berlins. Die Pause war auch wirklich lange genug.

Wir starten in der ersten Monatshälfte mit großen Auto-Präfix. Am 12. September präsentieren die beiden Berliner Autorinnen Sarah Berger und Sofie Lichtenstein autofiktionale und autobiografische Texte: Lichtenstein liest hierfür aus ihrem Blog Bilder einer Krise. Berger stellt ihren im März 2020 erschienenen Band bitte öffnet den Vorhang vor. Der Band versammelt eine Auswahl ihrer von 2009 bis 2019 unter @milch_honig entstandenen Fragmente: auf und für verschiedene Social-Media-Kanäle entstandene Texte, in denen die Grenzen zwischen Figuren und Privatpersonen verschwimmen. Eine Einführung in die Themen Autofiktion und digitale Literatur gibt übrigens Berit Glanz mit ihrem bei 54books veröffentlichten Artikel “Die abgeschnittene Person” – Autofiktion in den sozialen Medien. Außerdem finden Sie hier die Aufzeichnung eines im Rahmen des DFG – Graduiertenkollegs veranstalteten Gesprächs mit Berit Glanz und Sarah Berger zur Einstimmung auf den Abend: Autorinnen im Internet. Digitalität in der Gegenwartsliteratur.

Am 16. September präsentiert die Autorin Tessa Hayder gemeinsam mit ihrem Verleger Arkadi Junold den ersten Band ihrer Autobiografie Agententochter. Hayder berichtet darüber, wie sich die Agententätigkeit ihres Vaters auf ihre Kindheit ausgewirkt hat. Der Arkadien Verlag war mit seinen Autor*innen übrigens bereits mehrfach zu Gast in der Lettrétage. Mit „Agententochter“ veröffentlicht der Verlag erstmalig eine Autobiografie. Mehr zum Verlagsprogramm erfahren Sie hier.

Am 17. September kommt das Autorenforum zu uns mit seiner neuen Lesebühne TEXTUR. Die Autor*innen Maik Gerecke und Nora Brandt präsentieren an diesem Abend ihre Texte. Bisher war das Autorenforum vor allem für seine offenen Leseabende bekannt, die nach wie vor das „Herzstück“ seiner Veranstaltungsformate bilden. Die für alle Interessierten offenen Abende finden wöchentlich statt – Schreibende können sich hier über die eigenen Texte, Hürden und Schreibprozesse austauschen. TEXTUR knüpft daran an und gibt Autor*innen die Möglichkeit, ihren diskutierten und nunmehr fertigen Texten eine Bühne zu geben. Wir freuen uns auf eine neue Lesereihe, die ihren Weg in die Lettrétage gefunden hat (kann es jemals genug Lesereihen geben?).  

Dann veranstaltet „graum.xyz – raum für freien text und dichtung“ am 20. September eine Lesung bei uns. Autor*innen des graum.xyz veröffentlichen ihre Texte in deutscher und englischer Sprache auf der Website des Verlages – anonym und frei zugänglich. Damit lädt der Verlag dazu ein, die Texte zu lesen, zu teilen und selbst zu überarbeiten. Die Texte werden von den ursprünglichen Verfasser*innen gelöst und ermöglichen es Lesenden so, sich den Texten anzunähern oder mehr noch sich die Texte zu eigen zu machen und einen neuen zu schaffen. Ein Konzept, das quer zu etablierten Veranstaltungskonzepten steht – wir sind gespannt.

Am 26. September lädt Ilinca Florian zu ihrer Lesung und Buchpremiere „Das zarte Bellen langer Nächte“ ein und beschließt damit unser Abendprogramm im September. Die Handlung schildert das Leben von Hannah, Soziologin, frisch aus der Uni, getrieben und ratlos. Der Roman bietet Momentaufnahmen aus Hannahs Leben und schildert den schweren Einstieg ins Berufsleben und die Geldsorgen, die damit einhergehen. Hannah bewegt sich zwischen Gelegenheitsjobs, ihrer resignierten Beziehung zu ihrem Freund Moritz und dem Wunsch nach einer erfüllenden Aufgabe in ihrem Leben. Einen Vorgeschmack auf die Lesung erhalten Sie hier.

Natürlich geht auch das Beratungsprogramm unseres Projekts schreiben & leben weiter: Am 16. September gibt die Übersetzerin Lena Müller Tipps zur Künstlersozialkasse. Am 18. September steht Eva Profousovà allen Übersetzer*innen Rede und Antwort. Am 23. September berät Paula Fürstenberg zu den Themen Stipendien und Exposés. Die Beratungen dauern 45 Minuten, sind komplett kostenfrei und finden momentan per Telefon oder Videochat statt. Hier können Sie sich anmelden.

Für alle Veranstaltungen gelten unsere neuen Hygiene-Maßnahmen. Bitte lesen Sie sich die Regeln durch. Das bedeutet insbesondere, dass Sie in jedem Fall ein Ticket über unseren Online-Shop erwerben müssen (auch wenn die Veranstaltung kostenfrei ist)!

Außerdem gilt natürlich für den September wieder: Unsere Räume stehen allen Literatur-Aktivist*innen wieder kostenfrei zur Verfügung! Lesungen, Workshops, Sitzungen, Planungstreffen, Diskussionsrunden, Abendveranstaltung oder Tagesnutzung – ganz egal. Schreiben Sie uns und wir finden einen Termin. Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene unterstützen wir Ihre Ideen gern mit unserer Infrastruktur.