Zitat der Woche

Everywhere hotel guests drift in and out of each other’s rooms. Their doors propped open by anything heavy and portable. Buckets of ice, paintings pulled down from the walls, bedside table lamps, even an armoire. Men in tuxedos run down the maze of halls, their dress shoes slipping on the carpet. Women in gowns chasing after them, bottles of champagne in their hands. Their faces obscured by feathers and rhinestones and glass beads. Keith can only make out their smiling teeth, their glittering eyes. Everywhere a hysterical scent off mock orange and gardenias and gunpowder. He twists the wedding band around his finger, feeling his heartbeat thumping away in his chest. 

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Zitat der Woche

Literatur hat in den letzten Jahren wieder spürbar mehr Kraft entwickelt, nicht nur für einzelne, sondern viele Menschen im positiven Sinne die Welt aus den Angeln zu heben; im Netz aus allen Richtungen ertönende, aufregende neue Stimmen machen dies plausibel. Literatur aber, die aus bequemer Gewohnheit mit ästhetischer Autonomie ihre Mitwirkung an struktureller Ungerechtigkeit, am Ausschluss, am Leiden und Sterben von Lebewesen leugnet, verdient es, in der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden. 

Christiane Frohmann: Unveröffentlicht, 2022.

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„BERLINCLUSIVE steht für das, woran ich glaube, wofür ich mich einsetze, wie ich arbeite“ – Interview mit Christiane Frohmann von „Zwischen Konzept und Instantanem“ am 20. und 21. August

Von Mai bis August 2022 feiert die Lettrétage über vier Monate mit einer Reihe von transdisziplinären Lesungen, Produktionsworkshops und performativen Veranstaltungen BERLINCLUSIVE! – eine gemeinsame Vision diverser Berliner Literaturen, ihrer Macher*innen, Praktiken und Öffentlichkeiten.

Als Ankerinstitution für die freie Literaturszene Berlins lädt die Lettrétage drei impulsgebende Kurator*innen aus der freien Szene ein, eine Reihe zu gestalten, die künstlerische Produktionsprozesse und öffentliche Präsentationen gleichermaßen umfasst. Gemeinsam mit Berliner Literaturschaffenden und im Gespräch mit dem Publikum leuchten sie so die Dimensionen von Literatur als sozialer Praxis aus. Die Ausgangsbeobachtung: Berliner Literaturschaffende, -vermittler*innen und ihre Öffentlichkeiten bilden eine in Sprache, Kultur, Religion, Ethnie, Geschlecht, Sexualität und Körper(lichkeit) vielgestaltige Mischung von literarisch Kreativen und literaturaffinen Personen.

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Zitat der Woche

So I was being sent away from
the yellow California summer
for being dissolute when I had
only committed the crime of
being interested in the dissolute:
I was focused almost wholly on
the subject of sleaze.

What was sleazy? I didn’t quite
know, but I studied everything
for traces of it.

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Zitat der Woche

Ich erinnere genau, wie du mich angeschnitten hast. Angeschnitten und aufgeschnitten, wie einen reifen Apfel. Dein Blick voller Begierde für süße Früchte. Ich erinnere es genau. Ich erinnere es, wenn eine Person einen weißen Kittel trägt. Ich erinnere es, wenn in öffentlichen Gebäuden der Boden gewischt wird und das Weiß der Wände mich verschluckt, genauso, wie ich es erinnere, wenn jemand den Namen Anna ruft. Ich erinnere es unter der Dusche mit dem Rasierer in der Hand, und wenn jemand mir nah ist und nach dieser Narbe fragt. Auch im Traum erinnere ich genau, wie du mich angeschnitten hast. Angeschnitten und aufgeschnitten, wie einen reifen Apfel. Eine Zeit lang legte ich mich abends ins Bett, wachte jedoch jede einzelne Nacht auf der Trage auf. Unter deinen Händen. Ohne Schale.

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Die Lettrétage im Juli

36 Grad hin oder her, in der Lettrétage gibt es auch im Sommer kein Hitzefrei. Stattdessen springen wir mit einem schwungvollen Köpper ins Juli-Programm. Diesen Monat tauchen wir ein in Erstlingswerke und unveröffentlichte Texte junger Autor*innen und lassen uns durch zahlreiche Veranstaltungen zum Thema Übersetzung treiben. Mit bunten Performances von Soul and the City und Poetic Hafla kommt dabei auch das sommerliche Party-Feeling nicht zu kurz. Und wer bei diesen Temperaturen dann doch mal ins Schwitzen gerät, kriegt einen eiskalten Drink an unserer Bar serviert.

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Zitat der Woche

„Woher stammst du, Wohltäter?“

„Aus Massandra bei Odessa“, krächzte Chaim.

„So ein Zufall – mein Vater besaß Weinberge dort.“

Darja kramte im Schrank und holte eine staubige Weinflasche ans Licht.

„Die letzte Flasche! Der Lieblingswein des Zaren. Massandra, Jahrgang 1891. Mein Geburtsjahr. Fuchsschwanztraube. Seine Majestät zog sie jedem Château Lafite vor.“

Sie goss den Wein in dieselben Tassen, aus denen sie Tee getrunken hatten. Der Name auf dem Flaschenetikett war Lydia Liliu.

„So hieß die letzte Königin Hawaiis, sie hat im selben Jahr den Thron bestiegen“, erklärte Darja freundlich. „Vater liebte Geschichte mehr als mich.“

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