Die Lettrétage im Oktober

Wie wunderschön waren die ersten Veranstaltungen (in Präsenz, mit echten Menschen!) in unserem neuen Standort, dem ACUD Studio in Berlin Mitte! Und so geht es im Oktober weiter: Neben Lesungen und Buchpräsentationen, Preisverleihungen und literarischen Perfomances, alten und neuen Gesichtern findet sich im Programm auch ein Kiezwalk.

Damit Sie sich voll auf den Literaturgenuss konzentrieren können, finden alle Veranstaltungen unter Beachtung der aktuellen Hygienemaßnahmen statt.

Den Start macht das Autorenforum Berlin e.V. am 01. Oktober. Der vierte Wettbewerb des Vereins endet mit der feierlichen Preisverleihung, Lesung und Buchpräsentation der Anthologie »Fernwärme« (Periplaneta, 2021, Hrsg. A. Lüthen) und vergibt den »Aurum«-Preis an Michael Janßen (»Das Fest der Fremde«), Kristina Julia Wedemeyer (»Unter Wasser«), Andrej Schulz (»Asphalt«) und Carolin Hagelberg (»Spiegel & Illusion« u.A.). Moderiert wird der Abend von Alexandra Lüthen, die schon mehrfach mit unterschiedlichen Projekten als Gast der Lettrétage auftrat.

Am 02 .Oktober haben wir mal wieder Party des Monats im Programm. Treue Wegbegleiter*innen der Letttrétage werden sich an die vergangenen ausgiebigen Abende mit dem Kollektiv Poetic Hafla erinnern. Sie vereinen in sich eine Reihe von middle-eastern Künstler*innen, Spoken Word Artists, Tänzer*innen und Schauspieler*innen, die stets für ereignisreiche Abende sorgen. Die 22. Veranstaltung des Kollektivs beehrt die Lettrétage unter dem Motto »Art against the variants« und verspricht einen Abend zwischen Party und Perfomance.

Am 06. Oktober geht es dann weiter mit einer Lesung von Yanick Lahens, die Auszüge aus ihrem Roman »Sanfte Debakel« vorstellt. Darin nimmt sie die Zuschauer*innen und Leser*innen mit nach Port-au-Prince, Haiti, und entfaltet eine Geschichte zwischen Polit-Krimi und Ortsanalyse. Lahens gewann den 1. Platz des Litprom-Bestenliste Weltempfänger Sommer 2021. Cornelius Wüllenkemper urteilt dafür wie folgt: »Yanick Lahens bringt die schillernde Ambivalenz ihrer Heimat und den ratlosen Blick von außen literarisch gekonnt auf den Punkt« .

Das zweite Oktober-Wochenende leitet eine weitere Salonage von Isobel Markus ein. Am 08. Oktober findet sie mit dem Titel »Leuchtfeuer« statt. Auch Isobel Markus ist regelmäßiger Gast der Lettrétage und sorgt mit ihren Salon-Abenden stehts für volle Säle und gute Laune. Als eine Mischung aus Lesung und Konzert, diesmal mit Susanne Wawer, Nina Berger, Mladen Gladić, Nuray Özdemir und Bülent Emir, Alexander Pfeiffer, versprechen ihre Abende auch immer einen engen Austausch mit dem Publikum.

Am Tag darauf geht es lyrisch weiter. Mit dem Abend Am Eingang zur Pflanzenzeit versammeln sich die Schrifsteller*innen Sonja vom Brocke, Birgit Kreipe und Norbert Lange und erzählen von Grenzphänomenen jeglicher Art. Ob verletzliche Expeditionen durch Kunstwerke, Mediationen und Träume oder tragikkomische Reisen durch die Hölle der Poeten; diese Lesung verschreibt sich Phänomenen, die zwischen den Dingen stehen.

Wer sich lieber tagsüber literarisch unterhalten möchte, ist bei »Niemehrzeit« mit Christian Dittloff am 10. Oktober genau richtig. Bei dem Kiezwalk, welcher fester Bestandteil des Sag Auguste-Festivals ist, begibt man sich auf eine kleine Reise zu Fuß durch den Auguste-Viktoria-Kiez, um sich über eigene Erfahrungen und Abschiede auszutauschen oder einfach beim Gehen die Gedanken schweifen zu lassen.

Weiter geht es am 20. Oktober mit der Literarischen Performance » Enter Literature « des Exzellenzclusters »Temporal Communities. Doing Literature in a Global Perspective«. Yevgenia Belorusets, Mara Genschel, Martina Hefter, Carsten Schneider, Kinga Tóth und Mathias Traxler suchen darin nach Formen der Literaturpräsentation abseits der konventionellen Wasserglas-Lesung. Bei einem darauffolgenden zweitägigen Workshop wird die praktische Erprobung von Formen der Literaturpräsentation und deren theoretische Erfassung in den Blick genommen.

Den Abschluss des Oktobers gibt die Lesung des Klagefurter Literaturkurses 2021. Am 30. Oktober lesen junge Stimmen der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur ihre Ergebnisse des Stipendiums vor. Tabea Zeltner, Alexandra Stahl, Theresa Sigusch, Mario Petuzzi, Nils Langhans, Péter Glück, Pino Dietiker, Simon Bethge und Katharina Angus begeben sich in ihren Texten u.A. in surreale Alpenlandschaften oder Reihengrabsiedlungen Tiefparterre, entdecken dreckige Tangas und übersehene Reste verfehlter Schnitte an Bauchdecken, und fragen sich, woran man erkennt, ob ein Mensch wirklich weint. Der Titel des Abends: »Krawall und Romantik«!

Wir freuen uns, Sie zu unseren Veranstaltungen wieder persönlich begrüßen und unterhalten zu dürfen.


Das Programm der Lettrétage lebt von der freien Literaturszene Berlins. Wenn Sie Ideen für eine Veranstaltung in der Lettrétage haben oder als Literatur-Aktivist*in kostenfrei unsere Räume nutzen wollen, dann kontaktieren Sie uns. Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene stehen wir Ihnen mit unserer Infrastruktur zur Seite!