
Klinsi war ihre erste Liebe, 1987 auf dem Dorf. Rick Astley und Bono brauchten gar nicht erst auszupacken. An Klinsi mochte sie alles: den schüchternen Blick, die bäckerblonden Haare, das Golf-Cabriolet, in dem sie gern mitgenommen worden wäre, seine Bescheidenheit, die sie in seinem Lächeln vermutete und natürlich sein Stürmertum auf dem Platz. Dabei war sie Fan des FC Bayern und er Spieler beim VfB Stuttgart.
Als Mädchen Fußballfan zu sein, führte in die Vereinzelung. Es war der Sport der Jungs, andere Mädchen interessierten sich nicht dafür. Sie begann, Klinsi Briefe zu schreiben. Ihr hörte ja sonst niemand zu. Ihr Leben begann sich zu ordnen. Inspiriert von diesen Briefen ihrer Jugend hat Michaela Maria Müller nun mit „Klinsmann. Ein Briefroman“ eine Liebeserklärung an das Außenseitertum geschrieben. Bevor wir am 16. Juni die Premiere des Buches in der Lettrétage feiern, haben wir Michaela Maria Müller ein paar Fragen zur Rolle des Fußballs in ihrem Leben, zum Briefschreiben und zu ihrem literarischen Schreibprozess gestellt.
„#lettretalks: Michaela Maria Müller über Fußball, Fanliebe und Briefromane“ weiterlesen