Nina Bußmann über Der Mantel der Erde ist heiß und teilweise geschmolzen

Der Mantel der Erde ist heiß und teilweise geschmolzen ist ein Roman über Fremdheit und Einsamkeit, über private und politische Gefährdungen, ein Roman über den Wunsch, zu verschwinden, und die Hoffnung, gesucht und geborgen zu werden, wenigstens in der Erinnerung, im Gespräch. Denn das Verschwinden setzt vielem ein Ende, nicht aber dem Erzählen. […] Ihre Suche nach Nelly nimmt mehr und mehr die Züge einer Flucht an.“

(c) Wolf-Dirk Skiba

1. Wovor flieht die Protagonistin? Wird da schon was darüber verraten?

Nina Bußmann: Nicht viel, sie selbst sagt: Mit dem Wort Flucht sollte man doch heute ein bisschen vorsichtig sein. Sie konzentriert sich auf die Suche nach ihrer in Nicaragua verschollenen Freundin. Sicher vermeidet sie da etwas, die Beschäftigung mit sich selbst. Dafür erfährt sie was anderes. „Nina Bußmann über Der Mantel der Erde ist heiß und teilweise geschmolzen“ weiterlesen

Juliana Kálnay über Eine kurze Chronik des allmählichen Verschwindens

Kulturjournalist Michael Lösch im Gespräch mit der Autorin Juliana Kalnáy über ihren Debütroman.

Was war die treibende Kraft, die Motivation, diesen Roman zu schreiben?

Anfangs: Den Motiv- und Figurenideen zu folgen, um zu sehen, wohin mich diese schreibend hinführen. Später: Die Lust daran, das Haus zu bevölkern, Erzählfäden weiterzuspinnen und zu verknüpfen, aber auch „falsche Fährten“ zu legen. Und: Ein motivisch dichtes „Erzählgebäude“ zu konstruieren.

Verwandlung und Verschwinden scheinen die zentralen Leitthemen zu sein. Ist dem so und wenn ja, warum?

Tatsächlich sind beides zentrale Motive im Roman, die in unterschiedlichen Formen und Variationen immer wieder auftauchen. Warum ist eine gute Frage. Es war ja nicht so, dass ich eines Tages beschlossen habe, einen Episodenroman um das Verschwinden zu schreiben. „Juliana Kálnay über Eine kurze Chronik des allmählichen Verschwindens“ weiterlesen

FEDERLESEN

Wie sieht so eine Betreuung im Rahmen des Seminars  im „Herrenhaus Edenkoben“ aus? Was geschieht da so mit dem Text und dem Autor? Geht das so in Richtung Lektorat?

Die Schreibwerkstatt besteht aus zwei langen Wochenenden. Eines im Januar, eines im Juli. Die Leute bei der Lesung sind die des 2016er-Jahrgangs. Die diesjährige Werkstatt läuft schon bald wieder an.
An beiden Wochenenden werden die Texte aller Teilnehmer*innen besprochen – angeleitet von zwei Dozentinnen, einer Schriftstellerin und einem Lektor. Was passiert hängt sehr vom Stand und Art der Texte ab. Im Grunde bekommen die Autor*innen einfach Feedback von ihren jungen Kolleg*innen und eben von den beiden ‚Profis‘. Es hat natürlich Ähnlichkeiten zu einem Lektorat, allerdings zu einem sehr rohen Lektorat, da es ja nicht um grammatikalische Korrekturen o.ä. geht, sondern um das generelle Funktionieren der Texte, die ja in aller Regel eher frühe Fassungen sind. Also Struktur, Figurenkonstellation/psychologie, Metaphern, Thema, Konflikte … „FEDERLESEN“ weiterlesen