Im Dezember erwarten Sie in der Lettrétage vielfältige Veranstaltungen, die von Release-Feiern, Podiumsdiskussionen und Buchpremieren über musikalische Performances bis hin zu experimentellen Lesungsformaten reichen. Wir laden Sie ein zu einem Programm, das sich der Erkundung von Verbindungen und Schnittstellen zwischen Literatur, anderen Künsten und aktuellen gesellschaftspolitischen Themen widmet – etwa in Form von feministischen Perspektiven auf Begehren und Körperlichkeit in der Literatur, der Wechselwirkung von Sprache und Musik, dem Übersetzen zwischen verschiedenen Sprachen, der literarischen Erfahrbarmachung von Prozessen des digitalen Wandels, oder solidarischen Praktiken im Literaturbetrieb.
Das ruhelos.kollektiv leitet den Monat am Sonntag, den 01. Dezember um 17:00 Uhr ein. Für die Abschlussveranstaltung der Gesprächsreihe „Von der Seitenbühne – Sprechen über (Um-)brüche im Literatur- und Theaterbetrieb“ hat das Kollektiv, bestehend aus Malin Kraus und Patricia Stövesand, die Journalistin, Autorin und Moderatorin Mareice Kaiser sowie Autorin Judith Poznan eingeladen, über das Thema der (Un-)Vereinbarkeit von Kunst- und Carearbeit im Literatur- und Theaterbetrieb ins Gespräch zu kommen.
Es folgt am Mittwoch, den 04. Dezember um 19:30 Uhr eine weitere Ausgabe von TraLaLiest, der öffentlichen Leserunde des Online-Magazins TraLaLit für übersetzte Literatur. Dieses Mal wird es um Caro van Thuynes preisgekrönten Roman Birkenschwester (Maro Verlag) gehen – ein mäanderndes Portrait einer Frau, die sich einem großen Verlust stellt und auf eine schicksalhafte Reise begibt. Der Roman handelt vom Prozess des Trauerns, der Beziehung zwischen zwei Schwestern, und der Liebe eines Paares, das nicht aufgibt. Die Übersetzerin und TraLaLit–Redakteurin Lisa Mensing, deren Übersetzung ebenfalls ausgezeichnet wurde, wird mit TraLaLit–Redakteurin Julia Rosche über den Roman und seine Übersetzung sprechen. Das Publikum ist dabei herzlich dazu eingeladen, der Übersetzerin Fragen zu stellen und sich gemeinsam über die Lektüre auszutauschen.
Am Freitag, den 06. Dezember um 20:00 Uhr feiert die Zeitschrift Erotic Review die Veröffentlichung ihrer zweiten Ausgabe. Moderiert und kuratiert von Herausgeberinnen Saskia Vogel und Lucy Roeber werden zahlreiche Autor*innen der neuen Ausgabe ihre Arbeiten präsentieren, darunter Agri Ismaïl über das Thema des Begehrens in Kurdistan, Hanna Nordenhök mit einer Gothic-Geschichte über Weiblichkeit, Emily Waddell über erotische Star-Wars-Fan-Fiction, Enuma Okoro und Ana Prvački über Shunga (japanische Erotikkunst) und Jessica Stoya über „The Dress“, ein Kunstwerk über Sexarbeit und Spiritualität. Die Veranstaltung findet auf Englisch statt.
Im Rahmen der Gesprächsreihe kilmé talks ist im Dezember Nahed Samour zu Gast. Am Montag, den 09. Dezember um 19:30 Uhr wird die Wissenschaftlerin mit Gastgeber*innen Tyme Khleifi und Michael Barenboim ins Gespräch kommen. kilmé talks ist eine monatliche Gesprächsreihe, die palästinensischen Künstler*innen, Intellektuellen und Akademiker*innen eine Plattform bietet, um ihre Arbeit zu präsentieren und über Themen zu sprechen, die ihnen wichtig sind. Die Veranstaltung findet auf Englisch statt.
Am Dienstag, den 10. Dezember um 20:00 Uhr lädt das Lyrik-Kollektiv das ad hoc zu einer weiteren Veranstaltung ihrer Reihe „textOUR Kollektivität & Care – ein poetischer Polylog“ ein. Unter dem Motto „vers(knüpfen)“ sind Gäste Tim Holland und Saskia Warzecha zu Lesung und Gespräch eingeladen. Die zwei Gästinnen treten poetisch in Resonanz mit einem “Gedichtgewebe”, das im Rahmen der „textOUR“-Reihe von Lesung zu Lesung wächst. Die ad hoc-Dichterinnen Anja Engst und Julia Dorsch knüpfen im Rahmen der Veranstaltung an diese neu entstandenen Gedichte an. Die Moderation übernimmt Kollektivmitglied Manuel Irmey.
Am Donnerstag, den 12. Dezember um 20:00 Uhr können wir uns auf die erste Buchpremiere des Monats freuen: Ursula Seeger und Johann Reißer präsentieren ihren Gedichtband Gehäuse. Zwölf Schleifen zwischen Zellen und Clouds (VauVau Verlag). Mit poetischem und zugleich wissenschaftlichem Blick zeichnen die Autor*innen in ihrem Gedichtband die Verwandlung Berlins und seines Umlands auf. Daraus ergibt sich eine ganz besondere Geschichte des Bauens, in Form von lyrischen Texten, Grafiken und Fotografien.
Die Dezember-Ausgabe des Salon Schelf findet am Freitag, den 13. Dezember um 20:00 Uhr statt und lädt zum gemeinsamen Feiern ein – Klaus Ungerer und Marc Ottiker lesen dabei aus ihren Texten und das Jazz-Duo „Von Z bis A“, bestehend aus Maike Hilbig am Kontrabass und Gerhard Gschlößl an der Posaune, sorgt für musikalische Unterhaltung.
Am Samstag, den 14. Dezember um 20:00 Uhr präsentiert das Kross Collective die fünfte Ausgabe der Veranstaltungsreihe „Convergence – a Cross-disciplinary Exploration of Experimental Arts“, die die Beziehung zwischen Sound, Text und Video untersucht. Neben einer experimentellen gemeinsamen Aufführung von Kernmitgliedern des Kross Collectives wird unter anderem eine musikalische Performance der Musikerin Alexandra Gruebler zu hören sein.
Am Sonntag, den 15. Dezember um 20:00 Uhr folgt die Buchpremiere des Essaybands „Zeichen und Wunder. Poetische Gesellschaftsanalysen“(Frohmann Verlag) der Digitalphilosophin Sabria David. David schärft in ihren Essays den Blick für die kleinen Dinge am Straßenrand, zeigt feine Risse in der Gesellschaft, macht Berührungspunkte mit der Welt spürbar und öffnet magische Räume im Alltag, in denen Veränderung möglich wird. Mit Verlegerin Christiane Frohmann wird Sabria David über ihre Arbeit und den wissenschaftlich geprägten persönlichen Blick sprechen.
Sollen wir X & Co. endlich löschen? Wie gelingt der Umstieg auf alternative Plattformen? Diesen und anderen Fragen widmet sich am Montag, den 16. Dezember um 19:30 Uhr der offene Stammtisch TechMündigkeit für Wortmenschen. Die russische Umweltjournalistin Angelina Davydova wird einen Einblick in die Problematik für Journalismus und politische Opposition geben und Verlegerin Christiane Frohmann, die intensiv mit alternativen Plattformen und Tools experimentiert, wird aus der eigenen Praxis berichten. Anschließend sind die Besucherinnen herzlich eingeladen, Erfahrungen, Fragen oder Anregungen zu teilen. Für selbstgemachtes Weihnachtsgebäck wird ebenfalls gesorgt.
Am Donnerstag, den 19. Dezember um 18:30 Uhr widmet sich das Mini-Festival „Harping On: A mini-festival of contemporary Irish music and literature“ einer Feier der irischen Musik und Literatur. Der Abend beginnt mit zwei Podiumsdiskussionen, wobei die erste sich mit der Bedeutung von Musik in den Werken der irischen Autorinnen Wendy Erskine, Rob Doyle, Sinead Gleeson und Liam Cagney befasst. Die zweite Podiumsdiskussion lädt die irischen Techno-Musikerinnen Sunil Sharpe, Kerrie und David Fogarty ein, die in der nationalen und internationalen Kultur Wellen schlagen, nicht zuletzt in Berlin. Die Podiumsdiskussionen finden auf Englisch statt. Im Anschluss findet in der Säule im Berghain eine Afterparty statt, bei der die drei Techno-DJs ebenfalls auflegen werden.
Am Freitag, den 20. Dezember um 20:00 Uhr findet die zweite Ausgabe von „Girl, Show me that body (of work)“ statt. Die rumänische Journalistin, Autorin und Kuratorin Ioana Cristina Casapu präsentiert einen weihnachtlichen Literaturabend der besonderen Art mit 6 FLINTA-Autor*innen, Künstler*innen und Performer*innen. Girl, Show Me That Body (of Work) will etablierten Autorinnen und bisher unentdeckten literarischen Talenten mit Migrationserfahrung aus den Berliner FLINTA*-Communities gemeinsam eine öffentliche Bühne geben. Die Veranstaltung umfasst literarische Lesungen und performative Poesie.