Die Lettrétage im Februar

Foto: © Melanie Hauke

Was bringt der Februar in die Lettrétage? Er bringt Veranstaltungen, wie wir sie lieben: Abende zwischen etablierten Formaten, zwischen den Sprachen, zwischen den Städten. Besonders freuen wir uns, gleich zwei Abendveranstaltungen zu aktueller hebräischer Dichtung im Programm zu haben.

Den Monat beginnen wir am Mehringdamm vergleichsweise spät: Am 13. Februar steigt die erste Abendveranstaltung in der Lettrétage. Unter dem Titel „Die Feindin“ widmen sich die Schauspielerinnen Signe Ibbeken und Cennet Alkan einem Text von Lioba Happel im Rahmen einer Leseperformance mit Musik. Es geht um das Thema der betrogenen Liebe, um Prozesse der Selbstvergewisserung – anknüpfend an verschiedene literarische Traditionen.

Direkt am nächsten Tag können Sie sich auf einen Abend mit der parasitenpresse freuen. Der Indie-Verlag präsentiert einen neuen Band mit hebräischer Dichtung aus Berlin – im Original und in deutscher Übersetzung. „Hebräisch versteht sich hier als diasporische und kosmopolitische Sprache, eingewoben in ein transnationales, weltumspannendes, literarisches Netz“, verspricht die Ankündigung. Wir freuen uns auf „Was es bedeuten soll“.

Es geht weiter ohne Pause mit „lustmensch“ – ein Abend zwischen den Stühlen. Die Lecture Performance verbindet künstlerische und wissenschaftliche Perspektiven auf den Zustand der Ekstase: „Es ist ein reinigender, kathartischer Moment, kann aber auch eine Flucht aus harter Realität sein. Darüber hinaus ist Ekstase eine Provokation und eine Möglichkeit, etwas Unaussprechliches zu sagen.“ Die beiden Performer*innen Justyna Niznik und Holger Mertin treten als Duo auf und erproben verschiedene Wege zu diesem besonderen Zustand. Sicherlich eine Veranstaltung, wie sie nicht jede Woche angeboten wird.

Am 22. Februar folgt unsere zweite Februar-Veranstaltung mit Fokus auf aktueller hebräischer Literatur. Der zweisprachige Lyrikband „Zwischen den Zeilen“ beinhaltet ausgewählte Gedichte von zwei in Deutschland lebenden israelischen Lyrikerinnen, Zehava Khalfa und Maya Kuperman, sowie von zwei deutschen Dichterinnen, Heike Willingham und Gundula Schiffer, deren Gedichte ihre Aufenthalte in Israel sowie Begegnungen mit der hebräischen Sprache und Kultur reflektieren. 

Eine für uns besondere Veranstaltung steigt am 28. Februar: Bei „Ber/Lon – a Tale of two Gentrifying Cities“ kommen Autor*innen und Künstler*innen aus Berlin und London zusammen und präsentieren ihre jeweilige Sicht auf die Veränderung der Städte – auf Gentrifizierung, Rassismus und den Verlust kreativer Räume. So entsteht eine multimediale und mehrsprachige Performance mit Bild und Text. Wir sind sehr froh, diesen Abend gemeinsam mit unseren Freund*innen von der Londoner Literaturinitiative Speaking Volumes ausrichten zu können. 

Auch die Student*innen bzw. in diesem Fall Absolvent*innen des Studiengangs „Biografisches und kreatives Schreiben“ der Alice-Salomon-Hochschule waren schon mehrfach in der Lettrétage zu Gast. Diesmal schließen sie den Februar ab – mit einem vollen Lesungsprogramm, an dem insgesamt elf (!) Personen teilnehmen. 

Dazwischen steht ein vielfältiges Workshop-Programm an. Und natürlich gehen auch unsere kostenfreien Beratungstage im Rahmen des Projekts Schreiben & leben weiter, bei denen alle Freiberufler*innen aus dem Literaturbereich willkommen sind. Werfen Sie gerne einen Blick auf die Homepage. Es kommen gerade ständige neue Termine hinzu.

Wir sagen an dieser Stelle: auf bald – in der Lettrétage!