Die Lettrétage im Juni

Der Juni steht vor der Tür und in der Lettrétage wird er mindestens so abwechslungsreich wie das Berliner Frühlingswetter in den letzten Wochen.

Foto: Mirko Lux

Jan Skudlarek wird den Juni eröffnen und bei Sie sind hinter dir (her) sein erst kürzlich erschienenes Buch „Wahrheit und Verschwörung. Wie wir erkennen, was echt und wirklich ist“ vorstellen. Er plädiert darin für das Selber-Denken und Stimme-Erheben und bietet den Leser*innen eine Orientierungshilfe durch den Dschungel der uns umzingelnden Fake News und Verschwörungstheorien. Tom Bresemann wird den Abend moderieren.

Am 11. Juni begrüßen wir dann das Schauspielensemble Shakespeare2go in der Lettrétage. Bei einer szenischen Lesung wird die Gruppe die Komödie „Nie wieder Friede“ aufführen, die von Ernst Toller in den 30er-Jahren geschrieben wurde und in der fiktiven Republik Dunkelstein angesiedelt ist.

Danach schauen besonders junge Gäste bei uns vorbei. Unter dem Motto „Ich bin eine Boa!“ präsentieren Schüler*innen des Paulsen-Gymnasiums am 14. Juni Texte und Filme, Fantasievolles und Abenteuerliches und erlauben einen Einblick in eine Welt der Träume und Verwandlungen.  

Enchantés sagen wir am 18. Juni, denn das französischsprachige Netzwerk La CoLec ist bei uns zu Gast. Bei der szenischen Lesung D’APRÈS ELLES #1 stellen sich sechs neue feministische Stimmen der französischsprachigen Literaturszene Berlins vor. Die Texte werden zum Teil auch in deutscher Übersetzung vorgetragen und können bei einem anschließenden Autorinnengespräch diskutiert werden. Wir freuen uns auf einen Abend mit der französischsprachigen Schreib-Community Berlins!

Mit Ha-I-Ku geht es musikalisch weiter: Am 21. Juni treten Stimmkünstler und Komponist Alex Nowitz und Improvisationsmusiker Tomomi Adachi als Duett beim Haiku-Slam auf, wobei Haikai-Kettengedichte – die Urform des Haiku und von Dichterkollektiven verfasst – phonetisch bearbeitet und mit Live-Elektronik verbunden werden und völlig neue Klangideen entstehen. Die Veranstaltung ist Teil des Shapes of Haiku-Festivals, das dieses Jahr schon mit mehreren Events in der Lettrétage zu Gast war. Ein Blick ins Programm lohnt sich.

Ganz besonders freuen wir uns diesmal, unsere Freund*innen und Kooperationspartner*innen von handverlesen ankündigen zu dürfen. Am 22. Juni kommt Text in Bewegung, besser gesagt wird Poesie in Bewegung gebracht. Gedichte von Julia Hroch, Laura-Levita Valyte und Anna Hetzer werden in deutscher Laut- und Gebärdensprache gelesen und performt. Die in Tandems entstandenen Übersetzungen – von Gebärden- in Schriftsprache und umgekehrt – wurden im Rahmen zweier Workshops in der Lettrétage umgesetzt.
Der Abend ist Teil der Veranstaltungsreihe für Literatur und Übersetzen in Gebärdensprache. Die Folgeveranstaltungen finden am 28. September und am 16. November 2019 statt. Wir empfehlen einen Blick auf die tolle Homepage des Projekts. Hier wird handverlesen auch auf fixpoetry vorgestellt.

Ende Juni besucht uns das Shapes of Haiku-Festival noch einmal. Mit der Komposition „Miyagi Haiku“ von Sandeep Bhagwati wird am 28. Juni die Ausstellung „Fu-Ryu – Natur und Dichtung“ des argentinischen Künstlers Héctor Navarrete eröffnet. Die aus 13 Haikus bestehende musikalische Elegie Bhagwatis enstand als Reaktion auf die großen Natur- und Reaktorkatastrophen, die Japan 2011 erschütterten. Saxophonist und Improvisationskünstler Martin Losert wird die Vernissage mit der Komposition begleiten.

Zu guter Letzt möchten wir noch auf den NFLB-Stammtisch am 5. Juni hinweisen. Wie jedes Monat können sich dabei Autor*innen, Übersetzer*innen, Verleger*innen und sonstige Interessierte austauschen und vernetzen, über Projekte plaudern und neue Ideen vorstellen. Ein Besuch lohnt sich!

Sie sehen: Das Sommerloch lässt noch etwas auf sich warten. Bis es soweit ist, bleibt das Bier gut gekühlt am Mehringdamm 61. Wir sehen uns!